Kapitel 38

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"Ich kann gerade nicht reden" sage ich nur ohne ihn anzugucken. Ich steige in mein Auto ein und will die Tür schließen, aber er hält sie fest. "Bitte nerv mich jetzt nicht okey? Ich habe gerade wirklich keine Zeit für dich!" "warum weinst du?" Ich seufze. "Ich weine weil du nervst also bitte geh jetzt einfach!" antworte ich und will die Tür schließen aber er lässt es nicht zu. "Sag mir die Wahrheit Didem." fordert er mich ruhig auf. Ich sehe ihm kurz in die Augen und kann Besorgnis in ihnen sehen. Ich wende meinen Blick ab und wische meine Tränen weg. Ich habe keine Wahl, ich muss es ihm sagen. Außerdem brauche ich Hilfe, egal von wem. Es geht um meine kleine Schwester. "Ich war mit Yasemin im Spielplatz und habe sie aus den Augen verloren. Ich finde sie nicht und weiß einfach nicht was ich noch tun soll." Sage ich verzweifelt und sehe Hilflos in seine Augen. "Bitte hilf mir." bitte ich ihn. "Scheiße." murmelt er und sagt ich soll zum Beifahrersitz rutschen. "Du kannst in diesem Zustand nicht fahren." Ich gehorche ihm und rutsche zum Beifahrersitz. Er steigt ein und wirft eine Sporttasche nach hinten, die ich erst jetzt bemerkte. Er wollte bestimmt zum Fitness. "In welchem Spielplatz wart ihr?" fragt er als er los fährt. "Der am See." sage ich und er weiß sofort welchen ich meine. Wir waren früher oft dort. "Keine Sorge. Wir werden sie finden." Sagt er und sieht kurz zu mir. "Ich verspreche es." Fügt er noch hinzu. "Danke." sage ich und schaue aus dem Fenster.

Serkan's Sicht

Während der Fahrt huschte mein Blick immer wieder zu ihr. Sie sah die ganze Fahrt aus dem Fenster und wischte sich immer wieder die Tränen weg. Ich hasste es wenn ein Mädchen neben mir weinte. Vor allem wenn sie neben mir weinte. Ich wollte sie in meine Arme nehmen und sie gegen meine Brust drücken. Und ihr dann sagen das alles wieder gut wird und ich bei ihr bin. Auch wenn das schwul klingt.

"Können wir sie erst als vermisst melden?" fragte sie mich und warf die Abschminktücher weg, die sie benutzt hatte. Sie sah zu mir und machte sich einen Zopf. Sie war jetzt Ungeschminkt, aber ihre Augen und ihre Nase waren immer noch vom weinen gerötet. "Ja klar." sage ich und lächel sie ermutigend an.

"Ich hoffe wir finden sie noch bevor meine Mutter davon Wind bekommt." sagt Didem als wir die Polizeistelle verlassen. "Werden wir, keine Sorge." sage ich selbstsicher. Wir steigen wieder ins Auto ein und fahren zum Spielplatz. "Such du im Spielplstz nach ihr und ich im Park ok?" schlage ich vor und sie nickt. Ich drehe mich um und will zum Park aber eine Hand hindert mich davon. Ich drehe mich um und sehe sie fragend an. "Danke." sagt sie und lächelt mich dankbar an. "Du kannst dich später revangieren." sage ich und zwinkere ihr zu. Dann drehe ich mich um und laufe zum Park, um Yasemin zu suchen.


Nachdem ich sie im ganzen Park abgesucht habe, und paar Leute gefragt habe ob sie ein kleines Mädchen gesehen haben, ging wieder zum Spielplatz. Meine Augen suchten nach Didem, und letztendlich fand ich sie auf einer Bank. Ihr Gesicht hatte sie in ihren Händen vergruben und sie weinte. Schnell lief ich auf sie zu und setzte mich neben sie hin. Sie hob ihren Kopf, und als sie mich dann alleine sah, weinte sie noch mehr. "Hey, die Polizei wird sie sicher finden." "Und was wenn nicht? Was wenn ich sie nie wieder sehe und sie nie gefunden wird? Ich könnte mir das niemals verzeihen! Gott, Ich bin so eine schlechte Schwester, ich bin so ein schlechter Mensch! Ich bi-" "Hör auf dir Vorwürfe zu machen! Und du bist kein schlechter Mensch, du bist einer der tollsten Menschen die ich kenne. Und hör auf so zu denken. Es wird schon alles gut." versuche ich sie zu beruhigen, was überraschender Weise klappt. "Ich hab Angst Serkan." sagt sie leise und schluchzt. Ohne das ich nachdenken kann, nehme ich ihre Hand in meine und sehe ihr in die Augen. "Brauchst du nicht okey? Du bist nicht alleine, ich bin bei dir."


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Woher kommt ihr eigentlich alle? Ich komme aus Berlin :)

Der Player von Nebenan (angehalten)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt