Sollte ich noch warten? Oder anrufen? Ich rufe ihn jetzt an. Ich nahm mein Handy aus der Tasche und wählte seine Nummer. Gerade als ich mein Handy an mein Ohr legte, sah ich eine männliche Gestalt in meine Richtung laufen.
Das war doch Emir? Ich packte mein Handy weg und wartete, bis er da war. Je näher er kam, umso mehr merkte ich, dass er sauer war.
"Eh hey", sagte ich leise, als er vor mir stand. Okay, aus welchem Grund auch immer sah er wirklich wütend aus! "Hey, sorry für die Verspätung, aber-" "Das macht nichts", sagte ich schnell.
Emir schloss kurz seine Augen und fuhr sich aufgebracht durch seine Haare. Was war los mit ihm? Sollte ich ihn fragen? Oder warten, bis er was sagt? "Alles okay?", fragte ich leise.
"Lass uns vorne hinsetzen", sagte er nur und ich nickte. Wir liefen an den See, der in der Nähe vom Park war und setzten uns auf die Wiese. Emir lehnte sich an den Baumstamm und ich saß mit Abstand neben ihm.
"Ich weiß nicht warum aber Okan möchte wie es aussieht nicht, dass ich etwas mit dir zutun habe", sagte Emir sauer. Was? Okan? Naja, verständlich. Er hat Angst, dass ich ihn bei Emir petze.
"Achja?", fragte ich. "Ja, aber ich verstehe es nicht. Aleyna, ich habe dich schonmal gefragt ob du mit Okan viel zutun hast. Und als wir bei Kerim saßen und er dazu kam, hast du auch komisch reagiert. Dann noch die Frage von Kader..", sagte er.
"N-nein! Wieso glaubst du mir nicht? Ich habe nichts mit Okan zutun und weiß auch nicht, was er von dir verlangt", versuchte ich mich auszureden.
"Er hat mich gerade angeschrien und meinte, dass es nicht gut ist, wenn ich mit dir etwas mache. Keine Ahnung, was er für ein Problem hat aber es macht mich wirklich wütend. Woher hat er das Recht zu bestimmen, mit wem ich was mache?", fragte Emir.
Er hatte ja Recht. Wenn er nur wüsste, was für ein Mensch Okan ist. "Verstehe ich auch nicht", murmelte ich. "Ich muss nochmal mit ihm reden. Er war gerade bei mir und wegen dieser Auseinandersetzung war ich spät dran, tut mir Leid", sagte er.
"Ach das macht wirklich nichts", sagte ich und lächelte leicht. "Okay, lass es uns jetzt vergessen. Das ist unser erstes Treffen und ich möchte keine schlechte Laune haben", sagte er lachend.
"Ja, hast Recht", sagte ich und mein Blick fiel wieder auf seine Narbe! Woher kam sie verdammt nochmal?! Es geht dich nichts an, Aleyna!
"Weiß jemand, dass du dich mit mir triffst?", fragte Emir. "Eh ja, ich hab es meiner Mutter erzählt. Niemand außer sie weiß eigentlich, dass wir Kontakt haben. Also von Freunden und Familie meine ich. Und meine Mutter wollte ich nicht anlügen", erzählte ich.
"Finde ich gut von dir, dass du es ihr erzählt hast", sagte er lächelnd. "Du hast ja Brüder? Sagen sie nichts? Also, nicht dass sie es falsch verstehen."
"Semih werde ich es auch diese Woche erzählen. Er soll es von mir erfahren. Ich will nicht, dass er es von seinen Freunden mitbekommt", sagte ich und er nickte.
Emir schaute nachdenklich zum See und seufzte dann. "Erzähl' mal was von dir", fing er an. Was sollte ich denn von mir erzählen? "Ehm was denn, zum Beispiel?", fragte ich ihn.
"Über dein Leben. Keine Ahnung, Familie..Freunde?", fragte er. "Naja also, dass ich zwei Brüder habe weißt du ja. Semih, mein Zwilling studiert in Heilbronn und ist nur am Wochenende da. Mit ihm hatte ich schon immer ein enges Verhältnis und ich hoffe, dass es auch so bleibt. Mit Eren habe ich auch ein sehr gutes Verhältnis. Er hat eine Krankheit und kann nicht alleine laufen. Beim Sprechen hat er auch Probleme und bekommt meistens nur ein bis zwei Wörter raus. Ich lebe mit meinen Eltern also sie sind nicht getrennt. Meine Freunde..Naja ich habe eigentlich nur vier enge Freunde und für mich reichen sie aus", erzählte ich.
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Für immer und ewig.
Teen FictionAleyna hat es nicht leicht in ihrem Leben. Gerade als sie denkt, dass sie mit einem Neuanfang ihr Leben genießen kann, wird sie von Tag zu Tag immer mehr in ihre schreckliche Vergangenheit zurückgeschleudert. Personen werden sich gegen sie stellen...