Reue

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Jamal's Sicht
09:12

Ich wachte auf der Couch auf, meine Muskeln schmerzten und mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren. Der Raum war ein einziges Chaos: Grasreste auf dem Tisch, leere Alkoholflaschen überall. Die Erinnerungen an die letzte Nacht waren verschwommen, aber ein Bild drängte sich unaufhaltsam in meinen Kopf - Jiyan.

"Scheiße" fluchte ich und sprang auf.

Ich konnte es nicht fassen, dass ich so weit gegangen war.

Die Scham und der Schmerz über das, was ich getan hatte, nagten an mir. Ich ging schnell unter die Dusche, versuchte, das Chaos in meinem Kopf zu ordnen und machte mich sofort auf den Weg zu ihr.

Ich checkte ihr Handy-Standort ab und fuhr ohne nachzudenken zu ihrem Haus. Die Uhrzeit oder ihre Eltern waren mir egal, ich musste sie sehen, musste es irgendwie wiedergutmachen. Als ich bei ihr klingelte, öffnete mir eine verschlafene Jiyan die Tür, ihre Lippen aufgeplatzt und ihre Augen voller Schmerz. Trotz allem sah sie immer noch wunderschön aus.

Sie seufzte verzweifelt, als sie mich sah, und wollte die Tür wieder schließen, aber ich packte ihren Arm und zog sie fest in meine Arme. Sie versuchte nicht einmal, sich zu wehren, und brach in meinen Armen zusammen, weinte bitterlich und atmete schwer. Ich umarmte sie fest, unfähig, die richtigen Worte zu finden, die mein Verhalten entschuldigen könnten.

"Jiyan, bitte.." flüsterte ich schließlich, meine Stimme rau.
"Es tut mir so leid."

Ihre Tränen schienen unaufhörlich zu fließen.

"Warum, Jamal? Warum tust du mir das an?"
"Ich weiß es nicht" stammelte ich.
"Ich war betrunken, high, ich war nicht ich selbst."
"Es verletzt mich so sehr," schluchzte sie. "Du hattest so oft was mit Sina und bist immer noch mit ihr befreundet. Du hattest so oft was mit anderen Frauen. Warum bekommst du bei mir einen Abturn?"

Ich zögerte, wusste nicht, wie ich das erklären sollte, ohne sie noch mehr zu verletzen.

"Es liegt daran, dass..." Ich rang nach den richtigen Worten.
"Ich respektiere Sina oder andere Frauen nicht so wie dich. Mit ihnen sehe ich keine Zukunft. Aber du... du bist anders. Ich will, dass meine zukünftige Frau Schamgefühl hat und sowas nicht kennt."

Ihre Augen weiteten sich vor Schmerz, und ihre Stimme war plötzlich kalt und monoton.

"Ich habe mich für dich dreckig gemacht, Jamal. Ich bin jetzt unrein, und du schätzt es nicht einmal. Ich habe jetzt nichts mehr zu verlieren."

Ich spürte, wie mein Herz sank. Ihre Worte trafen mich wie ein Messer.

"Jiyan, das ist nicht wahr. Du hast alles für mich getan, und ich war ein Idiot."

Sie schüttelte den Kopf und löste sich langsam aus meiner Umarmung.

"Ich habe die Ehre meiner Familie beschmutzt. Ich will dich verlassen, Jamal."

Ich hielt sie weiterhin fest, ließ sie nicht los und zog sie zurück.

"Nein, Jiyan. Du gehörst mir. Ich lasse nicht zu, dass du bei anderen schlecht rüberkommst. Wir schaffen das zusammen."

Ihre Augen waren leer, und die Kälte in ihrer Stimme war unerträglich.

"Jamal, ich weiß nicht mehr, ob ich das kann. Ob wir das können."
"Bitte, Jiyan," flehte ich, meine Stimme brach fast.
"Gib uns noch eine Chance. Ich werde mich ändern, ich schwöre es."

Sie sah mich an, Tränen liefen über ihre Wangen, aber ihr Blick war fest.

"Das hast du schon oft gesagt, Jamal."
"Ich meine es ernst, Jiyan. Ich kann nicht ohne dich leben. Bitte, lass mich dir beweisen, dass ich es ernst meine."

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