Kapitel 30

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Zombeys/ Zimbels/ Michas PoV

Ich war Gestern den ganzen Tag bei Dado im Zimmer. Seit er aus der OP kam, hatte ich hier auf ihn gewartet. Oft kamen Ärzte herein, prüften irgendetwas oder sahen mal nach ihm.

Eigentlich wollte Dado ja nur mal eben kurz wegen der GamesCom zu mir kommen, ein paar Tage hier bleiben und wieder nach Hause fahren.

Inzwischen war bestimmt fast ein Monat, vielleicht sogar mehr Zeit vergangen und er war immer noch hier.

Aber das störte mich nicht, im Gegenteil, ich war froh, dass Maudado immer noch hier war, immer noch bei mir war. Aus dem kurzen Besuch wurde ein Einzug in eine neue Wohnung. Eine Wohnung mit Dado.

Heute dürfte ich ihn wieder mit nach Hause nehmen. Er musste nicht länger dort bleiben. Er hatte seinen Sauerstoff und damit durfte er nach Hause gehen.

Mich würde dieses Ding ganz schön stören, ihn wahrscheinlich auch, aber er zeigte es nicht. Diese Sache mit dem Krebs machte ihn verrückt. Er tat mir Leid.

Eigentlich wollte ich kein Mitleid mit ihm haben, ihn ganz normal behandeln, da ihn eh schon jeder komisch ansah, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das nicht ging.

-Manus PoV-

Da mir Dado auf der Party so komisch vorkam, er sich so komisch verhalten hatte, beschloss ich ihn anzurufen.

Ich wählte seine Nummer und sofort ertönte das Tuten. Schließlich nahm er ab.

"Hallo?", fragte dieser leicht verwirrt.
"Hey Maudado, wie geht's dir?", fragte ich ihn zurück.

"Naja, ich bin wieder im Krankenhaus, werde aber heute schon wieder entlassen".
Etwas geschockt von seiner Antwort, überlegte ich kurz, was ich sagen könnte. Also fragte ich, was passiert sei. Dado erzählte mir die ganze Geschichte und ich hört aufmerksam zu.

"Das hört sich ja nicht so gut an, aber nochmal warum ich angerufen hatte, mir war aufgefallen, dass dir etwas auf dem Herzen lag, bei der Party."

"Da hast du mich wohl ertappt."
"Was ist oder war denn los?", fragte ich doch schon etwas neugierig.

"Naja, wie soll ich das sagen. Letztens war ich beim Arzt, weil ich Schmerzen hatte. Ich habe Zombey nichts davon erzählt, ich wollte nicht, dass er sich noch mehr Sorgen machte. Dort stellte ich heraus, dass sich der Krebs noch weiter verteilt hatte. Überall. Der Arzt meinte, das wenn es so weiter geht, ich nicht mehr lange habe."

Ich war total geschockt. Ich hatte nicht mit soetwas gerechnet. Maudado wird sterben. Das hatte ich zwar schon gedacht, aber ich hatte damit gerechnet, dass es noch lange dauern würde.

"Was?! Ach du scheiße.", war das einzige, was ich heraus bekam.

"Du musst das Micha erzählen, du kannst das nicht vor ihm geheim halten. Er muss das wissen".

"Ich weiß, aber ich habe Angst ihm das zu erzählen. Ich weiß auch nicht. Ich will nicht, dass er wegen mir traurig ist. Er soll sein Leben genießen und nicht wegen mir alles versauen."

"Mein einziger Rat, den ich dir geben kann, ist mit ihm zu sprechen. Danach wird es dir besser gehen, glaub mir."

"Danke, Manu", bedankte sich Maudado.
"Keim Problem", erwiderte ich und legte auf.

Ich war total perplex. Er hatte es bis jetzt noch niemandem erzählt, außer mir.

-Maudados PoV-

Nach dem Anruf von Manu wurde mir klar, dass ich es ihm erzählen musste.

Als mich Micha also abgeholt hatte und wahrscheinlich sowieso schon merkte, dass etwas nicht inordnung war, weil ich die ganze Zeit in Gedanken war, ihm nicht zuhörte und auch nicht wirklich glücklich war, saßen wir anschließend auf der Couch.

"Du Micha, ich glaube ich muss dir etwas erzählen", sagte ich mit ziemlicher Angst in der Stimme.

"Was ist los, Dado, ich wusste, dass etwas nicht stimmt", antwortete dieser.

Na toll, jetzt musste ich es ihm erzählen. Ich zitterte am ganzen Körper, ich konnte das nicht.

"Du, ich... ich, ich kann das nicht", platze es aus mir heraus. Tränen liefen über mein Gesicht. Ich war so ein Feigling.

Zombey nahm mich in den Arm und strich mir behutsam über den Rücken. Ich hatte mich nach kurzer Zeit beruhigt.

"Ich war beim Arzt", sagte ich. Zombey sah mich fragend an. Jetzt musste ich weiterreden. Es gab kein zurück mehr.

"Ich hatte Schmerzen und war beim Arzt, letzte Woche. Der Arzt...", wieder wurde ich durch ein schluchzen meinerseits unterbrochen.

"Also, er sagte, dass sich der Krebs weiter ausgebreitet hat.", wieder liefen mir Tränen übers Gesicht. Über meine Wangen an mein Kinn und dann tropfen sie auf den Stoff des Sofas.

Zombey starrte mich an, seine Augen wurden glasig.

"Was bedeutet das?", fragte er mit zitternder Stimme, kurz davor ein paar Tränen zu verlieren.

"Das bedeutet, dass ich, wenn sie sich so schnell verbreiten,wie bis jetzt, nicht mehr lange habe.", brachte ich unter vielen Schluchzern heraus.

"Was?! Warum? Nein.", war das einzige, was Micha rausbrachte.

Ich nahm ihn in den Arm. Tränen liefen über sein Gesicht, bei mir sah es nicht anders aus.

Jetzt war es raus, und er hatte so reagiert, wie ich es erwartete.

Ich wollte das nicht, ich wollte nicht, dass er traurig ist, aber anderseits hatte Manu schon recht, ich musste es ihm erzählen.

Den ganzen Tag unternahmen wir gar nichts. Wir saßen einfach nur auf dem Sofa. Ich lag in Zombeys Armen. Immer wieder küssten wir uns oder er gab mir kleine Küsse auf den Hinterkopf.

Das machte mich verrückt, er machte mich verrückt. Ich liebte ihn so sehr, ich konnte ihn nicht traurig sehen. Daher hatte ich ihm immer mal wieder die Tränen aus dem Gesicht gewischt, die sich dort angesammelt hatten.

Mehr als nur Freundschaft? ( Zomdado ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt