Kapitel 42

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Der Mann fing an zu grinsen, als er mein ängstliches Gesicht sah und das Einzige, woran ich dachte, war: Ich muss sofort weg von hier.

Ich stand auf und der Mann kam mir näher. Hilfesuchend schaute ich mich um, doch niemand lief hier gerade rum und nicht mal ein Auto fuhr vorbei. "Hast du dir wehgetan?", fragte er mit seiner tiefen Stimme.

"Was wollen Sie von mir?", brachte ich stotternd heraus. Der Mann grinste und fuhr fort. "Nichts. Aber dafür jemand anderes." Bevor ich den Satz überhaupt verstand, zog er an meinem Arm und lief in Richtung seines Autos.

"Lass mich los!", schrie ich und schlug mit meiner anderen Hand auf seinen Arm, doch es brachte nichts. "Hilfe!", schrie ich. "Hilfe!" "Halt deine Klappe", brüllte er und meine Augen füllten sich.

Ich schaute nach meinem Handy und sah es mitten auf der Straße liegen. Mit meiner ganzen Kraft trat ich den Mann mit meinem Bein und er ließ meinen Arm los. Ich schnappte mir mein Handy und lief nur wenige Schritte, als ich auf den Boden fiel.

Ich krümmte mich vor Schmerzen und wollte wieder aufstehen, aber es ging nicht. Er hatte mich getreten. "So schnell entkommst du mir nicht", flüsterte er bedrohlich und packte mich am Kinn. Ich wollte schreien. Ich wollte kämpfen. Nicht so schnell aufgeben.

Aber ich war am Ende. Wortwörtlich am Boden zerstört. "Es wartet schon jemand sehnsüchtig auf dich." Ich konnte mir schon denken, wen er meinte. "Steh auf!", schrie er und ich zuckte zusammen.

Gewaltig packte er mich erneut am Arm und schleifte mich zum Auto. Auf dem Beifahrersitz ließ er mich ab und schloss gleich danach die Tür, damit ich nicht rauskam. Nachdem er sich auch hingesetzt hatte, fuhr er los und ich weinte stumm auf meinem Platz.

Ich schlug öfters gegen das Fenster, aber es brachte nichts. Auf einmal klingelte ein Handy und es konnte nur seins sein. "Halt die Klappe", zischte er und nahm ab.

"Ja, ich hab sie." "Sie ist hier." "So in fünf Minuten." Nur diese Sätze bekam ich mit und dadurch steigerte sich meine Angst nur noch mehr. Grinsend legte er auf und schaute mich kurz an.

"Tja Aleyna, das wars dann wohl", sagte er und ich schaute ihn hasserfüllt an. "Lass mich gehen", sagte ich ruhig und versuchte meine Wut und Angst nicht zu zeigen. "Sonst noch einen Wunsch?", fragte er lachend.

"Was seid ihr nur für Menschen? He? Gefällt dir das, was du machst? Wenn die Polizei dich erwischt, dann wirst du im Gefängnis-" "Sei still", brüllte er. "Nein, lass mich verdammt noch mal hier raus. Was wollt ihr von mir? Ihr Arschlöcher seid so-"

Weiter konnte ich nicht reden, denn mit seiner rechten Hand hatte er mein Kopf gegen das Fenster geschlagen. Ich schrie laut vor Schmerzen auf und hielt meine Hände gegen meine rechte Gesichtshälfte. Leise schluchzte ich und schloss meine Augen.

Mein Gesicht tat schrecklich weh, mein Kopf schmerzte und mein Herz schlug vor Angst schneller, da er jetzt angehalten hatte und wir vor einem Haus standen. Es war eine normale Straße, nur war dieses Haus etwas entfernt von den anderen.

Der Mann stieg wütend aus, knallte die Tür zu und öffnete Sekunden später meine Tür. "Steig aus", schrie er. Ich stieg aus und bemerkte die Schmerzen an meinem rechten Auge. Ich konnte es nicht mal mehr richtig aufmachen.

Wieder packte er mich am Arm und klingelte an der Haustür, als wir vor dieser standen. Sekunden später wurde sie aufgemacht und nein, es wunderte mich überhaupt nicht, als Okan vor mir stand.

Ich hätte es von Anfang an wissen müssen!

"Oh Jan, du warst aber schnell", sagte er lachend und schaute danach mich an. "War etwas schwierig, die Kleine alleine zu finden, aber dann gings doch", sagte dieser und beide lachten. "Na Aleyna, heute ist wohl mein Glückstag", sagte Okan und kam mir näher.

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