Intensiv

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23:12
Jamal's Sicht

Der Beat dröhnte laut im Studio, doch ich hörte kaum etwas davon. Meine Gedanken kreisten nur um Jiyan und unsere ständigen Streitereien. Wut kochte in mir hoch, als ich mich an unser letztes Gespräch erinnerte. Sie hatte mich wieder an diesen Yanis erinnert. Warum musste sie immer wieder diese Wunde aufreißen? Frustriert verließ ich den Raum, ohne einen weiteren Blick zurückzuwerfen.

Draußen vor dem Studio atmete ich tief durch, aber die Wut wollte nicht weichen. Also ging ich wieder rein, dieses Mal in den Aufnahmeraum. Ich brauchte eine Ablenkung, etwas, um meine Gefühle rauszulassen. Die Jungs – Mali, Alim und Safraoui – waren schon da. Sie warfen mir wissende Blicke zu, sagten aber nichts. Sie wussten, dass es besser war, mich in Ruhe zu lassen, wenn ich so drauf war.

„Lass uns anfangen", knurrte ich und setzte die Kopfhörer auf. Der Beat setzte ein und ich begann zu rappen, ließ all meine Frustration und meinen Schmerz in die Worte fließen. Jeder Vers war ein Schlag, jede Zeile ein Ausbruch. Es fühlte sich gut an, alles rauszulassen. Die anderen merkten, dass ich in meinem Element war und ließen mich gewähren.

Nach Stunden im Studio war ich körperlich und emotional erschöpft. Ich atmete schwer, als ich die Kopfhörer abnahm und aufstand. Die anderen Jungs sahen mich an, immer noch schweigend, aber ich konnte ihre Besorgnis spüren. Ohne ein weiteres Wort verließ ich das Studio und ging zurück zu dem Raum, in dem ich Jiyan zurückgelassen hatte.

Als ich die Tür öffnete, war ich überrascht, sie immer noch dort schlafend auf der Couch vorzufinden. Ich hatte erwartet, dass sie längst gegangen war. Ein sanftes Gefühl der Reue durchströmte mich. Ich konnte nicht anders, als mich ihr zu nähern. Vorsichtig nahm ich eine Decke und legte sie über sie. Ihre Augenlider flatterten und sie wachte auf.

"Jamal..." murmelte sie verschlafen und nahm meine Hand.

Ihr Griff war zart, aber fest entschlossen.
Ich zog meine Hand zurück und schaute weg, immer noch wütend, aber auch verwirrt von den widersprüchlichen Gefühlen in mir.

"Jiyan, ich weiß nicht, ob ich das noch kann...", sagte ich leise.

Sie setzte sich auf und schaute mir direkt in die Augen.

"Bitte, geh nicht. Ich liebe dich. Yanis bedeutet mir nichts mehr. Du bist derjenige, den ich will", ihre Stimme war weich und voller Emotionen.

Mein Herz zog sich zusammen. Trotz meiner Wut konnte ich ihre Aufrichtigkeit spüren. Bevor ich es realisierte, beugte ich mich vor und küsste sie auf die Lippen. Der Kuss begann zögerlich, aber als sie ihre Arme um meinen Hals legte, wurde er intensiver. Unsere Lippen bewegten sich im Einklang, und ein heißes Feuer loderte in mir auf. Ich konnte den Duft ihres Parfüms riechen und den weichen Druck ihrer Lippen spüren. Der Kuss war wild und leidenschaftlich, als ob wir all die aufgestauten Gefühle und ungelösten Konflikte in diesem Moment freiließen.

Ich packte sie am Hals und zog sie näher an mich. Ihre Hände waren an meine Arme, und sie zog mich noch tiefer in den Kuss hinein. Ich schob dominant meine Zunge zwischen ihre Lippen und sie seufzte überraschend, aber ließ es einfach geschehen.

Es fühlte sich an, als wollten wir uns nie wieder loslassen. Die Welt um uns herum verschwand, und es gab nur uns beide in diesem Moment. Unsere Zungen kämpften förmlich miteinander und mein Griff um ihren Hals wurde etwas fester, weswegen sie leicht stöhnte. Verdammt...

Als wir uns schließlich voneinander lösten, atmeten wir schwer. Sie sah mich mit Tränen in den Augen an. Bei ihren Anblick wurde ich fast schwach. Jiyan, was machst du mit mir?

"Bitte, Jamal. Ich kann nicht ohne dich. Ich werde dich niemals verlassen", flüsterte sie.

Ich half ihr langsam auf, und sie fiel mir sofort um den Hals. Ihre Tränen durchnässten mein Shirt, aber ich hielt sie fest. Obwohl ich immer noch tief verletzt war, konnte ich nicht anders, als sie zu umarmen. Sie brauchte mich, und das wusste ich. Aber genau so sehr, brauchte ich sie auch.

Schließlich löste ich mich von ihr und sagte kein Wort mehr zu diesem Thema.

"Ich bring dich nach Hause" sagte ich monoton.

Ich nahm ihre Hand und führte sie zum Auto. Die Fahrt war still, beide in Gedanken versunken. Als wir bei ihrem Haus ankamen, schaute sie mich an, ihre Augen noch immer feucht von den Tränen.

"Jamal, bitte... Ich liebe dich wirklich" sagte sie leise.
"Wenn... also.." sie stotterte und ich schaute sie fragend an.

Sie wirkte nervös und zitterte leicht.

"Wenn ich dir auf die Art beweisen kann, dass ich dich wirklich liebe, dann..." sie schaute mir in die Augen und atmete tief ein.
"Dann lass uns miteinander schlafen" sagte sie plötzlich.

Sie denkt zu viel nach. Zu viel! Ich sah sie einen Moment an, bevor ich irgendwas sagte und das machte sie sichtlich nervös. Sie schaute weg und spielte mit ihren Händen.

"Wir reden morgen weiter." Sagte ich kalt.

Sie erstarrte, aber nickte dennoch langsam. Sie schaute mir nicht mehr in die Augen und stieg stumm aus. Ich seufzte tief, als sie die Tür hinter sich zu machte. Das machte mich wütend! Ja, natürlich, wollte ich mit ihr schlafen, aber so beweist man doch nicht seine Liebe. Ich weiß, das sie's gut meint, aber so, wie sie gerade ist, gefällt sie mir viel besser. Ich schaute ihr noch nach, bis sie ins Haus ging und fuhr dann los.

(Uhhhhh sollen die miteinander schlafen? Was hält ihr von der Story zurzeit? War voll inaktiv in letzter Zeit sorreyyy )

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