betrug

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00:55

Als ich langsam wieder zu Bewusstsein kam, fühlte ich mich benommen und verwirrt. Die weiche Couch unter mir vermittelte mir ein Gefühl der Vertrautheit, aber es dauerte einen Moment, bis ich erkannte, dass ich wieder im Studio war. Jamal saß am Tisch und sah verzweifelt aus. Sein Blick war leer, bis er bemerkte, dass ich wach wurde. Sofort stand er auf und eilte zu mir.

"Jiyan, wie fühlst du dich?" fragte er besorgt.

Ich versuchte mich aufzusetzen und verspürte sofort Schmerzen im ganzen Körper.

"Hilf mir bitte aufzustehen," bat ich ihn.

Jamal zögerte kurz, dann half er mir behutsam, mich aufzurichten.

"Ich bringe dir ein Glas Wasser," sagte er und machte Anstalten, in die Küche zu gehen.
"Nein," widersprach ich schwach.
"Ich will nur nach Hause. Kannst du mich bitte nach Hause fahren?"

Er nickte, aber seine Sorge war unverkennbar.

"Trink bitte erst etwas Wasser. Du musst dich etwas stärken."

Er führte mich in die Küche und half mir, ein Glas Wasser zu trinken. Ich zitterte leicht, als ich das Glas hielt, und Jamal unterstützte mich dabei, es zum Mund zu führen. Nachdem ich das Wasser getrunken hatte, stellte ich das Glas ab und blickte Jamal an. Er schien, als würde er etwas sagen wollen, doch seine Lippen zitterten und er biss sich auf die Unterlippe.

Plötzlich brach er in Tränen aus und drehte sich weg. Ohne ein weiteres Wort verließ er die Küche und ließ mich alleine zurück. Ich war schockiert und fühlte einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Noch nie hatte ich Jamal so leiden sehen.

Kurz darauf kamen Alim und ein Mädchen vom Balkon in die Küche. Alim sah mich fragend an. Er wusste anscheinend nicht was passiert war.

"Geht es dir wieder besser?"

Ich nickte schwach.

"Ja, es geht schon," sagte ich, obwohl ich mich alles andere als gut fühlte.
"Wo ist Jamal?" fragte Alim und sah sich suchend um.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich weiß es nicht" antwortete ich unsicher.

In dem Moment piepte Alims Handy. Er sah auf das Display und las eine Nachricht von Jamal.

"Er hat mir geschrieben. Er möchte, dass ich dich nach Hause fahre," sagte Alim und sah mich verwirrt an.
"Hattet ihr einen Streit?"
"Nein, wir haben nicht gestritten," log ich und schüttelte den Kopf.
"Kannst du ihn fragen, wo er ist?"

Alim versuchte, Jamal zu erreichen, aber seine Nachrichten wurden nicht zugestellt.

"Er hat sein Handy anscheinend auf Flugmodus gestellt. Keine seiner Nachrichten kommen durch."

Ich nickte verständnislos. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Die Tatsache, dass Jamal mich so plötzlich verlassen hatte, machte mich noch verwirrter und verletzter. Alim half mir auf die Beine und führte mich vorsichtig nach draußen zu seinem Auto. Während der Fahrt nach Hause schwiegen wir beide, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken.

Ich dachte über die letzten Stunden nach und versuchte zu verstehen, was mit Jamal los war. Warum hatte er so reagiert? Warum hatte er mich in einem solchen Moment alleine gelassen? Die Ungewissheit und der Schmerz nagten an mir, und ich fühlte mich erschöpft und emotional ausgelaugt. Als wir schließlich zu Hause ankamen, half Alim mir bis zur Tür.

"Wenn du irgendetwas brauchst, ruf mich an, okay?" sagte er fürsorglich.
"Vielen Dank, Alim," antwortete ich und lächelte schwach.

Er wartete, bis ich sicher im Haus war, bevor er sich verabschiedete. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich erschöpft dagegen. Die Ereignisse des Abends wirbelten in meinem Kopf herum und ich fühlte mich überwältigt von den Emotionen, die ich durchlebte.

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