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Zwei Wochen später
Jamals Perspektive

19:45

Ich saß im Auto vor Jiyan's Wohnung und starrte auf mein Handy. Ich wusste, dass ich ihr schreiben musste, aber die Worte fühlten sich leer an. Zwei Wochen waren vergangen, in denen ich versucht hatte, sie zu vergessen, mich mit anderen Frauen abgelenkt hatte, aber nichts hatte funktioniert. Sie war immer noch in meinem Kopf, wie ein unerträglicher Schmerz, den ich nicht loswerden konnte.
Ich tippte schließlich die Nachricht

Komm raus. Wir müssen reden.

Es dauerte eine Weile, bis sie aus der Wohnung trat. Ihr Gesicht war im Licht der Straßenlaterne zu erkennen, und mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich stieg aus dem Auto und ging auf sie zu.

"Was willst du, Jamal?" Ihre Stimme war leise, fast ängstlich.
"Wir müssen reden" sagte ich, und versuchte, meine Stimme kalt und emotionslos zu halten.

Wir setzten uns ins Auto, aber die Stille zwischen uns war erdrückend. Ich sammelte meine Gedanken und begann zu sprechen.

"Ich habe einen Fehler gemacht, Jiyan und das tut mir leid."

Sie sah mich mit ihren großen Augen an, und für einen Moment sah ich Hoffnung darin. Aber dann senkte sie den Blick und flüsterte

"Ich weiß, dass du in den letzten zwei Wochen mit anderen Frauen geschlafen hast."

Ich sagte nichts. Es war wahr, und es gab keine Entschuldigung dafür. Ich hatte versucht, den Schmerz zu betäuben, aber es hatte nur alles schlimmer gemacht.

"Es tut weh, Jamal" fuhr sie fort.
"Es tut weh, dich mit anderen Frauen zu sehen."

Ich starrte auf das Lenkrad und konnte ihr nicht in die Augen sehen. Ich fühlte mich wie ein Monster. Ich wusste, dass ich ihr wehgetan hatte, aber ich wusste auch, dass ich mich nicht ändern konnte.

"Aber ich.. ich... ich verstehe, was du durchmachst. Es ist meine Schuld" murmelte sie schließlich.
"Es ist okay. Ich... ich will dich nicht verlieren, Jamal."

Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich hatte erwartet, dass sie wütend sein würde, dass sie mich verlassen würde, aber stattdessen saß sie da und ertrug meinen Verrat.

"Ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll," brachte ich schließlich heraus. Meine Stimme war brüchig vor Emotionen, die ich nicht benennen konnte.
"Es ist okay, Jamal. Ich... ich bin einfach froh, dass du hier bist" sagte sie, ihre Augen voller Trauer und Verzweiflung.

Ich fühlte mich wie erstarrt. Ich wollte sie in die Arme nehmen, sie trösten, aber ich konnte es nicht. Stattdessen saß ich da, hilflos und verloren. Sie sah mich an, und ich spürte, wie meine Fassade bröckelte. Ich wollte sie zurück.. aber mein Ego und mein Stolz standen mir im Weg.

"Jiyan, es tut mir leid" sagte ich schließlich. "Aber ich weiß nicht, ob ich das kann."
Sie sah mich an, ihre Augen voller Schmerz.
"Bitte, Jamal. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, aber ich liebe dich. Ich will, dass wir es noch einmal versuchen."

Ich zögerte. Alles in mir schrie danach, sie wieder in mein Leben zu lassen, aber ich konnte nicht. Ich durfte nicht. Sie war zu gefährlich für mich, zu sehr meine Schwachstelle.

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