guttun

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12:44

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem leichten Gefühl der Vorfreude auf. Jiyan hatte vorgeschlagen, den Tag im Museo del Prado zu verbringen, und obwohl ich normalerweise nicht der Typ für Museen war, freute ich mich darauf, sie glücklich zu sehen. Sie strahlte, als sie ihre Kamera einpackte und sich für den Tag fertig machte.

"Bist du sicher, dass du das willst?" fragte ich lächelnd, während wir die Hotellobby verließen.
"Absolut," antwortete sie begeistert.
"Du wirst es lieben, vertrau mir."

Wir nahmen ein Taxi zum Museum und als wir ankamen, war Jiyan wie ein kleines Kind im Süßwarenladen. Sie zog mich an der Hand durch die großen Hallen, ihre Augen leuchteten bei jedem neuen Kunstwerk, das wir sahen.

"Schau mal, Jamal," sagte sie, als sie vor einem Gemälde stehen blieb.
"Ist das nicht wunderschön?"

Ich nickte zustimmend, auch wenn ich es nicht wirklich verstand. Für mich war es nur ein weiteres Bild an der Wand. Aber Jiyan sah die Welt anders, und das faszinierte mich. Sie nahm ihr Handy raus und begann, Fotos zu machen, während sie sich weiter durch die Ausstellungen bewegte.

"Ich habe noch nie freiwillig ein Museum besucht," sagte ich mit einem schiefen Lächeln.

Jiyan schüttelte nur den Kopf und nahm meine Hand.

"Das ist, weil du noch nie mit mir in einem warst."

Ich konnte nicht anders als zu lachen.

"Merkst du, wie verschieden wir sind?"

Sie lachte ebenfalls und sah mich an.

"Das ist doch das Beste daran. Es wäre langweilig, wenn wir gleich wären."

Während ich sie beobachtete, wie sie eifrig Fotos machte und jedes Detail der Kunstwerke aufsog, wurde mir bewusst, wie sehr ich mich für sie verändert hatte. Und es gefiel mir. Sie tat mir gut, und das merkte ich immer mehr.

Jiyan drehte sich gerade rechtzeitig um, um mich zu erwischen, wie ich ein Foto von ihr machte. Sie begann zu lachen und posierte verspielt weiter, während ich weitere Bilder von ihr machte. Ihr Lächeln war ansteckend und ich konnte nicht anders, als mitzulachen.

"Zeig mal her," sagte sie und trat näher, um die Fotos auf meiner Kamera anzuschauen.
"Die sind wirklich gut, Jamal. Schick mir dir, ich will die posten"

Ich lächelte stolz, als sie die Bilder durchging. In diesem Moment vibrierte mein Handy und ich sah, dass Safraoui per FaceTime anrief. Ich wollte erst nicht rangehen, aber Jiyan drängte mich.

"Nimm ab" sagte sie ermutigend.
"Es wird schon nichts passieren."

Ich seufzte und nahm den Anruf an. Safraouis Gesicht erschien auf dem Bildschirm, und im Hintergrund konnte ich die Stimmen der Jungs hören.

"Hey, Bruder! Wo steckst du?" rief Safraoui und grinste.
"Im Museum, Mann. Mit Jiyan," antwortete ich und zeigte kurz unsere Umgebung.

Die Jungs machten sofort Witze und lachten.

"Jamal im Museum? Das muss ich sehen! Hey Jiyan, bringst du ihm auch Kunst bei?" scherzte einer von ihnen.

Jiyan lachte und winkte in die Kamera.

"Ja, ich versuche es zumindest."

Safraoui grinste breit.

"Viel Glück dabei, Jiyan. Der Typ kann kaum einen Stift richtig halten."

Ich schüttelte lachend den Kopf.

"Schon gut, schon gut. Was gibt's bei euch?" Fragte ich.

"Ach, nichts Besonderes. Wir wollten nur hören, wie es dir geht," sagte Safraoui und die anderen nickten zustimmend.

Jiyan unterhielt sich eine Weile mit den Jungs, und wir lachten alle zusammen. Es war schön zu sehen, wie sie sich mit meinen Freunden verstand und wie leicht sie ins Gespräch kam. Es fühlte sich gut an, diese Momente der Leichtigkeit und des Lachens mit ihr zu teilen, selbst in einem Museum.

Nach dem Anruf setzten wir unseren Rundgang fort, und ich konnte nicht anders, als zu schätzen, wie Jiyan mich immer wieder dazu brachte, neue Dinge auszuprobieren und meine Komfortzone zu verlassen. Unsere Unterschiede machten uns stärker und unsere Beziehung einzigartig.

Als der Tag zu Ende ging, standen wir auf der Treppe des Museums und sahen den Sonnenuntergang. Jiyan lehnte sich an mich und ich legte meinen Arm um sie.

"Schau- sowas ist romantisch" sagte sie leise.
"Ja, aber auch kitschig" erwiderte ich auch leise.
"Halt den Mund" entgegnete sie.
"Warum musst du immer reinscheißen?" Fragte sie.
"Warum reinscheißen? Ich hab nur meine Meinung gesagt-"
"Das war einfach unnötig" unterbrach sie mich und ich merkte, dass sie mich nur provozieren wollte.
"Halt die fresse, Jiyan" verdrehte ich grinsend die Augen und sie schaute mich gespielt geschockt an.
"So redest du mit mir?" Fragte sie.

Ich schüttelte mein Kopf und küsste sie einfach, damit sie endlich leise wird. Sie erwiderte leicht lachend und ich löste mich wieder.

"Das war nicht nett" hauchte sie gegen meine Lippen.
"Tut mir leid" erwiderte ich lächelnd.
"Ich verzeih dir, ausnahmsweise" entgegnete sie.
"Sehr nett, danke Jiyan"
"Okay, komm jetzt, ich will noch Sushi essen" sie nahm meine Hand und zog mich hinter sich her.
"Ist schon gut" lachte ich.

(Leute bitteeee sehr viele Kommentare- seid nicht langweilig )

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