Ich hatte eine ziemlich unruhige Nacht gehabt, weshalb ich am Morgen früh aufwachte. Generell konnte ich im Krankenhaus nachts nie in Ruhe schlafen, da mich das Piepen des Blutdruckgeräts, die Infusion und das ungemütliche Bett daran hinderte.
An der Wanduhr konnte ich sehen, dass es gerade mal sieben Uhr morgens war. Ich war aber nicht müde, da ich gestern gleich nachdem Emir gegangen war, eingeschlafen war. Und das war ungefähr um 17 Uhr.
Ich wollte in das kleine Bad, was sich im Zimmer befand, doch ich bräuchte Hilfe, weshalb ich mit Mühe auf den roten Knopf drückte, der für die Krankenschwester war. Nach einigen Sekunden wurde auch schon die Tür aufgemacht und eine fröhliche, junge Krankenschwester kam herein.
"Guten Morgen, Aleyna. Hast du gut geschlafen?", fragte sie mich, während sie die Jalousien hoch zog. Ich nickte lächelnd, da ich mich jetzt sicher nicht um das ungemütliche Bett oder die Infusion aufregen wollte.
"Ich muss ins Bad und-" "Oh, natürlich. Ich helfe dir", unterbrach sie mich und kam auf mich zu. "Ich mache erstmal deine Infusion weg, dann ist es für dich auch leichter." Gleich nachdem sie dies gesagt hatte, entfernte sie das Schlauch von meinem linken Arm und klebte über den Zugang einen Pflaster.
"Das muss aber noch dran bleiben, da du vielleicht später eine Infusion noch bekommst. Die Ärzte kommen gegen 11 Uhr zur Visite und dann wissen wir auch mehr", erklärte sie mir und ich nickte.
Sie stand vom Bettrand auf und ich legte die Decke von meinem Körper weg. Langsam setzte ich mich aufrecht, mit der Hilfe von der Schwester, und setzte mich erst eine Weile hin, da ich keinen Schwindel wollte.
Ich spürte die Schmerzen an meinen Beinen jetzt schon und glaubte nicht wirklich, dass ich so einfach laufen könnte, aber ich müsste es zumindest probieren. "Alles in Ordnung?", fragte sie mich und ich nickte.
Die Schwester stützte mich an meiner rechten Seite und ich stand langsam vom Bett auf. Gleich danach sackte ich zu Boden und drückte fest meine Augen zu, da ich sonst laut wegen den Schmerzen aufschreien würde.
Noch nie hatte ich solche Schmerzen gehabt und ich wunderte mich, wieso sie überhaupt so stark waren. Ich merkte, wie die Schwester sich neben mich hinkniete. "Aleyna? Aleyna, ganz ruhig. Ich hole jetzt einen Arzt", plapperte sie los und gleich danach rannte sie raus.
Ich öffnete meine Augen und versuchte aufzustehen, doch es gelang mir nicht. Gleich darauf stürmte die Schwester ins Zimmer und hinter ihr meine Tante.
"Teyze (Tante)", sagte ich heiser und sie kam schnell auf mich zu. "Aleyna", sagte sie überfordert und schaute auf meine Beine. "Janine, hilf mir. Wir legen sie ins Bett", sagte meine Tante und zusammen stützten sie mich jeweils links und rechts und setzten mich auf das Bett ab.
Ich atmete tief ein und aus und rieb über meine Stirn. "Leg dich hin, du musst dich ausruhen. Deine Beine hatten einen zu starken Druck gehabt und du darfst sie nicht gleich überfordern", sagte sie.
"Ich will nur kurz ins Bad, danach geh ich ins Bett", versuchte ich sie zu überreden. Ich musste nun mal auf die Toilette und wollte mich umziehen, da ich mich in den Klamotten von hier nicht wohl fühlte.
"Ist gut, komm. Probieren wir es nochmal", sagte sie und dieses Mal klappte es mit der Hilfe von den beiden. Nachdem ich es ins Bad geschafft hatte, schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich auf den kleinen Hocker, der neben dem Waschbecken stand und versuchte so, mein Gesicht gründlich zu waschen.
Es war schwierig, da ich saß und da mein Gesicht wehtat. Vor allem über meinem Auge, denn dort war es ziemlich angeschwollen. Ich hatte einen Verband an meiner Wange, die nah an meinem Ohr war.
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Für immer und ewig.
Teen FictionAleyna hat es nicht leicht in ihrem Leben. Gerade als sie denkt, dass sie mit einem Neuanfang ihr Leben genießen kann, wird sie von Tag zu Tag immer mehr in ihre schreckliche Vergangenheit zurückgeschleudert. Personen werden sich gegen sie stellen...