15:12
Ein paar Tage vergingen, und das Leben nahm wieder seinen normalen Lauf. Ich hatte viel Zeit im Studio verbracht, aber heute war ein besonderer Tag – Jiyan und ich hatten uns endlich wieder verabredet. Wir hatten uns auf dem großen Platz in der Innenstadt getroffen, dem Ort, an dem alles begann.
Als ich sie sah, konnte ich nicht anders, als zu lächeln. Sie sah strahlend aus, trotz der vielen Sorgen und des Drucks, der auf ihren Schultern lastete.
"Hey, Jiyan," rief ich und ging auf sie zu.
"Jamal! Es ist so schön, dich zu sehen," antwortete sie und umarmte mich fest.Wir entschieden uns, erstmal eine Runde durch die Stadt zu drehen. Wir lachten viel, erzählten uns lustige Geschichten und genossen einfach die Zeit zusammen. Es war, als ob die ganze Welt still stand und nur wir beide existierten.
"Weißt du noch, als wir das erste Mal hier waren?" fragte sie plötzlich und deutete auf einen kleinen Brunnen.
"Du hast versucht, mich da reinzuschubsen, aber bist selbst reingefallen."Ich lachte laut.
"Ja, Mann, das war so peinlich. Aber es war auch der Moment, in dem ich gemerkt habe, wie sehr ich dich mag."
Wir setzten uns auf eine Bank und Jiyan schaute mich ernst an.
"Jamal, es gibt etwas, worüber wir reden müssen."
Ich seufzte innerlich.
"Was ist los?"
"Es geht um deinen Vater," begann sie vorsichtig.
"Du musst das wirklich langsam klären und Frieden finden. Das ist wichtig, nicht nur für dich, sondern für uns."Ich verdrehte die Augen.
"Jiyan, du weißt, wie schwer das für mich ist. Er hat so viel Scheiße gebaut."
"Ich weiß, aber er bleibt dein Vater," sagte sie ruhig.
"Hast du seitdem von von Madrid zurück sind, mit ihm geredet?"Ich schwieg und schaute auf den Boden. Das sagte ihr alles, was sie wissen musste.
"Jamal, das geht so nicht. Egal, was passiert ist, du musst einen Weg finden, das zu verarbeiten. Es bringt nichts, es einfach zu ignorieren."
"Er hat mich so oft enttäuscht," murmelte ich.
"Ich weiß nicht, wie ich ihm jemals verzeihen soll.""Es geht nicht nur ums Verzeihen," sagte Jiyan sanft.
"Es geht darum, Frieden mit dir selbst zu finden. Du kannst nicht ewig mit diesem Groll leben. Es wird dich innerlich zerfressen."Ich wusste, dass sie recht hatte. Es fiel mir schwer, es zuzugeben, aber ich konnte die Wahrheit in ihren Worten nicht leugnen.
"Was soll ich tun?" fragte ich schließlich.
"Fang einfach an, mit ihm zu reden," schlug sie vor.
"Sag ihm, was dich wirklich verletzt hat. Vielleicht versteht er es dann besser."
"Es ist nicht so einfach," antwortete ich. "Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, kommen all die schlechten Erinnerungen hoch."
"Ich bin sicher, dass es schwer ist," sagte sie und nahm meine Hand.
"Aber du bist stark, Jamal. Du kannst das schaffen. Und ich werde dich dabei unterstützen, egal was passiert."Ich schaute ihr in die Augen und sah die Ehrlichkeit und Liebe darin.
"Okay," sagte ich schließlich.
"Ich werde es versuchen. Für uns."Jiyan lächelte und drückte meine Hand fester.
"Das ist alles, was ich will. Ich will, dass du glücklich bist, und ich weiß, dass du das nur sein kannst, wenn du mit der Vergangenheit abschließt."
Wir verbrachten den Rest des Tages damit, einfach zusammen zu sein. Wir gingen ins Kino, lachten über eine dumme Komödie und aßen später in unserem Lieblingsrestaurant zu Abend. Es war einer dieser perfekten Tage, die man für immer in Erinnerung behält.
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in meiner Welt
FanfictionJiyan und Jamal leben in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Sie stammt aus einem guten Elternhaus und träumt von einer strahlenden Zukunft. Er hingegen kämpft ums Überleben auf den Straßen, verstrickt in Drogenhandel, um seine Familie über Wasser...