Kapitel 5

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So, noch ein bisschen Puder und Voilà ich bin fertig. Ich betrachte mich im Spiegel und bin im Großen und Ganzen zufrieden mit mir. Heute war die Hochzeit und gerade mache ich mich bereit dafür. Ich habe mein hellrosanes/beiges Kleid angezogen und meine Haare dezent an den Spitzen gelockt. "Wann seid ihr da?", schreibt Hilal. "In ca. 20 Minuten", antworte ich ihr und gehe offline. "Aleyna hadi", höre ich meine Mutter rufen.

Ich nehme schnell meine Tasche, packe mein Handy ein und gehe ins Wohnzimmer. Meine Familie ist schon fertig angezogen und scheinbar warten sie auf mich. Nur Semih fehlt. Ich verdrehe meine Augen. Weiß Gott, wie lange er sich schon im Spiegel anschaute. "Ich schau schnell nach Semih", sage ich zu meinen Eltern und gehe in sein Zimmer. Wie erwartet, steht er vor seinem Spiegel und versucht seine Krawatte zu binden.

"Aleyna yardım et (Hilf mir). Was ist das für ein Scheiss ey", beschwert er sich und dreht sich jetzt zu mir um. "Alter Schwede, du siehst ja einmal gut aus!", sagt er lachend. Ich muss bei seinem Anblick lachen, doch als er seinen letzen Satz sagt, zwicke ich ihn und ignoriere das Gesagte einfach.

"Komm her, ich mache das", sage ich und er läuft auf mich zu. Nachdem ich seine Krawatte hinbekommen habe, schaut er noch mal in den Spiegel und ich muss zugeben, er sieht sehr gut aus. "Ich werde den Chicks die Köpfe verdrehen, wirst sehen", sagt er und zwinkert. "Pah. Das ich nicht lache. Die werden eher wegrennen glaub mir", gebe ich zurück doch ich weiß, dass er Recht hat.

Überall sind Autos, draußen stehen Jungs, die rauchen und etwas ältere Männer schauen um sich herum. In der Ecke stehen ein paar Mädchen, die mit ihrem Aussehen beschäftigt sind. Typisch türkische Hochzeit eben. Ich will gar nicht wissen wie voll es in der Halle ist, wenn hier schon so viele Leute verteilt sind. "Eren, bak vallah kıskanıyorum lan. Benden daha iyi görünüyon (Eren, ich schwöre ich beneide dich. Du siehst besser aus als ich)", sagt mein Bruder und tut so, als wäre er beleidigt.

Eren lacht und schaut zu uns. Ihm gefällt es, wenn Semih so redet. Mein Prinz. Er sieht wirklich sehr gut aus. Naja, beide sehen gut aus. Ich hake mich bei Eren ein und laufe hinter meiner Familie mit langsamen Schritten in die Halle. Die Musik dröhnt in meinen Ohren und ich weiß jetzt schon, dass es Eren hier nicht gefallen wird. Zum Einen wegen der lauten Musik und zum Anderen, weil hier so viele Menschen sind.

Von Weitem sehen wir die Eltern von Burak und gehen auf sie zu. Wir begrüßen sie und sie meinen, dass die Anderen auch gleich kommen werden. Gelangweilt schaue ich durch die Gegend. Die Mädels werden gleich kommen, hatten sie mir geschrieben. Ich sehe kein bekanntes Gesicht und widme mich so wieder meiner Familie. "Aleyna weißt du wo Burak ist?", fragt mich Nazlı Teyze, die Mutter von Burak. "Nein ich hab ihn noch nicht gesehen. Aber ich kann schauen wo er ist, teyze", antworte ich. Sie nickt und meint, dass ich das bitte tun solle .

Also laufe ich nach draußen um zu schauen wo er ist. Ist dieser Junge untergetaucht oder was? An sein Handy geht er auch nicht. Ich sollte die Mädels fragen. Apropos. Wo sind die denn eigentlich geblieben?

Ich seufze. Wenn ich den Abend ohne meine Freunde verbringen muss, überlebe ich das nicht. Gerade als ich reinlaufen will, werde ich etwas nach hinten gezogen und ich spüre etwas schweres auf meinem Rücken. Ich hatte mich so dermaßen erschrocken, dass ich erst mal nichts sagen konnte.

"Das war für die Aktion im Schwimmbad", höre ich Burak sagen, der sich kaputt lacht. Hinter ihm erscheinen in der Dunkelheit Mete und Selim. Ich kneife meine Augen zusammen. Alle drei lachen mich eiskalt aus. "Arschloch. Arschloch. Arschloch", sage ich beleidigt und verschränke meine Arme vor meiner Brust. "Ach komm. Nicht schmollen. Lass uns reingehen.", sagt Mete und legt seinen Arm um meine Schulter. Ich schmunzle, muss dann aber auch lachen und laufe mit den Jungs rein. Jetzt sind alle Plätze 'belegt' und viele tanzen bereits auf der Tanzfläche. Ich sehe die Mädels an einem Tisch sitzen und laufe mit den Jungs auf sie zu.

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