Jiyans Perspektive
22:12Die letzten zwei Wochen waren die Hölle. Ich konnte nicht aufhören, an das zu denken, was zwischen Jamal und mir passiert war. Die Intimität, die wir geteilt hatten, ließ mich jetzt voller Scham und Schuldgefühle zurück. Jedes Mal, wenn er versuchte, mich zu berühren oder mir nahe zu sein, wich ich zurück. Ich konnte seine Verwirrung und Verletzung spüren, aber ich wusste nicht, wie ich es anders machen sollte. Jamal sagte nichts, aber ich merkte, dass er mich beobachtete, versuchte, mich zu verstehen.
An einem besonders schweren Tag, als ich mich einfach nicht ablenken konnte, riefen meine Freundinnen an. Sie wollten feiern gehen, und ich überlegte, ob ich mitgehen sollte. Ich fühlte mich leer und verloren. Vielleicht würde es mir helfen, meine Gedanken zu sortieren. Bevor ich mich entschied, rief ich Jamal an. Aber er ging nicht ran. Ich versuchte es mehrmals, aber es war immer dasselbe. Kein Jamal.
Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Ich checkte seinen Standort auf meinem Handy und sah, dass er in einem der angesagtesten Clubs der Stadt war. Er hatte mir nichts gesagt. Warum? Ich entschied, mit meinen Freundinnen mitzugehen, um zu sehen, was los war.
Als wir im Club ankamen, suchte ich sofort nach ihm. Meine Augen scannten die Menge, und schließlich sah ich ihn. Jamal, mit seinen Freunden und einer blonden Frau, die sich an ihn schmiegte. Mein Herz sank. Flirtet er gerade ernsthaft mit ihr? Nachdem, was wir gemeinsam hatten? Die Eifersucht und der Schmerz stiegen in mir auf wie eine Flutwelle. Anstatt zu ihm zu gehen, drehte ich mich um und rannte aus dem Club. Meine Gedanken wirbelten wild umher, und ich versuchte mit zittrigen Händen, ein Taxi zu rufen.
Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir, und bevor ich mich umdrehen konnte, spürte ich eine Hand auf meinem Arm. Ich drehte mich erschrocken um und sah Jamal, der mich festhielt.
"Was machst du hier?" fragte er sanft, aber auch verwirrt.
"Ich... ich wollte nur nach Hause" stammelte ich und versuchte, meine Tränen zurückzuhalten.
"Komm, ich fahre dich" sagte er, aber ich schüttelte den Kopf.
"Nein, ich will alleine sein."Er schaute mich kurz an und plötzlich rastete er komplett aus.
"Warum bist du immer so distanziert? Warum kannst du nicht einfach reden?" schrie er, und ich konnte fühlen, wie die Leute um uns herum uns anstarrten.
Er packte meinen Arm noch fester, und ich zuckte vor Schmerz und Schreck zurück.
"Lass mich los, Jamal" sagte ich leise, aber bestimmt.
"Bitte."
"Nein, nicht bevor du mir sagst, was los ist" sagte er und sah mir tief in die Augen.
"Du wirst reden, ob du willst oder nicht."Die Tränen brachen schließlich aus mir hervor, und ich schluchzte.
"Ich schäme mich. Für das, was passiert ist. Für alles."
Jamal schaute mich verwirrt an.
"Was redest du da? Wofür schämst du dich?"
"Dass ich mich so hingegeben habe" flüsterte ich.
"Dass ich mich so verletzlich gemacht habe. Und jetzt sehe ich dich hier mit einem anderen Mädchen...""Du übertreibst", sagte er abweisend.
"Sie ist nur eine Freundin."
"Eine Freundin?", wiederholte ich bitter.
"Du hast mit ihr geflirtet!"
"Du bildest dir Sachen ein" sagte er kalt.
"Hör auf, so dramatisch zu sein."Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich wollte wieder gehen, aber er hielt mich erneut fest und drückte mich unsanft gegen die Wand.
"Hör zu, Jiyan", sagte er mit gefährlicher Ruhe.
"Ich habe die Nase voll von diesem Hin und Her. Du musst dich entscheiden, was du willst."
"Was ich will?" schrie ich zurück, meine Angst und Wut explodierten.
"Ich will, dass du mich respektierst!"
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in meiner Welt
Fiksi PenggemarJiyan und Jamal leben in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Sie stammt aus einem guten Elternhaus und träumt von einer strahlenden Zukunft. Er hingegen kämpft ums Überleben auf den Straßen, verstrickt in Drogenhandel, um seine Familie über Wasser...