Kapitel 23

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Wer ist das? Sollte ich auflegen? Oder warten und fragen, wer sie ist? Vielleicht seine Freundin? Seine Schwester? "Hallo?", fragte dieselbe Stimme wieder. Ich wollte gerade etwas sagen, als von hinten eine Stimme kam. "Man Nesrin, gib mir mein Handy. Mit wem redest du da?", fragte die Stimme. Das war doch Emir? Natürlich, wenn er nach seinem Handy fragt.

"Gib her", sagte er zu dem Mädchen und man hörte ein Rascheln. "Of Emir abi", murmelte das Mädchen und dann hörte man einen lauten Krach. "Hallo? Wer ist da?", hörte ich Emir fragen. Irgendwie wollte ich sofort auflegen. "Hallo?", fragte Emir nochmal. "Ehm..Hey", sagte ich leise. "Ja? .... Aleyna? Bist du es?", fragte er und er hörte sich glücklich an. "Ja", murmelte ich leise. "Endlich rufst du an. Ich habe wirklich darauf gewartet", sagte er und ich spürte, wie meine Wangen glühten. "Wenn ich störe, dann.."

"Was? Nein du störst nicht. Sorry, das war eben die kleine Schwester von einem Freund von mir. Ich wollte eh gerade nach Hause gehen und sie hatte mein Handy", erklärte er. "Oh okay, na da-dann", sagte ich und wusste nicht, was ich jetzt sagen soll. "Und wie geht's dir so?", startete Emir ein Gespräch. "Gut und dir? Gehts dir besser?", fragte ich ihn. "Naja ja eigentlich schon. Ich habe ab und zu noch Schmerzen aber die gehen auch bald weg", sagte er und ich hörte sein Lachen. "O-okay. Gute Besserung" Ernsthaft Aleyna? Gute Besserung? Wenn ich noch weiter rede, lacht er mich gleich noch aus.

Was soll ich sagen? "Hast d-u eine Stelle gefunden?", fragte ich nach einer kurzen Stille. Damit meinte ich seine Arbeit. An dem Tag im Park wollte er ja eine Arbeit suchen. "Ja kann man sagen. Alle Arbeiter von der Werkstatt wurden jetzt zu einer anderen versetzt. Quasi bis die Werkstatt wieder gebaut wird und so. Bis dahin arbeite ich bei einer anderen Reperatur", erzählte er mir und ich war wirklich froh darüber, das zu hören.

"Das ist doch toll", freute ich mich. "Ja das ist wirklich nett, dass die so viele Arbeiter annehmen." Ich wusste nicht mehr, was ich sagen oder fragen soll. Toll, wieso habe ich dann angerufen? "Und was gibt's bei dir so?", fragte er mich dann. "Alles wie immer, habe ja F-ferien", antwortete ich ihm. "Achso, stimmt ja. Du Glückliche", sagte er lachend. "Ja aber danach wird es anstrengend", sagte ich. "Du schaffst das schon", sagte er und ich musste automatisch lächeln. "Erzähl doch mal was von dir", sagte er und ich begann zu erzählen....

Ich wusste nicht, wie lange wir schon telefonierten aber es war auf jeden Fall schon zu spät. Inzwischen musste ich flüstern, damit meine Eltern nichts mitbekommen. Während wir redeten, wurde ich etwas offener und stotterte nicht mehr so oft wie davor. Es machte Spaß, mit Emir zu reden. Er war nicht so einer, der andauernd Witze machte oder einfach lachte. Er hörte stets immer zu und antwortete dann normal. Natürlich lachte er ab und zu aber er hatte etwas an sich, was ich faszinierend fand.

"Hahahaha Prinzessin also", sagte er lachend und ich musste gleich mitlachen. Und das war sehr schwer, weil ich das Gefühl hatte, gleich loszuplatzen, da ich ja nicht laut werden durfte. Keine Ahnung wie wir darauf kamen, aber wir redeten gerade über Fasent. Bei einer Sache waren wir uns schon einig: Wir beide hassen es. Ich hatte ihm gesagt, dass ich mich früher jedes Jahr als Prinzessin gekleidet habe, obwohl das nicht so zu Fastnacht passt.

Irgendwie hatten wir uns viel mehr Geschichten erzählt, anstatt etwas über die Familie oder persönliche Sachen zu sagen.

Emir war ab und zu etwas ruhiger und er schien mir immer mehr wie ein Rätsel zu sein. Eine geschlossene Kiste, die keiner so leicht aufmachen könnte. Ich wollte wirklich gerne wissen, was mit seiner Familie war aber ich blieb natürlich still und sagte nichts. Mir fiel ein, dass er morgen ja arbeiten müsste. "Emir. Schlafen wir lieber. Du musst doch morgen früh aufstehen", flüsterte ich in den Hörer. "Ja stimmt. Wenn ich mit dir rede, vergesse ich die Zeit", gab er zu und ich wurde rot.

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