Nervös trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Tisch herum. Wo blieb sie nur? Wir wollten uns um neun treffen und jetzt war es fast Viertel nach.
Womöglich war mein Gedanke etwas übertrieben, aber ich hasste Unpünktlichkeit einfach! Ja auch bei zehn Minuten wurde es mir schon zu viel.
"Oh Gott Aleyna, tut mir so Leid!", stand Kader plitschnass nach gefühlten zehn Minuten vor mir. Mit plitschnass meinte ich es auch wirklich so, denn sie war komplett durchnässt.
"Okay, okay, setz dich erstmal hin", sagte ich ruhig und lächelte. Scheinbar war ja etwas vorgefallen. Das Wetter war gerade auch nicht das Beste.
Ich hasste Regen. Okay nein, manchmal liebte ich es und manchmal eben nicht. Wie jetzt gerade.
Moment, das war gerade ziemlich unwichtig.
Kader zog ihre Jacke und ihren Schal aus und warf es auf den Stuhl neben ihr hin. Wir waren etwas abseits der Uni und hatten uns zum frühstücken getroffen, bevor unsere Vorlesung beginnen würde.
Eigentlich war es nicht wirklich zum Frühstücken, sondern eher reden. Über ernste Themen. Zum Beispiel Emir...
Ich fand es gut. Somit hätte ich wegen Kader und Emir keine Fragezeichen mehr in meinen Kopf, da mich diese Ungewissheit, was da wirklich zwischen ihnen lief, irgendwann noch umbringen würde.
"Hast du schon bestellt?", fragte sie mich beiläufig. Ich schüttelte meinen Kopf. "Hab auf dich gewartet", sagte ich.
Kader machte ein Zeichen zur Kellnerin, die sofort an unser Tisch kam. "Ein Mal das Frühstücksmenü, bitte", sagte Kader und die Kellnerin wandte sich mit einem freundlichen Lächeln mir zu.
"Dasselbe", sagte ich lächelnd.
"Was wollen Sie trinken?"
Nachdem ich mir eine heisse Schokolade und Kader sich einen Cappuchino bestellte, lief die Kellnerin weg.
"Wie läufts mit den Prüfungen?", startete ich das Gespräch. Irgendwo musste man ja beginnen. "Frag nicht, ich bin so im Stress. Hab nächste Woche noch zwei vor mir", antwortete sie nicht gerade begeistert.
"Und du? Bist du schon durch?"
"Schön wärs", lächelte ich. "Nächste Woche ist die Letzte." Die Prüfungsphase nach Weihnachten war einfach schrecklich. Kurz nach den Ferien begannen sie schon und es war echt eine Herausforderung, da man nunmal alle innerhalb zwei Wochen schrieb.
Eine ziemlich bescheuerte Regelung eigentlich.
"Ich will dich etwas fragen, aber bitte verstehe es nicht falsch." Dieser Satz kam so plötzlich, dass ich sie komisch anschaute. Zumindest war ich mir sicher, dass mein Gesichtsausdruck komisch aussah.
"Und zwar?"
Gerade als sie reden wollte, tauchte wie aus dem Nichts die Kellnerin von eben auf und stellte die heissen Getränke vor uns hin.
"Pass auf. Ich bin nicht dumm. Und blind bin ich auch nicht. Ich merke es, dass zwischen dir und Emir was läuft, das merkt man einfach. Meine Frage ist; Wieso hast du mir nicht von Anfang an gesagt, dass du auch Gefühle für ihn hast?"
Mein Hals fühlte sich mit einem Mal so trocken an und ich schaute beschämt runter. Ich war so dumm. So feige.
"İch, also es ist so-"
"Aleyna, bitte. Beruhige dich, okay, ich will nur, dass wir offen darüber reden."
"Es ist so, Kader. Als du mir das damals erzählt hast, war es nie meine Absicht, etwas zutun, was dich verletzt. Im Gegenteil, ich war sehr froh, dass du mir vertraut hast. Ich hab dann irgendwann immer mehr Zeit mit ihm verbracht und-"
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Für immer und ewig.
Teen FictionAleyna hat es nicht leicht in ihrem Leben. Gerade als sie denkt, dass sie mit einem Neuanfang ihr Leben genießen kann, wird sie von Tag zu Tag immer mehr in ihre schreckliche Vergangenheit zurückgeschleudert. Personen werden sich gegen sie stellen...