Kapitel 9

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Verwirrt starrte ich noch immer auf mein Handy in der Hand und schüttelte meinen Kopf. Ich hoffe nicht, dass ich den Mann am Telefon morgen sehen werde. Wenn er schon am Telefon so ist, bringt er mich ja gleich um wenn er mich sieht. Kurz musste ich über meine Gedanken lachen. Ich sagte meinem Vater Bescheid, dass ich das Auto morgen wegbringen würde und ging dann schlafen.

Am Morgen wurde ich durch meinen Wecker geweckt. Es war 9:30 Uhr und gegen 11 musste ich in der Werkstatt sein. Ich stand auf, ging ins Bad und wusch mir mein Gesicht. Danach lief ich ins Zimmer und zog mir eine helle Jeans und eine hellblaue Bluse an.

In der Küche wünschte ich Eren und meiner Mutter einen guten Morgen und setzte mich an den Esstisch. "Wann gehst du kızım?", fragte mich meine Mutter. "In 30 Minuten etwa, anne", antwortete ich und sie nickte. Nach dem Frühstück putzte ich meine Zähne und kämmte mir meine Haare. Danach verabschiedete ich mich von meiner Mutter und lief zu meinem Auto. Ich wusste nicht genau wo diese Werkstatt war, deshalb gab ich die Adresse in Google Maps ein. Ist ja doch nützlich, dachte ich mir während ich den Motor startete und mich anschnallte.

Als ich ankam schaute ich auf die Uhr und es war 10:31 Uhr. Passt ja, dachte ich mir.

Wo soll ich jetzt mein Auto hinbringen? Ich gehe lieber rein und frage nach. Oh, das wird jetzt was. Wie gesagt, gegenüber fremden Menschen bin ich eher still und schüchtern.

Die werden dich schon nicht auffressen!

Ja, meine innere Stimme hatte Recht, also los!

Ich stieg aus meinem Auto aus und lief zu den offenen 'Garagen'. Überall waren Arbeiter verteilt, die aber sichtlich mit anderen Autos zutun hatten. Toll, wen frage ich jetzt? In einer Garage war noch kein Auto drin, vielleicht ist das für mein Auto 'reserviert'? Ich lief rein und suchte nach jemandem, doch fand hier keinen.

Was ist das denn für eine Scheisse? Langsam reicht es mir. Ja, ich bin sehr ungeduldig. Wütend lief ich zurück und bemerkte einen Arbeiter, an der Wand lehnend mit einer Zigarette in der Hand. Naja, er war doch einer oder nicht? Hier hatten alle dunkelblaue Hosen und schwarze T-Shirts an also ja!

"Kannst mir mal den Grund sagen warum du mich so anstarrst?", fragte der Mann mich kalt und augenblicklich wurde ich sofort rot und senkte meinen Kopf. Scheisse, ich hatte ihn wirklich die ganze Zeit angestarrt. Diese Stimme. Das war genau dieselbe tiefe Stimme wie am Telefon.

"Ich, ehm ich hab nach jemandem gesucht für mein Auto", sagte ich leise und musste schlucken. "Fahr hier rein", sagte er wieder mit seiner tiefen, kalten Stimme und schmiss seine Zigarette auf den Boden.

Ich nickte nur und lief zu meinem Auto zurück.

Als ich ankam, stieg ich ein und fuhr langsam in die Garage rein. Danach stieg ich aus und bemerkte, dass der Mann nicht mehr da war.

Will der mich eigentlich verarschen? Er arbeitet hier, also muss er ja mal was machen. Ich lehnte mich an mein Auto und wartete. Sicher werde ich hier nicht anderen hinterherrennen, was ist das denn für eine Frechheit? Weiter konnte ich mich nicht mehr aufregen, denn das Klingelton meines Handys weckte mich aus meinen Gedanken.

Semiiih :) las ich auf dem Display und musste sofort lächeln.

"Heeeey", ging ich ran und hörte meinen Bruder lachen. "Na, Schwesterchen, hast mich vermisst?", fragte Semih. "Ja, sehr sogar", antwortete ich ihm und er lachte. "Ich dich auch. Noch 3 Tage dann komm ich wieder. Man hab ich das Essen von Mama vermisst", sagte er und ich musste lachen.

In dem Moment kam der Mann von gerade eben mit einem Werkzeugkasten in seiner Hand rein. Er ist nicht ohne Grund abgehauen, dachte ich sarkastisch.

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