nicht nur das

265 14 14
                                        

14:04

Ich wachte am nächsten Tag erst um 14 Uhr auf, den Lärm im Haus hatte mich geweckt. Jamal war nicht mehr neben mir, was mich leicht irritierte. Ich stand langsam auf, machte mich im Bad frisch und zog mir wieder meine Kleidung an. Als ich die Treppe herunterging, war das Haus bereits in vollem Betrieb.

In der Küche waren ein paar Jungs, und im Garten sowie im Wohnzimmer waren andere verteilt. Alim und Veysel spielten FIFA im Wohnzimmer, während Jamal und Mali im Garten grillten. Der verführerische Duft von gegrilltem Fleisch und Gewürzen breitete sich durch das Haus aus und ließ mir sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Safraoui und Moussa waren in der Küche beschäftigt, als ich die Szene betrat. Der Lärm von Lachen und Gesprächen ließ mich vermuten, dass hier heute einiges los war. Als ich mich näher umblickte, bemerkte ich, dass sich ein paar Mädels gerade in die Küche schoben. Sie waren fröhlich und begrüßten die Jungs, als würden sie sich schon lange kennen, und hielten Champagnerflaschen in die Höhe.

Safraoui sah mich dann und kam auf mich zu, um mich mit einer festen Umarmung zu begrüßen.

"Hey, Jiyan! Gut, dass du endlich wach bist!"

Ich fragte ihn, was hier los sei, und er lachte.

"Die Jungs hatten spontan Lust auf ein Grillfest. Ist doch cool, oder?"

In dem Moment zog ein Mädchen Safraoui von mir weg und begann, ihn leidenschaftlich zu küssen. Sie warf mir danach einen Blick zu, der alles andere als freundlich war. Safraoui schien nichts davon zu bemerken und ich konnte mir ein Augenrollen nicht verkneifen.

Die anderen Mädels hatten sich nun zu den Jungs gesellt. Ich suchte verzweifelt nach Jamal, wollte unbedingt bei ihm sein. Gerade als ich mich umdrehen wollte, kam er wieder ins Haus, seine Augen leuchteten auf, als er mich sah.

"Ah, mein Baby ist endlich wach," sagte er grinsend, als er auf mich zukam und mich kurz küsste.

Safraoui und die anderen Jungs lachten, was mich etwas verlegen machte. Ich versteckte mein Gesicht in Jamals Brust, während ich die Blicke der anderen spürte.

[...]

Der Nachmittag nahm seinen Lauf, und ich begann, mich auf der Party wohl zu fühlen. Die Jungs waren nett, und die Atmosphäre war entspannt. Doch dann fiel mein Blick immer wieder auf Alisa, das Mädchen, das mit Safraoui zusammen war. Sie schien mich regelrecht zu hassen, obwohl wir uns nicht einmal kannten. Wir saßen alle zusammen draußen im Garten an einen Tisch.

"Wie hat Jamal es bloß geschafft, dich zu bekommen?" höhnte Alisa und sah mich mit funkelnden Augen an.

Ich versuchte, ruhig zu bleiben. Worauf will die komische hinaus?

"Er ist eben ein toller Typ" entgegnete ich scharf.

Alisa lachte abfällig.

"Du tust immer so unschuldig und brav, aber ich weiß, dass du das nicht bist."

Ich verspürte den Drang, mich zu verteidigen, doch bevor ich etwas sagen konnte, setzte sie nach.

"Jeder weiß doch mittlerweile schon, dass du ein Drogen-Junkie bist."

Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag. Die Jungs schauten schockiert zu Jamal. Ich konnte die Blicke von den Jungs spüren und die Stille um uns herum war ohrenbetäubend. Jamal seufzte hasserfüllt und schaute sofort zu Safraoui, sagte aber nichts dazu. Das verletzte mich tief. Ich unterdrückte meine Tränen und versuchte, mich zu fassen. Mali lachte höhnisch.

"Ich wusste doch, dass du nicht so anständig bist, wie du tust." Sagte er plötzlich.
"Sie ist doch bestimmt genau aus dem Grund mit ihm zusammen" lachte Alisa.

in meiner Welt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt