Teil 43

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Sicht Bradley
Meine Schritte hallen auf dem Gehweg wider, während ich über den Campus laufe. Mein Gesicht pocht noch immer, und jedes Mal, wenn ich den Kiefer bewege, schießt ein stechender Schmerz durch meine Wange.

Mein Vater ist ein Dreckskerl. Schon immer gewesen. Aber diesmal... diesmal hat er alles zerstört.

Ich schüttele den Kopf, versuche, den Kloß in meinem Hals runterzuschlucken. Jetzt kann ich eh nichts mehr tun. Ich bin raus. Raus aus diesem Haus, raus aus diesem Leben, das er für mich geplant hat. Aber verdammt noch mal, ich habe keine Ahnung, was ich jetzt tun soll.

Ich könnte zu meinen Freunden gehen, aber ich weiß, dass sie feiern. Und ehrlich gesagt? Ich kann das gerade nicht ertragen. Betrunkene, laute Musik, dumme Witze – ich will einfach nur irgendwo schlafen.

Und Max...

Ein stechender Schmerz schießt mir durch die Brust. Wie soll ich ihm je unter die Augen treten? Nach dem, was ich ihm angetan habe? Nach den Worten, die ich gesagt habe, nur um meine verdammte Fassade aufrechtzuerhalten?

Ich bin so ein verdammter Feigling.

Ich lasse den Kopf hängen, ziehe die Kapuze meines Hoodies tiefer ins Gesicht und stapfe weiter.

Dann höre ich es.

Lautes Grölen. Stimmen, aggressiv und aufgeladen.

Ich hebe den Kopf und spähe um die Ecke.

Drei Typen, muskulös, groß, typisch Football-Spieler. Einer von ihnen stößt jemanden nach hinten – gegen eine Hauswand.

Mein Magen zieht sich zusammen.

Max.

Mein Max.

Scheiße.

Ich spüre, wie mein ganzer Körper erstarrt. Er hebt die Arme, als wolle er sich verteidigen, aber sie drängen ihn immer weiter zurück.

„Dachtest du wirklich, du kannst uns alle blamieren und kommst damit durch, Skateboard-Wunderkind?" höhnt einer von ihnen.

Max' Kiefer spannt sich, aber ich sehe es – er ist müde. Er ist verletzt. Und er wird das nicht gewinnen.

Meine Hände ballen sich zu Fäusten.

Ich habe Max schon einmal im Stich gelassen.

Nie wieder.

Ich reiße die Kapuze zurück und marschiere los.

„Verpisst euch von ihm."

Meine Stimme ist eiskalt, als ich zwischen Max und diese Dreckskerle trete. Mein ganzer Körper spannt sich an, mein Adrenalin schießt durch meine Adern. Ich kenne diese Typen – groß, stark, aber verdammt nochmal nicht unbesiegbar.

Der Kerl in der Mitte, der offensichtlich der Anführer ist, mustert mich mit einem spöttischen Lächeln. „Oh, schau mal an. Der reiche Sohn vom Tyrann spielt jetzt den Helden?"

„Ich schwöre, wenn du ihn noch einmal anfasst, dann—"

Ich komme nicht mal dazu, den Satz zu beenden. Er holt aus.

Ich weiche knapp aus, spüre den Luftzug seines Faustschlags an meiner Wange. Doch bevor ich reagieren kann, trifft mich einer der anderen von der Seite. Sein Schlag rammt sich in meine Rippen, die Luft wird mir aus den Lungen gepresst. Aber ich lasse mich nicht unterkriegen.

Ich schnappe mir den nächstbesten und ramm ihm meinen Ellenbogen ins Gesicht. Er flucht, taumelt zurück.

Aber es sind drei.

Max steht hinter mir, und jedes Mal, wenn sich einer von ihnen auch nur in seine Richtung bewegt, packt mich eine Wut, die mich vergessen lässt, dass ich überhaupt Schmerzen habe. Ich schlage zu, trete aus, weiche aus, aber sie sind zu viele. Einer trifft mich am Kinn, mein Kopf schnellt nach hinten, Sterne tanzen vor meinen Augen.

Dann ein Tritt gegen meinen Magen. Ich gehe kurz auf die Knie, doch ich schaffe es, mich abzustützen, bevor sie mich zu Boden bringen können.

Ich spucke Blut aus.

Max ruft irgendwas, aber ich höre es kaum.

Ich wanke, doch ich stehe noch. Einer hat eine aufgeplatzte Lippe, der andere hält sich die Nase – ich habe sie auch erwischt. Aber ich selbst spüre die Schnitte an meinem Gesicht, das dumpfe Pochen in meiner Seite.

Dann plötzlich – Sirenen.

Die Arschlöcher erstarren für einen Moment, dann drehen sie sich um und hauen ab.

Feige Wichser.

Meine Beine fühlen sich plötzlich schwer an, als würde mein Körper jetzt erst realisieren, wie viel er gerade eingesteckt hat. Ich schwanke, verliere kurz das Gleichgewicht.

Und bevor ich es verhindern kann, sacke ich langsam auf die Knie. Mein Kopf dröhnt, mein Atem geht schwer.

Max ruft wieder meinen Namen. Ich blinzele, versuche mich zu fokussieren.

Verdammt. Ich will nicht so vor ihm aussehen. Nicht vor Max.

Ohje Bradley hat ganz schön was abbekommen, aber wieee beschützerisch er gegenüber Max gewesen ist 🤭🤭🤭.
Danke fürs lesen und die ⭐️.

Maxley Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt