Teil 21

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Sicht Bradley
Ich schüttle den Kopf, als ich in die Tankstelle gehe. Der Gedanke, dass irgendetwas zwischen uns anders sein könnte, ist lächerlich. Max ist Max. Der Typ, der mir ständig in die Quere kommt, der mich bei jeder verdammten Aufgabe versucht zu übertrumpfen. Und doch, die letzten Tage haben mir eine Seite von ihm gezeigt, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Eine verletzliche, fast sanfte Seite, die mich unvorbereitet getroffen hat.

Während ich durch die Regale gehe, um die Chips für ihn zu holen, fällt mir auf, dass ich ihn plötzlich nicht mehr so abstoßend finde, wie früher. Eigentlich finde ich gar nichts mehr an ihm abstoßend. Im Gegenteil... Ich beiße die Zähne zusammen. Nein, ich will diese Gedanken nicht zulassen. Es ist nur, weil wir gezwungen waren, so viel Zeit zusammen zu verbringen. Klar, da lernt man den anderen besser kennen. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich auf irgendwas einlassen sollte, was meinen Kopf jetzt durchdrehen lässt.

Ich gehe zur Kasse und bezahle, versuche mich auf den Becher Kaffee in meiner Hand zu konzentrieren. Der Geruch sollte mich wachhalten, aber irgendwie bekomme ich dieses seltsame Gefühl nicht los. Warum werde ich in seiner Nähe nervös? Warum fühlt es sich plötzlich so anders an, wenn er in meiner Nähe ist? Und das schon fast seit Anfang an dieser beschissenen Reise.

Zurück im Auto, sehe ich, wie er mich kurz ansieht, als ich einsteige, bevor er sich sofort wieder von mir abwendet. Es ist fast so, als würde er vor etwas weglaufen, aber ich weiß nicht, was es ist. Vielleicht bin ich es? Vielleicht merkt er auch, dass hier etwas seltsam ist.

„Hier." Ich reiche ihm die Chips und nehme einen Schluck Kaffee, während ich den Motor starte. Er murmelt ein „Danke" und es fällt mir schwer, nicht hinüberzuschauen, um zu sehen, ob er wieder so nervös aussieht wie vorhin.
Br:„Alles gut?" frage ich schließlich, ohne ihn direkt anzusehen. Ich will es beiläufig klingen lassen, aber mein Herz schlägt schneller, als ich erwartet habe.
Er zuckt leicht zusammen, als hätte ich ihn auf frischer Tat ertappt.
M: „Ja, klar. Alles bestens."
Aber ich sehe, dass das nicht stimmt. Da ist irgendwas. Etwas, das sich zwischen uns aufgebaut hat und ich weiß nicht, ob ich bereit bin, es herauszufinden. Doch die Spannung, die in der Luft liegt, macht es schwer, einfach so weiterzumachen, als wäre nichts.
Warum kann ich ihn nicht einfach wie früher behandeln?
...

Ich starre auf die Straße vor mir, die sich endlos durch die Landschaft zieht. Max neben mir wirkt ungewöhnlich still, was eigentlich mal ganz angenehm ist. Normalerweise kann er nie den Mund halten. Doch die ganze Fahrt hat er schon nichts gesagt...
Als wir am Hafen angekommen kommt direkt ein Problem auf.
Die Fähre hat Verspätung, natürlich. Als hätte diese ganze Reise nicht schon genug Nerven gekostet.

„Die Fähre kommt erst in zwei Stunden", hat der Typ in der Weste gesagt, als wir am Hafen ankamen. Also haben wir beschlossen, in die Stadt zurückzufahren und etwas zu essen, anstatt ewig im Auto zu hocken. Jetzt suchen wir nach einem halbwegs anständigen Restaurant, wo wir uns die Zeit vertreiben können.
„Da vorne", sagt Max und deutet auf ein kleines Diner. Sieht okay aus, und mir ist es ehrlich gesagt egal, solange ich was zu essen bekomme. Ich parke das Auto und wir steigen aus.
Im Diner herrscht die typische Kleinstadt-Atmosphäre, die man erwartet: rustikale Einrichtung, der Duft von Kaffee und gebratenem Essen, und eine Kellnerin, die uns sofort bemerkt. Eigentlich esse ich immer in ganz schicken Restaurants doch das ist irgendwie viel besser.
Naja zu mindestens war es das bis die Kellnerin anfängt mit Max zu flirten. Sie lächelt breit, als wir uns setzen, und ihre Augen bleiben irgendwie ein bisschen zu lange auf Max hängen.
„Na, was kann ich für euch tun?" fragt sie und richtet ihre Frage eindeutig an ihn.

Ich schnappe mir das nächste Sandwich auf der Karte, versuche dabei so zu tun, als hätte ich das nicht bemerkt. Aber als sie ihm dann auch noch ein „Und für dich, Süßer?" hinterherschiebt, verzieht sich mein Magen ein bisschen unangenehm.
Max bestellt ein Burger-Menü und
grinst sie an, und ich spüre, wie sich meine Kiefer anspannen. Warum nervt mich das so? Es ist doch nur Smalltalk. Trotzdem kann ich nicht anders, als zu merken, dass meine Laune in den Keller geht, je länger sie mit ihm rumflirtet.
„Willst du noch was, oder reicht dir der Burger?" fragt sie ihn mit einem Augenzwinkern.
Max lacht. „Nee, der Burger reicht schon."
Ich werfe den beiden einen genervten Blick zu, versuche, die Wut zu ignorieren, die in mir aufsteigt. Das ist doch lächerlich, wieso sollte es mich interessieren, wenn sie ihn anhimmelt? Aber irgendwie tut es das und das nervt mich!!!

Sicht Max
Ich kann das Grinsen der Kellnerin kaum übersehen. Sie hat ihre Augen nur auf mich gerichtet, und ich muss zugeben, dass ich es ein bisschen genieße. Normalerweise bin ich derjenige, der anderen hinterherblickt, aber jetzt scheint sich alles um mich zu drehen.

„Hast du das gehört?" fragt sie mit einem schelmischen Lächeln, während sie den Tisch abwischt. „Wir haben hier die besten Burger der Stadt. Du wirst sie lieben!"
„Klingt gut", sage ich und versuche, nicht zu sehr zu strahlen.
Denn Bradley sieht irgendwie ziemlich angespannt und genervt aus. Er sitzt mir gegenüber und ich kann nicht anders als ihn wieder anzustarren.
Ich kann nicht anders, schnell ich muss irgendwas sagen bevor er wieder bemerkt das ich ihn anstarre. Br:„Was ist mit dir, Bradley? Bist du so hungrig? Ich glaub das Essen wird gleich da sein. "

Er sieht von der Kellnerin zu mir und schüttelt leicht den Kopf. „Ja, aber alles gut. Ich will nur meinen Sandwich und meine Ruhe", antwortet er mit einem scharfen Unterton, der mir zeigt, dass er vielleicht nicht so entspannt ist, wie er vorgibt.
M: „Die Kellnerin hat dir ja ganz schön den Kopf verdreht."
sage ich, um ihn ein wenig zu provozieren.
Er antwortet nicht sofort, und ich kann sehen, dass er sich bemüht, cool zu bleiben, aber ich erkenne das Funkeln in seinen Augen.
Br: „Sie flirtet dich doch die ganze Zeit an",sagt er mit seiner altbekannten Arroganz und sieht mich provokant an.
„Ja stimmt", sage ich, während ich leicht nervös einen Bissen vom Brötchen nehme. Um meine Nervösität zu überspielen provoziere ich ihn weiter
M: „Aber du bist nicht eifersüchtig, oder?"
Br: „Ich bin nicht eifersüchtig", erwidert er schnell, und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es ist klar, dass er es ist, auch wenn er es nicht zugeben will.
Irgendwie wird der Druck auf meiner Brust dadurch stärker ich will nicht das Bradley was von dieser Kellnerin will...
Gerade in diesem Moment kommt die Kellnerin zurück und bringt unsere Getränke. „Hier, alles frisch gemacht", sagt sie und gibt mir einen verführerischen Blick, der mir einen kurzen Schauer über den Rücken jagt. Ich ignoriere das Gefühl und konzentriere mich auf Bradley, der schaut der Kellnerin nach bis sie in der Küche verschwunden ist. Irgendwie wünschte ich er würde mich mal so ansehe... wow wow stop einfach stop!!!!
Aber ich kann nicht anders als etwas zu sagen
M: „Was gefällt dir diese Kellnerin etwa so sehr?" sage ich vielleicht etwas zu angepisst...
Verwirrt sieht Bradley mich an.
Br: „Beruhig dich mal ich will nichts von der Kellnerin klar!"
Gerade will ich etwas erwidern.
Als sie dann aber mit dem Essen kommt verkneife ich es mir.
Sie stellt das Essen ab.
„So, was geht heute noch so? Habt ihr Pläne nach dem Essen?" fragt die Kellnerin und richtet sich wieder an mich. Bradley's Gesicht verspannt sich leicht und ich antworte einfach nur
M: „Keine Ahnung, vielleicht einfach entspannen und die Fähre abwarten".
Sie nickt mir nur lächelnd zu und verschwindet wieder in der Küche.
Bradley fängt einfach an stumm seinen Sandwich zu essen. Also richtige ich mich einfach meinem Burger zu denn ich habe wirklichen Hunger.
Aber irgendwie die ganze Situation und der Gedanke das Bradley diese Kellnerin ganz süß findet und eifersüchtig ist weil sie mit mir flirtet statt mit ihm lässt mich irgendwie traurig werden.
Ich will nicht das Bradley diese Kellnerin so anschaut oder sonst irgendwen...!

Ein etwas längeres Kapitel💖
Danke fürs lesen.

Maxley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt