Kapitel 24

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Maudados PoV

Heute war es soweit. Ich hatte fast alle meine Sachen aus der Wohnung in Kartons verpackt.

Ich würde endlich mit meinem Zombey zusammen ziehen. Dann wäre er endlich immer für mich da. Immer wäre ich bei ihm.

Ich stapelte einen Karton nach dem anderen am Eingang meiner Wohnung und wartete nur darauf, dass bald der Umzugswagen kommt und ich schließlich meine Sache einladen könnte.

Wenn man vom Teufel sprach. Direkt nachdem ich diesem Gedanken, hörte ich schon den schrillen Ton meiner Klingel. Wie ich sie hasste. Dieser nervige Ton und dann auch noch so lange. Nicht auszuhalten. Nie wieder musste ich mir dieses Geräusch an tun.

Ich öffnete die Tür und vor mir stand ein etwas breit gebauter Mann in blauer Latzhose. Er musterte mich und wir brachten nach und nach alles in den Umzugswagen.

Nachdem dieser halb mit meinen Sachen gefüllt war, ging es auf zu Zombey. Es dauerte eine Weile und so schrieb ich ihm, dass wir auf dem Weg waren.

Als wir bei ihm ankamen, stand er bereits in der Tür und grinste mich an. Am liebsten hätte ich ihn sofort in den Arm genommen, ihn geküsst, doch irgendwie war mir das in vor dem Umzugstypen unangenehm.

Nicht, dass ich Micha nicht lieben würde oder nicht zu ihm stehen würde, aber ich glaube ich war noch nicht bereit dafür.

Ich ging auf ihn zu und er wollte mich küssen, doch ich drehte meinen Kopf zur Seite. Micha sah mich traurig an.

Ich flüsterte ihm zu, dass ich es ihm später erzählen würde und er nickte einverstanden, verhielt sich aber trotzdem komisch. Ich wusste, dass es ihn traurig machte.

Ich wollte es doch genauso wie er, aber ich konnte mich nicht überwinden.

Schließlich war das ja meine erste Beziehung und ich war noch nicht damit in Kontakt geraten irgendetwas in der Öffentlichkeit, bzw. vor fremden Menschen zu machen.

Es ging nicht und das tat mir unendlich Leid. Nachher könnte ich mit ihm reden, ihm das erklären.

Nachdem wir auch die letzten Kartons und Kisten eingeräumt hatten, machte der Mann die Türen des LKWs zu und wir stiegen vorne im Fahrerhäuschen ein.

Ich fühlte mich so beobachtet von dem Fahrer. Ich konnte das nicht. Ich konnte mich Zombey nicht näher kommen.

So gerne hätte ich meinen Kopf auf seine Schulter gelegt, ihn geküsst. Mit ihm gekuschelt, aber es war mir peinlich.

Die ganze Fahrt über bedrückt mich dieses Gefühl und ich wurde es nicht mehr los. Ich war doch sonst nicht so, was war los mit mir. Mir war es immer egal gewesen und heute... heute nicht. Ich weiß nciht warum oder wieso ausgerechnet heute und jetzt.

Ich war die ganze Zeit in meinen Gedanken, erst als der Wagen in der Einfahrt zum stehen kam, war ich wieder in der Wirklichkeit.

Der Mann half uns noch alles in die Wohnung zu bringen und verabschiedete sich schließlich. Sofort fing Zombey an.

"Was sollte das denn? Was ist los mit dir? Liebst du mich nicht mehr, dann sag es mir sofort."

Etwas beängstigt von dem, was Zombey gesagt hatte, antwortete ich.

"Es tut mir Leid. Ich konnte einfach nicht. Ich weiß nicht woran genau das lag, aber irgendwie habe ich mich nicht getraut, vor ihm. Ich liebe sich so sehr."

"Also willst du mir damit sagen, dass ich dir peinlich bin und du es nicht möchtest, das andere uns sehen?"

"Nein, nein so war das nicht gemeint."

"Wie dann?", fragte Zombey mit enttäuschtem Unterton.

Wie hatte ich das gemeint? Eigentlich stimmte ja das, was Zombey gesagt hatte. Es war mir peinlich, aber nicht wegen ihm. Ich liebte ihn. Doch ich wusste nicht, wie ich ihm das erklären sollte.

"Es ist mir peinlich ja, aber du bist mir nicht peinlich. Ich alleine bin Schuld. Ich hatte Angst, er würde über uns urteilen. Uns beschimpfen oder sonstwas. Solche Menschen gibt es und ich habe Angst vor denen."

"Wieso hast du Angst vor denen? Die können dir doch egal sein. Hauptsache du bist zufrieden und glücklich. Andere Menschen sind egal. Egal was sie denken, du musst es ignorieren. Es gibt immer und überall homophobe Menschen. Aber sollen wir uns deswegen in der Ecke verstecken? Alles heimlich machen?"

"Es tut mir Leid. Ich bin nur so... unerfahren. Ich hatte noch nie eine Beziehung und du kennst dich damit aus. Ich hatte einfach Angst davor. Können wir das Thema jetzt beenden und einfach die Sachen auspacken?"

Langsam war ich echt genervt. Ich hatte keine Lust mehr mir diese Standpauke von Micha anzuhören, also nahm ich die ersten Sachen aus den Kartons und räumte sie in unsere bereits möblierte Wohnung.

"Okay, tut mir Leid, dass ich so reagiert habe."

Zwischendurch regten wir uns oft über irgendetwas auf. Mal funktionierte das nicht, dann sah das doof aus und sonst was.

Da es langsam dunkel wurde und die Uhr auf meinem Handy mir zeigte, dass es bereits 20 Uhr war, bestellten wir erstaml Essen beim Lieferservice.

Da wir noch keinen Tisch aufgebaut hatte, mussten wir auf dem Boden essen.

Das war ziemlich lustig. Ich hatte noch nie auf dem Boden gegessen, aber es hatte schon etwas interessantes an sich.

Nachdem wir fertig gegessen hatten und die Verpackungen weggeworfen waren, machten wir schnell unser Bett fertig und schmissen uns anschließend darauf.

Ich kuschelte mich an Zombey und er legte einen Arm um mich. So könnte das jetzt jeden Tag sein. Wäre da nicht noch die Uni, die in ziemlich genau einer Woche beginnen würde.

Ich war total müde und kaputt. Meine Augen wurde immer schwerer. Das letzte, was ich mitbekam, war, das Micha mich auf die Stirn küsste und ich liebe dich in mein Ohr flüsterte. Dann war ich auch schon eingeschlafen.

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Danke für 1k reads. Ich hätte nie damit gerechnet.
Das ist echt mega cool. Danke an alle, die das hier lesen :D

Mehr als nur Freundschaft? ( Zomdado ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt