Teil 9

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Sicht Max
Wir fahren weiter, die Stille im Auto ist fast erdrückend. Die Spannung zwischen uns ist noch greifbarer geworden nach diesem Moment am Straßenrand. Ich schaue aus dem Fenster und versuche, meine Gedanken zu ordnen. Was war das eben? Warum kann ich nicht aufhören, an ihn zu denken?
Bradley scheint ebenso in Gedanken versunken zu sein. Sein Gesicht ist konzentriert auf die Straße gerichtet, aber ich sehe, wie seine Hände sich manchmal verkrampfen. Die Straße windet sich durch die dichten Wälder Kanadas, und draußen ist es wirklich ruhig und würde eigentlich auch beruhigend wirken, wäre da nicht diese unerklärliche Anziehung zwischen uns.

Stunden vergehen...

Br: „Hey, schau mal," unterbricht er plötzlich die Stille und zeigt nach vorne. "Ein See. Lass uns eine Pause machen."
Ich nicke, ich bin wirklich froh über die Ablenkung. Ich will endlich raus aus dem Auto.
Bradley lenkt das Auto zu einem kleinen Parkplatz am Seeufer. Wir steigen aus und gehen zum Wasser, das in der Nachmittagssonne glitzert. Die kühle Brise ist wirklich erfrischend nach den Stunden im stickigen Auto.
Br: „Schöner Ort, oder?" sagt Bradley, während er seine Schuhe auszieht und die Füße ins Wasser hält. Ich folge ihm, setze mich neben ihn auf den Steg und genieße das kühle Wasser an meinen Füßen.

M: „Ja, wirklich schön," antworte ich und spüre, wie sich die Anspannung langsam löst. Wir sitzen nebeneinander, schweigend, nur das leise Plätschern des Wassers ist zu hören.
Br: „Weißt du, Max," beginnt Bradley nach einer Weile, ohne mich anzusehen. "Manchmal frage ich mich, warum wir uns ständig in die Haare kriegen."
Seine Worte überraschen mich. Ich drehe mich zu ihm und sehe, dass er nachdenklich aufs Wasser blickt.
M: "Vielleicht weil wir beide stur sind," sage ich schließlich.
Bradley lacht leise. "Ja, das könnte es sein. Aber vielleicht steckt auch mehr dahinter."
Ich schlucke schwer und schaue wieder aufs Wasser.
M: "Vielleicht," murmele ich.
Wir sitzen noch eine Weile so da, dann fängt Bradley an, über etwas anderes zu reden, um die Spannung zu brechen. Wir reden über alles Mögliche: die Reise, unsere Pläne in Kanada, sogar unsere Kindheit. Es ist das erste Mal, dass wir uns wirklich unterhalten, ohne uns gegenseitig zu provozieren.

Nach einer Weile legen wir uns ins Gras am Seeufer. Bradley hat die Arme hinter dem Kopf verschränkt und sieht in den Himmel. Ich liege neben ihm, mein Herz schlägt immer noch schneller als normal.
Br: „Hast du eigentlich schon mal daran gedacht, was du nach dem Studium machen willst?" fragt er plötzlich.
M: „Nicht wirklich. Ich versuche, von Tag zu Tag zu leben," gebe ich zu. "Und du?"
Br: „Ich weiß es auch nicht genau. Mein Vater erwartet, dass ich in die Firma einsteige, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich mein Weg ist."
Ich drehe mich zu ihm und sehe, wie ernst er aussieht.
M: „Es ist nicht leicht, wenn man hohe Erwartungen erfüllen muss," sage ich verständnisvoll.
Bradley seufzt und nickt.
Br: „Ja, manchmal fühlt es sich an, als würde ich für jemand anderen leben."
Diese ungewohnte Offenheit überrascht mich, aber sie bringt uns auch ein Stück näher. Ich lege eine Hand auf seine Schulter, ohne groß darüber nachzudenken.
M: „Du musst deinen eigenen Weg finden, Bradley. Egal, was andere von dir erwarten."
Er sieht mich an.
Br: „Danke, Max," sagt er leise. „Manchmal vergisst man das."
Wir bleiben noch eine Weile so liegen, dann stehen wir auf und machen uns wieder auf den Weg. Zurück im Auto ist die Spannung immer noch da, aber sie fühlt sich jetzt anders an...
Mir gefällt es zwar immer noch nicht aber es ist aus haltbar.
Und irgendwie hat es mich erst überrascht das Bradley über sich erzählt hat, aber irgendwie bin ich auch neugierig...

Danke fürs lesen💖

Maxley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt