Ich blendete alles um mich herum aus und es schien mir so, als ob nur Emir und Kader hier waren. Wieso küssten sie sich? Hatte Kader das geplant? Wollte sie deshalb, dass ich herkomme?
Ich konnte sehen, dass Emir sich von Kader löste. Wieso küsste er sie? Hatte er Gefühle für sie? Meine Laune hatte den Tiefpunkt erreicht und ich wollte so schnell wie möglich weg von hier.
"Ich geh nach Hause. Hab Kopfschmerzen", schrie ich Isabel ins Ohr, worauf sie mich besorgt ansah. Es war ja nicht mal eine Lüge. Ich hatte wirklich Kopfschmerzen bekommen und wollte mich nicht länger in Emirs Nähe aufhalten.
"Soll ich mitkommen?", fragte sie mich, aber ich schüttelte meinen Kopf. Ihr wollte ich die Laune nicht verderben. Ich ging in die Küche, wo ich meine Tasche gelassen hatte und nahm sie. Wie soll ich mich jetzt gegenüber Emir verhalten?
Verdammt, ich hatte kein Recht darauf, so zu reagieren. Er war weder mein Freund oder sonst jemand. Hoffentlich begegne ich ihm jetzt nicht, dachte ich mir, als ich aus der Küche rauslief.
Doch im Wohnzimmer war weder eine Kader, noch ein Emir zu sehen, worüber ich froh war. Ich verließ das Haus und atmete die kühle Luft draußen ein. Es war spät geworden, aber das war kein Problem, da ich mit dem Auto da war.
Ich hörte mehrere Personen, die rumschrien, und lief auf die Hinterseite des Hauses. Dort standen tatsächlich Emir, Kader und...Kerim. Bestimmt hatte er den Kuss mitbekommen.
Ich wollte gerade zurücklaufen, als ich eine Stimme nach mir schreien hörte. "Aleyna, du gehst schon?", fragte mich Kader, worauf ich nur nickte.
"Wieso?", bohrte sie nach. Ich lief näher zu ihnen, da ich keine Lust hatte, mich schreiend zu unterhalten. "Ich hab Kopfschmerzen", murmelte ich und sie nickte nur.
Für eine Sekunde schaute ich zu Emir rüber, der an der Wand angelehnt war und seinen Kopf mit seinen Händen festhielt. Kerim und er bemerkten wohl garnicht, dass ich hier war und stritten sich weiter.
"Das hätte ich niemals von dir gedacht, man", sagte Kerim zu Emir enttäuscht.
Ich auch nicht, Kerim. Ich auch nicht.
"Kerim, wie oft noch? Sie hat mich geküsst, du hast doch gesehen, dass ich sie abgewiesen habe?", fragte Emir laut und stellte sich gerade hin. "Sag doch was! Wieso lügst du?", schrie er Kader an, die kurz zusammenzuckte.
Erst dann bemerkte Emir mich und schaute mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ich vermied den Blickkontakt und wollte so schnell wie möglich weg von hier.
Mir fiel auf, dass Emir etwas schwankte. Hatte er etwa getrunken?! "Ich lüge nicht, Abi! Emir, wieso sagst du das, du wolltest es doch auch?", sagte Kader gespielt enttäuscht. Fassungslos schaute Emir sie an, während Kerim wütend zwischen den Beiden hin und her sah.
"Kader, willst du mich verarschen, hast du zu viel getrunken oder was?!", schrie Emir und wollte gerade auf sie zu gehen, als Kerim ihn am Arm zurück zog und ihm ins Gesicht schlug.
Geschockt hielt ich die Hand vor meinen Mund und auch Kader riss ihre Augen weit auf. Emir taumelte zurück und hielt sich am Auge fest. Ein paar Mal blinzelte er, ehe er dann erst zu Kader, dann zu Kerim sah.
"Beschuldig Kader nicht, und sieh deine Schuld ein! Erst küsst du sie und dann-" "Wenn du mal checkst, dass deine Schwester dich angelogen hat, wirst du dass, was du getan hast, schwer bereuen", sagte er und lief mit langsamen Schritten auf die Straße.
Ich sagte nichts und lief schnell zu meinem Auto. Kerim hatte Emir geschlagen. Sollte ich Emir glauben? Auch wenn sie ihn geküsst hat, könnte Emir sie abweisen aber der Kuss hat sicher einige Sekunden gedauert.
DU LIEST GERADE
Für immer und ewig.
Teen FictionAleyna hat es nicht leicht in ihrem Leben. Gerade als sie denkt, dass sie mit einem Neuanfang ihr Leben genießen kann, wird sie von Tag zu Tag immer mehr in ihre schreckliche Vergangenheit zurückgeschleudert. Personen werden sich gegen sie stellen...