Teil 41

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(Nach dem Max in den Uber gestiegen ist)
Sicht Max
Ich presse die Lippen zusammen und starre aus dem Fenster. Die Lichter der Stadt verschwimmen vor meinen Augen, aber ich blinzele die Tränen weg, bevor sie erneut fallen können. Nicht hier. Nicht vor dem Fahrer. Nicht vor irgendwem. Ich lehne den Kopf gegen die kühle Scheibe und atme tief durch. Mein Herz hämmert immer noch gegen meine Brust, mein Körper ist voller Adrenalin – aber unter all dem ist da nur eines: Schmerz.

Ich will nicht an ihn denken. Nicht an sein Gesicht, als ich ihn mit der Wahrheit konfrontiert habe. Nicht an den Moment, in dem er mich gegen die Wand gedrückt und mir ins Gesicht gespuckt hat, dass ich ein Loser sei. Und vor allem nicht an die Art, wie er mich angesehen hat, als ich gegangen bin. Wie jemand, der zu viel fühlt, aber es nicht zulassen kann.

Mein Handy vibriert in meiner Hand. Ich sehe auf das Display. Bobby.

Ich zögere einen Moment, dann nehme ich ab.

„Hey, Max! Alter, wo bist du? Du fehlst hier! Komm sofort her, Mann, die Party ist der Wahnsinn. Und du brauchst eindeutig ein paar Drinks!"

Ich schließe die Augen und zwinge mich zu einem Lächeln, obwohl er es nicht sehen kann. „Sorry, Bobby, mir geht's nicht so gut. Ich glaub, ich leg mich gleich hin."

„Oh, Scheiße, bist du krank?" Seine Stimme wird gleich besorgt.

„Ja, so in etwa." Ich lache leise, aber es klingt falsch. Nicht krank. Nur gebrochen.

Bobby seufzt. „Okay, ich lass dich heute mal durchgehen. Aber du schuldest mir was! Morgen trinken wir auf dich, kapiert?"

„Klar", murmele ich, obwohl ich weiß, dass ich morgen genauso wenig Lust auf eine Party haben werde wie jetzt.

Als ich auflege, wird das Auto still. Nur das leise Summen des Motors und das Rauschen der Straße füllen die Stille. Ich lehne mich zurück und schließe die Augen.

Wie konnte ich mich jemals in jemanden wie Bradley verlieben?

Er ist ein Arschloch. Ein feiges Arschloch, das sich selbst nicht eingestehen kann, was er fühlt. Und trotzdem ... trotzdem zieht er mich immer wieder in seinen Strudel aus Chaos und Widersprüchen. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn so sehr. Aber nicht einmal dieser Hass kann das ersticken, was ich für ihn empfinde.

Und das ist das Schlimmste daran.
............

„Wir sind da", sagt der Fahrer plötzlich, und ich schrecke aus meinen Gedanken hoch. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass das Auto angehalten hat. Hastig wische ich mir mit dem Ärmel über die Augen, ziehe mein Handy hervor und bezahle. Dann murmele ich ein kurzes „Danke" und steige aus.

Die kalte Nachtluft schlägt mir entgegen, und ich ziehe die Schultern hoch. Mein Blick wandert über den Campus, die vertrauten Wege, die Straßenlaternen, die wie verschwommene Lichter in der Dunkelheit leuchten. Eigentlich will ich nur in mein Bett. Mich unter der Decke verkriechen, das Licht ausmachen und diesen Tag einfach vergessen.

Aber mein Magen denkt anders. Er zieht sich schmerzhaft zusammen, und ich fühle mich als hätte ich seit Stunden nichts gegessen. Also drehe ich mich um und schlendere in Richtung McDonald's, der zum Glück noch offen hat.

Die Straßen sind ruhig, nur vereinzelt laufen Studenten über den Campus, manche lachend, andere vertieft in ihre Gespräche. Ich fühle mich fehl am Platz, als würde ich nicht richtig hierhergehören. In meinem Kopf dreht sich immer noch alles um Bradley, um seine Worte, seine Berührung, diesen Moment, als er mich so angesehen hat ...

Ich schüttele den Kopf und trete fester auf, als könnte ich ihn dadurch aus meinen Gedanken vertreiben. Aber das funktioniert natürlich nicht. Er ist wie ein verdammter Schatten in meinem Kopf.

Als ich McDonald's erreiche, ist es fast leer. Nur ein paar Leute sitzen verstreut an den Tischen, die meisten wirken genauso müde und ausgebrannt wie ich. Ich trete an den Bestellautomaten, aber mein Blick verschwimmt kurz, als ich auf die Auswahl starre.

Was soll ich überhaupt nehmen?
Irgendwie erdrückt mich meine Traurigkeit wieder und ich weiß nicht mal ob ich was runter bekomme...

Hey sorryyy das solange nichts kam leider hab ich totalen Schulstress🫠. Aber ich hoffe der Teil gefällt euch. 💗

Maxley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt