16:45
Die Sonnenstrahlen fielen weich auf die Straßen der Innenstadt, als wir uns durch die Menge bewegten. Jamal hielt meine Hand fest, als ob er mich niemals loslassen wollte. Ich konnte nicht anders, als lächelnd zu ihm aufzusehen. Seit unseren ersten Mal hatte sich etwas verändert. Er war noch anhänglicher, zeigte mehr Zuneigung, als ich es je von ihm erwartet hatte. Es war, als ob unser erstes Mal eine unsichtbare Verbindung zwischen uns geschaffen hatte, die uns noch enger zusammenführte.
Wir gingen in einen kleinen, schicken Laden, weil ich ein paar neue Klamotten brauchte.
"Ich schaue mich hier um," sagte ich zu Jamal.
"Willst du mit reinkommen?"
"Ich geh kurz raus und rauche" antwortete er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
"Bin gleich zurück."Ich nickte und begann, die Regale zu durchstöbern. Es fühlte sich gut an, etwas Normalität zu erleben, nach all dem Chaos der letzten Tage. Plötzlich bemerkte ich eine bekannte Gestalt am Ende des Gangs. Yanis. Yanis kam auf mich zu und wir umarmten uns zur Begrüßung.
"Hey, Jiyan! Was machst du hier?", fragte er lächelnd.
"Ich wollte nur ein paar neue Sachen kaufen," antwortete ich, während wir uns unterhielten. Plötzlich stand Jamal neben uns.
"Stellst du uns nicht vor?", fragte er, seine Stimme ruhig, aber ich spürte die Eifersucht dahinter.
"Oh, ähm, Jamal, das ist Yanis. Yanis, das ist Jamal, mein Freund" sagte ich zögerlich. Yanis streckte die Hand aus.
"Freut mich, dich kennenzulernen. Jiyan hat viel über dich erzählt."Jamal schaute nur auf die Hand und ließ Yanis absichtlich hängen. Yanis zog die Hand zurück und lächelte gezwungen.
"Na gut, dann. War schön, dich zu sehen, Jiyan." Er umarmte mich vor Jamals Augen und verabschiedete sich.
Die Spannung zwischen Jamal und mir war förmlich greifbar.
"Das war nicht nett" meinte ich leise, als Yanis gegangen war.
"Interessiert mich nicht. Können wir jetzt gehen?" sagte Jamal genervt.Wir gingen zur Kasse, und als ich bezahlen wollte, zog Jamal sofort Bargeld heraus und bezahlte. Ich schaute ihn verwirrt an.
"Ich hätte das selbst bezahlen können."
"Lass es, Jiyan. Mach kein Drama " sagte er kalt.Im Auto konnte ich die Spannung in Jamal spüren. Ich traute mich nicht, etwas zu sagen, aus Angst, angeschrien zu werden.
"Ich will nicht, dass du dich mit Yanis unterhältst. Auch nicht für Smalltalk, und erst recht will ich nicht, dass er dich berührt" sagte er klar und deutlich.
"Okay," antwortete ich zögerlich. Ich verstand seine Eifersucht, aber ich fühlte mich auch unfair behandelt.
"Aber erinnerst du dich an die Nacht mit Sina? Du hast ihr auch geholfen, obwohl ich dich gebraucht habe."
"Das ist nicht dasselbe" erwiderte Jamal scharf. Seine Stimme wurde dominanter, er wollte mich kontrollieren.
"Warum ist es nicht dasselbe?" fragte ich vorsichtig.
"Weil ich dir nie das Gefühl gegeben habe, die zweite Wahl zu sein," sagte er bestimmt.
"Yanis, der gute Junge, der sich nur auf seine Schule konzentriert. Und ich?" er lachte verbittert.
"Das ist nicht wahr, Jamal. Du bist der einzige für mich" versuchte ich, ihn zu beruhigen, aber seine Wut ließ sich nicht so leicht besänftigen.Er sagte nichts mehr, aber ich konnte seine Wut weiterhin spüren. Ich traute mich nichts mehr zu sagen. Wir fuhren weiter, und als Jamal an einem Supermarkt anhielt, stieg er stumm aus. Ich blieb im Auto sitzen und seufzte genervt. Kurze Zeit später kam Jamal zurück, mit Snacks und einem Blumenstrauß.
Er startete den Motor und fuhr zum Rhein. Ich roch lächelnd an den Blumen. Sie waren wunderschön„Du verdienst noch viel mehr" sagte er, als er merkte, dass ich es schätzte.
Ich musste lächeln. Während der Fahrt herrschte Stille zwischen uns. Jamal wusste nicht, was er sagen sollte, und ich blieb ganz leise, versunken in meine Gedanken. Seine Eifersucht war fast greifbar, als wir am Rhein ankamen. Er stieg aus dem Auto, und ich folgte ihm.
Jamal lehnte sich gegen die Motorhaube, ich lehnte mich neben ihm auch gegen die Motorhaube und sah zu, wie er einen Joint rausholte. Seine Bewegungen waren angespannt, und ich wusste, dass es wegen Yanis war. Die Eifersucht nagte an ihm, auch wenn er versuchte, es zu verbergen. Als er den Joint anzündete und tief inhaliert, konnte ich die Spannung in seinen Schultern sehen, weswegen ich meine Hand auf seine Schultern tat.
Er blickte mich an, seine Augen dunkel und intensiv, er beruhigte sich und reichte mir den Joint. Ein Teil von mir war unsicher, aber ich nahm ihn und zog vorsichtig daran. Der Rauch kratzte in meiner Kehle, doch ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Jamals Blick auf mir machte mich nervös und gleichzeitig heiß.
"Du siehst heiß aus, wenn du rauchst" murmelte er, als ich ihm den Joint zurückgab.
Bevor ich reagieren konnte, zog er mich zu sich und küsste mich leidenschaftlich. Der Geschmack des Grases auf seinen Lippen mischte sich mit dem meinen, und der Kuss wurde tiefer, intensiver. Unsere Zungen spielten miteinander, und ich spürte, wie sich die Welt um mich drehte. Als wir uns schließlich voneinander lösten, blieb ich in seinen Armen und sah ihm in die Augen.
Er zog erneut am Joint und hielt ihn mir dann hin. Ich nahm einen weiteren Zug, diesmal etwas mutiger, während er es in der Hand hielt. Der Rauch füllte meine Lungen, und ich konnte spüren, wie die Wirkung des Grases langsam einsetzte.
"Du machst mich wahnsinnig, Jiyan" sagte er leise, seine Stimme tief und rau.
"Ich kann kaum genug von dir kriegen. Ich will dich nur für mich allein."Seine Worte ließen mein Herz schneller schlagen. Er streichelte mit seinem Daumen sanft über meine Lippen, und ich spürte ein Kribbeln in meinem ganzen Körper. Langsam, aber sicher, begann das Gras seine Wirkung zu entfalten. Alles fühlte sich intensiver an, und meine Sinne schärften sich.
"Du bist verrückt nach mir, hm?" neckte ich ihn, meine Stimme leise und etwas wackelig von der Wirkung des Joints.
"Mehr als das" antwortete er ernst.
"Ich bin besessen von dir, Jiyan. Du bist alles, was ich will."Seine Worte ließen mein Herz immer schneller schlagen. In seinen Augen sah ich die Wahrheit seiner Gefühle, und es machte mich glücklich, aber auch etwas nervös. Ich wusste, dass unsere Beziehung nicht einfach war, aber in diesem Moment zählte nur das Hier und Jetzt.
Jamal zog mich noch näher an sich, seine Hände glitten über meinen Rücken und meine Taille. Ich konnte die Wärme seines Körpers durch meine Kleidung spüren.
"Wie fühlst du dich?" fragte er leise, sein Atem streifte mein Ohr.
"High?" antwortete ich verunsichert.
"Und irgendwie... frei."Er starrte mich an, als könnte er nicht genug von mir bekommen.
"Es wird nach jedem Zug besser," versicherte er mir und hielt mir den Joint erneut hin.
Ich zog daran, und die Welt um mich herum begann sich noch mehr zu drehen. Alles fühlte sich leichter an, meine Sorgen schienen weit weg.
Jamal ließ mich nicht aus den Augen, während er mich weiter festhielt. Seine Nähe und seine Berührungen wurden intensiver, und ich konnte spüren, wie sehr er mich begehrte.
"Du bist so schön," flüsterte er, während er mich ansah.
"so unglaublich schön."In diesem Moment fühlte ich mich tatsächlich schön und begehrt. Die Wirkung des Grases ließ meine Hemmungen verschwinden, und ich ließ mich von Jamals Leidenschaft mitreißen. Seine Hände erkundeten meinen Körper, und ich genoss jede Berührung, jede zärtliche Geste.
"Ich liebe dich, Jiyan," flüsterte er und zog mich noch enger an sich.
"Ich liebe dich so sehr."Ich schloss meine Augen und lehnte mein Kopf an seine Brust, während er weiter sein Joint rauchte. Ich genoss seine Nähe. Verdammt, er lässt mich Dinge fühlen, die ich noch nie zuvor gefühlt habe.

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in meiner Welt
FanficJiyan und Jamal leben in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Sie stammt aus einem guten Elternhaus und träumt von einer strahlenden Zukunft. Er hingegen kämpft ums Überleben auf den Straßen, verstrickt in Drogenhandel, um seine Familie über Wasser...