Teil 14

73 1 5
                                    

Sicht Bradley
Wir gehen schweigend zurück zur Werkstatt, und mein Kopf ist ein einziges Durcheinander. Der Schnee knirscht unter unseren Füßen, aber ich merke es kaum. Alles, woran ich denken kann, ist das, was gerade auf der Lichtung passiert ist. Max und ich, so nah zusammen... Das war einfach total verrückt. Warum hat sich das so intensiv angefühlt? Es ist doch nur Max, der Typ, der mich ständig einfach nur nervt.
Als wir bei der Werkstatt ankommen, spüre ich, wie mein Herz immer noch rast. Max geht ein paar Schritte vor mir, und ich bin froh, dass er mein verwirrtes Gesicht nicht sieht. Was ist nur los mit mir? Das hier passt einfach nicht zu mir. Ich bin doch nicht der Typ, der sich in solche Gefühle reinsteigert, vor allem nicht wegen Max. Aber dieser Moment... es war, als hätte die Zeit stillgestanden.

Der Mechaniker ist noch immer am Auto zugange. „Es dauert nicht mehr lange," sagt er und wischt sich die Hände an einem öligen Lappen ab. Max murmelt etwas, was ich nicht richtig verstehe, während ich versuche, meine Gedanken zu sortieren. Ich sehe, dass auch er irgendwie unruhig wirkt. Vielleicht geht es ihm genauso?

Br:„Vielleicht sollten wir uns noch einen Kaffee holen?" schlage ich vor, um die peinliche Stille zu durchbrechen.
Max sieht mich an, und in seinen Augen spiegelt sich dieselbe Verwirrung wider, die ich fühle. Aber er nickt.
M: „Ja, warum nicht."

Wir gehen zurück zu dem kleinen Kiosk. Die Wärme im Laden ist eine willkommene Abwechslung, und ich entspanne mich ein wenig, während der Besitzer unsere Getränke zubereitet. Ich weiß, dass ich das Thema am besten ruhen lassen sollte, aber bevor ich es verhindern kann, sage ich: „Das war irgendwie... krass vorhin."
Max sieht mich überrascht an, dann nickt er langsam.
M: „Ja, irgendwie schon."
Ich fühle mich komisch erleichtert, als er das zugibt. Vielleicht bin ich doch nicht der Einzige, der gerade komplett durcheinander ist.
Br: „Wir vergessen das einfach" sage ich arrogant.
Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich das wirklich will.

Max lacht kurz verächtlich.
M: „Darauf kannst du Gift nehmen!"
Ich verdrehe leicht meine Augen, aber innerlich bin ich gar nicht so überzeugt mit dem was ich gesagt habe...
Wir schweigen wieder, und ich nippe an meinem Kaffee, der angenehm warm ist. Die Hitze breitet sich in mir aus, und für einen Moment fühle ich mich fast wieder normal.

Als wir zur Werkstatt zurückgehen, übergibt uns der Mechaniker endlich den Schlüssel. „Alles fertig, ihr könnt los."
Wir steigen ins Auto, und die Fahrt geht weiter, als wäre nichts gewesen. Aber tief in mir weiß ich, dass das nicht stimmt. Irgendetwas hat sich zwischen uns verändert, und ich kann nicht aufhören, darüber nachzudenken.

Ich schaue aus dem Fenster, die verschneite Landschaft zieht an mir vorbei, aber meine Gedanken kreisen immer wieder um den Moment, als wir im Schnee lagen, so nah beieinander. Vielleicht ist es besser, einfach weiterzufahren und so zu tun, als wäre nichts passiert. Aber ich kann dieses Gefühl nicht abschütteln, dass dieser Moment alles verändert hat.
Und das macht mir irgendwie Angst.

Sicht Max
Während wir schweigend im Auto sitzen und die verschneite Landschaft an uns vorbeizieht, versuche ich, mich zu entspannen. Aber es klappt nicht. Mein Kopf ist voller Gedanken, und ich kriege einfach nicht aus dem Kopf, was da gerade zwischen uns passiert ist. Warum fühle ich mich so seltsam? Es war doch nur eine blöde Schneeballschlacht. Sowas macht man als Kinder, nicht als... was auch immer wir sind.

Ich merke, dass ich immer wieder zu Bradley rüberschaue, als ob ich dort irgendeine Antwort finden könnte. Er sitzt ruhig da, starrt aus dem Fenster und scheint genauso in Gedanken versunken zu sein wie ich. Irgendwas hat sich verändert, das spüre ich genau. Und das beunruhigt mich. Wir haben uns immer gegenseitig aufgezogen und gestritten, aber das hier? Das ist anders. Das ist... mehr.

Ich denke zurück an den Moment, als ich auf ihm lag, unser Lachen verstummte und plötzlich diese Spannung in der Luft hing, so greifbar, dass ich dachte, ich könnte sie zerschneiden. Es war, als ob alles um uns herum stillstand. Sein Gesicht war so nah, ich konnte den Dampf seines Atems in der kalten Luft sehen, und meine Gedanken spielten verrückt. Hätte ich ihn fast geküsst? Ich schüttle den Kopf, als ob ich damit die Gedanken vertreiben könnte. Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Er ist Bradley, der Typ, der mich ständig in den Wahnsinn treibt. Wir streiten uns, wir sind Konkurrenten, wir... sind doch nicht mal Freunde. Oder?
Ich seufze leise und lenke meine Gedanken wieder auf die Straße. Das Radio spielt leise irgendeinen Oldie-Song, den ich nicht wirklich wahrnehme. Ich weiß, dass ich nicht so tun kann, als wäre nichts passiert. Aber gleichzeitig habe ich keinen Plan, wie ich damit umgehen soll. Was soll ich denn jetzt machen? Soll ich es einfach ignorieren, hoffen, dass es verschwindet? Oder soll ich mit ihm darüber reden? Allein bei dem Gedanken daran, was er wohl sagen würde, wird mir schlecht. Wahrscheinlich würde er sich über mich lustig machen. Oder, schlimmer noch, er würde einfach ausrasten und ich wäre der Idiot, der alles kaputt gemacht hat.
Vor allem will er es ja vergessen...
Das hat er mir ja vorhin ‚sehr nett' gesagt.
Die Spannung im Auto ist fast greifbar, und ich wünschte, ich könnte irgendetwas sagen, um die Stille zu durchbrechen. Aber mir fällt einfach nichts ein. Ich bin viel zu verwirrt. Schließlich breche ich das Schweigen, weil es unerträglich wird
M: „Bradley..."
Er dreht sich zu mir um, und in seinen Augen sehe ich dasselbe Chaos, das auch in mir tobt.
Br: „Ja?", fragt er,
und ich höre die Unsicherheit in seiner Stimme.
M: „Nichts, vergiss es," murmele ich und schüttle den Kopf. Ich wollte etwas sagen, irgendetwas, aber jetzt fällt mir nichts mehr ein, was Sinn ergibt. „Lass uns einfach weiter fahren und endlich die Kaffeemaschine zu Reparatur zu bringen."
Er nickt nur und wendet sich wieder dem Fenster zu. Die restliche Fahrt vergeht ohne ein Wort, und ich spüre, wie die Distanz zwischen uns wieder wächst. Vielleicht ist es besser so, sage ich mir. Vielleicht ist es das, was wir brauchen, um das Ganze einfach hinter uns zu lassen.
Aber tief in mir weiß ich, dass es nicht so einfach sein wird. Denn was auch immer das heute war, es wird uns verfolgen. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr habe ich das Gefühl, dass sich zwischen uns etwas verändert hat, das wir nicht einfach ignorieren können.

Ich weiß nur noch nicht, ob ich bereit bin, damit umzugehen.

Hey ich hatte grade etwas Zeit und hab deswegen schnell noch weiter geschrieben. Ich hoffe der Teil gefällt euch💖.

Maxley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt