Maudados PoV
Mir war ziemlich langweilig, weil Micha heute nicht gekommen war. Vermutlich hatte er besseres zu tun, konnte ich ja auch verstehen. Jeden Tag hatte er hier verbracht, an meinem Bett. Hat vor sich hin gehingesetzt und in Gedanken den ganzen Tag an sich vorbei ziehen lassen.
Ab und zu kamen Schwestern vorbei, die fragten, wie es mir gehen würde. Da es eh nichts bringen würde es denen zu verschweigen, sagte ich jedes verdammte mal 'beschissen'. Dann bekam ich einen bemitleidenden Blick zu geworfen und die Schwester verließ wieder das Zimmer. Eben Krankenschwestern, viel zu tun und können bei sowas nicht viel helfen. Ich meine, was soll man schon machen, wenn jemand sagt, dass es ihm nicht gut geht.
Das Essen wurde auf meine Ablage gestellt und ich rührte es nicht an. Appetitlich sah es dazu noch sowieso nicht aus und hunger hatte ich eben auch nicht. Also wurde es Abends mitgenommen und dann vermutlich weggeschmissen.
Ich hatte nichts zu tun, ich hatte nichts vor. Niemand besuchte mich an diesem Tag, weswegen ich ziemlich früh meine Augen schloss und schnell ins Land der Träume gelangte.
Durch die hellen Sonnenstrahlen der Wintersonne wurde ich aus meinem erholenden Schlaf geweckt.
Neben meinem Bett stand immernoch der leere Stuhl. Er stand genauso, wie vor zwei Tagen da, als Micha ihn das letzte Mal benutzt hatte. Seitdem hatte niemand mehr den Stuhl berührt oder verschoben.
Ich sah aus dem Fenster und sah den Schnee an meinem Fenster vorbei, auf den Boden des Gartens fallen. Große, weiße Flocken suchten ihren Weg nach unten und schwankten wegen des Windes hin und her. Sie fielen wie Federn im Wind.
Ab und zu hörte man vom Flur des Krankenhauses Schritte, die erst nöher kamen und dann immer leiser wurden, bis sie schließlich verstummten.
Das Geräusch der Maschienen, welche mich am Leben hielten, nervte mit der Zeit, aber irgendwann hatte man sich an das Geräusch gewöhnt und überhört es gekonnt. Ich hörte mitlerweile gar nichts mehr und das war auch ganz gut so, vermutlich würde es mich sonst noch verrückt machen.
Langsam wollte ich aufstehen. Ich setzte mich langsam auf und ließ meine Beine aus dem Bett baumeln. Meine Beine besaßen kaum noch die Kraft mich zu tragen. Ich hatte das Gefühl, dass es irgendwann schief gehen würde, dass ich irgendwann einfach zusammenbrechen würde. Vermutlich wäre es dann zuende. Aber daran wollte ich nicht denken und verdrängte diesen Gedanken aus meinem Kopf.
Vorsichtig setzte ich einen Fuß auf den kalten Boden. Sofort zog ich ihn wieder hoch. Eindeutig zu kalt. Also zog ich mir erst Socken an und wagte es dann erneut den Boden des hässlichen Zimmers zu betreten. Ich setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen und war glücklich, dass ich es alleine geschafft hatte. Dass ich alleine stand und gehen konnte.
Ich hielt mich mit meiner Hand an der Wand fest, allerdings war das mehr um mir Mut zumachen, als mir wirklich zu helfen, da ich wusste, dass meine Hand mich im Notfall niemals halten könnte.
Ich bewegte mich zum Fenster und setzte mich dort auf einen Stuhl, neben Michas. Total in Gedanken, saß ich lange Zeit dort und sah einfach nach draußen, genoss den Ausblick.
Schließlich klopfte es an der Tür. Kurz danach wurde sie vorsichtig geöffnet. Ich hörte Schritte näher kommen, bis sie stehen blieben. Danach spürte ich eine warme Hand, die ein kribbeln an meiner Schulter auslöste. Sofort wusste ich, dass es Micha sein musste.
Er nahm sich 'seinen' Stuhl und gesellte sich neben mich.
"Tut mir Leid, dass ich gestern nicht bei dir sein konnte. Manu und ich haben den Tag zusammen verbracht. Er wollte mich ablenken, er wollte mich glücklich sehen", sagte Micha und sah mich entschuldigend an.
"Ist doch alles inordnung. Ich erwarte nicht, dass du jeden Tag her kommst. Ich kann mir vorstellen, dass du auch deine Zeit brauchst.", flüsterte ich zurück.
Micha lächelte mich an und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. In diesem Moment war ich einfach nur glücklich. Ich war glücklich Micha an meiner Seite zu haben. Ich war glücklich, dass ich jemanden so lieben konnte wie ihn, dass ich jemanden hatte, wie ihn.
Micha hielt meine Hand fest in seiner und strich mir mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
"Was machst du hier eigentlich am Fenster?", fragte Micha schließlich und brach damit die Stille.
"Ich hatte langeweile und es sah so schön draußen aus. Der Schnee, wie er auf den Boden fällt. Einfach wunderschön.", sagte ich.
Draußen sah es einfach traumhaft aus. Wie in einer Fantasie Welt. Alle Gegenstände, die sich draußen befanden, waren bedeckt von dicken Schneeschichten. Wunderschön. Es schien als wäre es eine total friedliche Welt, als wäre alles wunderbar und vollkommen. Doch unter dem Schnee befand sich das wahre Leben. Hässliche Gegenstände bedeckt von einer weißen Fassade, die alles schön aussehen lässt. Die das wahre bedeckt und nur einen Schein zeigt, der in Wirklichkeit überhaupt nicht zutrifft. Eine falsche Fassade über alles legt.
Total in meinen Gedanken bekam ich gar nicht mit, dass Micha mit mir gesprochen hatte. Denn mit einem 'Dado?', holte er mich aus meinen Tagträumen und brachte mich in die wahre Welt zurück.
"Hm?", fragte ich etwas verwirrt.
"Ich habe gefragt, ob wir raus gehen wollen? So wie du nach draußen guckst, wie fröhlich du den Schnee betrachtest, dachte ich, es würde dir gefallen?", fragte er leise.
Mit einem nicken quittierte ich seine Frage. Daraufhin nahm er mich an der Hand und half mir aufzustehen. Da ich viel langsamer als er war, passte er sich meiner Schnelligkeit an und lief dann neben mir her.
Wir Schritten aus der Eingangstür nach draußen in den Garten. Durch den hohen Schnee war es noch anstrengender als es für mich eh schon war, aber ich war damit der Idee einverstanden. Ich hatte das entschieden also strengte ich mich an und versuchte bis zur Bank zu kommen. Dort ließ ich mich erschöpft nieder und atmete tief durch. Micha setzte sich nah neben mich und hielt meine Hände in der Hand.
Es war ziemlich kühl draußen und er wärmte meine Hände mit seinen auf.
Als wir uns wieder in meinem zimmer befanden, legte ich mich erschöpft ins Bett und Micha setzte sich wieder auf 'seinen' Stuhl, diesmal aber neben meinem Bett. Er strich mir vorsichtig über die Haare und langsam wurde ich müde. Ich wollte meine Augen offen halten, doch es klappte nicht, also ließ ich es schließlich zu und schlief auch kurze Zeit später ein. Ich merkte, wie Micha mich zu deckte und dann leise aus der Tür nach draußen ging.
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Pünktlich zum Neuenjahr ein neues Kapitel :)
Frohes Neues an alle und feiert schön :D
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Mehr als nur Freundschaft? ( Zomdado ff)
FanfictionDies ist eine Ff über Zombey und Maudado, wie man auch unschwer am Titel erkennen kann.( Nein echt?! :o ) Alles fing an dem Tag an, an dem die beiden sich das Erste Mal im Reallife trafen. Es passierte etwas, dass das ganze Leben der beiden total a...