Kapitel 65

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Maudados PoV

Von einem Piepen wurde ich langsam geweckt. Ich öffnete vorsichtig meine Augen und musste erstmal ein paar Mal blinzeln. Dabei stellte ich fest, dass es draußen dunkel war. Ein Blick durch den Raum ließ mich Vermuten, dass das gesamte Zimmer weiß war. Das Bett, indem ich lag, die Wand direkt neben mir. Ich war also im Krankenhaus, dachte ich.

Neben meinem Bett stand ein Stuhl, auf dem eine Person saß. Die Hände an den Kopf gelegt und diese auf den Knien. Die Person hatte sich zusammengekauert. An der Position konnte ich erahnen, dass die Person Micha sein musste.

Ich wollte mich bewegen, mich hinsetzen, doch bei der kleinsten Bewegung zog ein stechender Schmerz von meiner Brust aus durch meinen gesamten Körper.

Also gab ich es auf und versuchte erneut einzuschlafen. Ich schloss meine Augen, sammelte meine Gedanken und versuchte diese dann zu ignorieren. Es dauerte eine Weile, aber schließlich schlief ich dann doch nochmal ein.

"Dado?", hörte ich eine Stimme in meinem Kopf. Kurz darauf öffnete ich meine Augen. Ich drehte mich zur Seite und blickte in matte, rote Augen. Micha sah mich an und grinste.

"Wie geht's dir?", fragte er fürsorglich.
Ich wollte ihm die Wahrheit nicht verheimlichen, da er es merken würde, deswegen musste ich es ihm sagen, allerdings wollte ich ihm keine Sorgen bereiten.

Schließlich musste ich ihm doch antworten. "Naja, soweit so gut, aber bei jeder Bewegung tut mir alles weh.", sagte ich schließlich. Er sah mir in die Augen. Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.
"Ich werde erstmal einer Schwester Bescheid sagen, okay?", fragte er und als Antwort nickte ich einfach.

Also stand der Junge, der bis eben noch meine Hand festhielt, auf und begab sich auf den Gang nach draußen.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, aber schließlich kam er dann doch wieder, mit einer Blonden Frau. Sie musterte mich mitleidig, dann sah sie in meine Krankenakte.

Ihr Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig von ganz nett zu ängstlich, als würde sie überlegen.

Dann sah sie erneut zu mir und Micha, welcher bereits meine Hand umklammerte vor Angst. Mit der anderen strich er mir durch die Haare.

"Also, Herr...", fing sie an, doch ich unterbrach sie. "Nennen sie mich Dado", forderte ich. Sie nickte und fing erneut an.

"Also, Dado, ich weiß nicht, wie ich Ihnen das am besten sage, aber der Krebs hat sich inzwischen überall in ihrem Körper verbreitet. Von der Lunge aus in den ganzen Körper. Daher kommen auch ihre Schmerzen. Die mehr oder weniger gute Sache ist, dass ihr Herz noch nicht Befallen ist, doch auch dies wird sich bald ändern. Es tut mir Leid ihnen das sagen zu müssen. Viel Glück.".

Ich war geschockt. Niemand brachte ein Wort hervor und schon verließ die Krankenschwester das Zimmer und ließ zwei sprachlose Menschen alleine zurück. Ich hatte meinen Kopf in meine Hände gelegt und Tränen strömten über mein Gesicht. Ich wollte Micha nicht in die Augen schauen, ich konnte nicht.

Micha ließ langsam meine Hand los und strich mir ruhig über den Rücken, damit ich mich beruhigte.

Es dauerte eine Weile, bis ich schließlich keine Tränen mehr spürte. Ich schaute zu ihm. In seine mit Tränen gefüllten Augen, in sein verheultes Gesicht.

Er nahm meine beiden Hände und sah mich an.
"Ich werde immer bei dir bleiben", sagte er mit zitternder Stimme. Dieser Satz zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

Mehr als nur Freundschaft? ( Zomdado ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt