Ruby
Zwei Monate. Zwei ganze Monate. Das würde ich doch nicht schaffen. Eine Woche hatte ich hinter mir, aber der Schmerz ließ nicht nach. Wir hatten den 15. November und Anfang Januar, konnte ich erst zurück. Das waren anderthalb Monate bis dahin.
Harry und ich schrieben fast täglich, und immer hatte er was interessantes zu berichten. Heute hatte ich beschlossen einfach mal mit meiner alten Handball Mannschaft zu Trainieren. Es gab einige, die ich sehr vermisste und außerdem fehlte mir das spielen mit ihnen zusammen irgendwie.
Was ich bis zu dem Zeitpunkt, bis wir in der Halle waren nicht wusste, war dass sie mit der Tussen Mannschaft zusammen trainierten. Da musste ich wohl oder übel durch. Nur leider ging das alles für mich nicht sehr positiv aus. Mir wurde übelst in den Arm Gegriffen und gleichzeitig hat man mich geschubst im Wurf, sodass ich erst wieder im Krankenhaus bei Bewusstsein war. Anscheinend war ich richtig Boden geknallt. Mein Kopf war so hart aufgekommen, dass ich das Bewusstsein verlor. Noch nie zuvor hatte ich mich beim Handball spielen so verletzt, wie jetzt.
Wie gesagt, war scheiße gelaufen.
Verdacht auf eine innere Blutung, was ich aber nicht glaubte, Schulter ausgekugelt und schwerer, komplizierter Armbruch. Ich konnte das Spielen für immer vergessen. Nach zahlreichen Operationen und einem langen Klinikaufhalt kam ich dann am 23. Dezember wieder raus, so konnte man die Zeit auch überbrücken. Trotzdem fehlte mir Harry. Meinen Arm bedeckte dieser schöne Gips und ich musste ihn, sowohl meine Schulter ruhig halten. Es war scheiße als Rechtshänder, das meine Rechte Seite betroffen war. Tja konnte ich nichts dran ändern.
Aber einen Fortschritt hatte ich gemacht. Hannah und ich würden früher nach London fliegen. Niemand wusste was davon. Mit Harry konnte ich seid dem 15. November nicht mehr schreiben und ich fühlte mich echt schlecht deshalb. Ich wusste auch nicht, was er dachte. Ich hatte bloß Angst, dass er sauer auf mich war.
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Meine Eltern packten meinen Koffer und brachten uns dann in der Nacht auf den 25. Dezember zum Flughafen. Ich hatte den Typen, der Harry und mich hingeflogen hatte angerufen, er würde uns nach England fliegen. Harrys Auto hatten wir auch dabei. Eigentlich alles. Mit Tränen und allem verabschiedete sich meine Schwester von meinen Eltern und wir wurden nach London geflogen wo wir gegen halb drei auch landeten. Natürlich hatte ich einen Fahrer benachrichtigt, der uns mit Harrys Wagen zu den Villen fuhr. Er half uns noch mit dem schleppen der Koffer nach drinnen, ehe er dann verschwand. Ich geleitete Hannah direkt in ihr bzw. mein Zimmer. Hier würde sie ein Jahr drin wohnen. Ich müsste nur noch meine Klamotten rausholen.
Ich selbst legte mich in Maikes Zimmer schlafen, die pennte wie eigentlich schätze ich mal immer bei Niall und deshalb würde das sicher keinen stören.Für Morgen früh stellte ich mir einen Wecker, der mich um acht Uhr wecken sollte, was er auch tat. Harry war da sicher noch nicht wach, schlummerte noch.
*8 Uhr*
Ich schwang meine langen Beine aus dem Bett, schlüpfte in Jogginghose und Top, weil es gerade nicht anders ging, warf mir meine Jacke über und ging rüber zu den Jungs, die hoffentlich noch alle schliefen.
Bei ihnen war alles noch dunkel, also schlich ich mich durch das Haus, bis ich mich fast zu Tode erschreckte. Harry lag auf der Couch im Wohnzimmer und schlief Mutter Seelen ruhig. Ich hatte ihn erst gar nicht gesehen. Wie süß er doch aussah, wenn er schlief, auch wenn mich der Teddybär in seinen Armen erst irritierte. Ihm musste es wohl ziemlich scheiße gehen. Er wusste ja auch nicht, was los war. Ich hatte mich lange nicht bei ihm gemeldet. Er tat mir so leid, aber ich wollte ihn jetzt nicht wecken.
Wenn er hier war, dann war sein Zimmer sicherlich frei. Also ging ich hoch und machte es mir in seinem Bett gemütlich. So gemütlich wie es mit einer augekugelten Schulter und einem gebrochenem Arm halt ging. Ich liebte Harrys Bett. Es roch so nach ihm und war richtig gemütlich. Ich vergrub meine Nase in einem der Kissen von ihm und zog den Duft ein. Es war perfekt. Am liebsten würde ich nie wieder aufstehen und für immer in diesem Bett liegenbleiben. Aber nach ca. einer Stunde kam jemand plötzlich in das Zimmer gestürmt und dieser jemand stellte sich als Niall heraus.
"Los Harry, genug Trübsal geblasen, jetzt wird gegessen.", schrie er erst und dann stieß er vor Schreck noch einen Angstschrei oder so was aus. Er sah mir mit weitaufgerissenen Augen in die Augen und fing plötzlich an über das ganze Gesicht zu grinsen. "Oh mein Gott. Das ist das beste Weihnachtsgeschenk ever." Niall hüpfte wie ein Kleinkind auf der Stelle rum. Ich richtete mich auf und umarmte ihn so gut es ging. Ich hatte nicht erwartet, dass er so glücklich war mich wiederzusehen.
"Was hast du denn gemacht?", fragte Maikes Stimme aus dem Hintergrund. Sie kam ins Zimmer getreten und musterte meinen Arm.
"Training.", gab ich bloß kurz von mir.
Von Nialls rumgequieke, womit er immer noch nicht aufgehört hatte, wurden die anderen auch wach. Zayn warf sauer die Tür wieder zu, Liam legte sich auch wieder schlafen und Louis kam angerannt, wobei er mich fast mit sich auf den Boden riss. "Na endlich. Du musst Sonja wieder zu Vernunft bringen. Übrigens Harry ist ziemlich zornig und leicht reizbar, seitdem du ihm nicht mehr geschrieben hast.", redete Louis schnell und ließ mich dann wieder los.
"Da kann ich mich auf was gefasst machen." Ich seufzte. Harry ging es also wirklich wegen mir nicht gut und das machte mich traurig. Ich wollte das er lachte und nicht den anderen die Laune versaute.
"KÖNNT IHR MAL AUFHÖREN SO EINEN KRACH ZU MACHEN!! ES GIBT AUCH LEUTE DIE HABEN NICHT IMMER SO GUTE LAUNE WIE IHR!!!", brüllte Harry hoch und ich konnte den Zorn deutlich hören. Okay, dass konnte ja heiter werden.
"Maike, kannst du mir mal eben helfen." Ich zog sie ohne auf eine Antwort zu warten in Harrys Zimmer, warf die anderen raus und verschloss die Tür.
"Was ist denn?", fragte Maike und sah mich anfangs besorgt an.
"Kannst du mir mal helfen. Ich bekomme keine Pullis mit dem Arm an, das funktioniert nur wenn mir wer hilft und im Moment ist mir kalt." Ich sah sie bittend an.
"Ja klar helfe ich dir." Sie lächelte mich warm an und schlug mir sanft gegen den linken Arm.
Ich fischte mir einen Pulli aus Harrys Schrank. Er war schwarz, roch nach ihm und war viel zu groß. Perfekt für mich. Nachdem wir fertig waren gingen wir wieder raus. Die Jungs waren unten und man merkte daran, dass Harry noch nicht hier oben war, dass sie ihm nicht verraten hatten, dass ich hier war. Maike und ich gingen zusammen die Treppe runter, wo sie direkt zu Niall in die Küche verschwand. Harry stand mit den Armen vor der Brust verschränkt im Wohnzimmer, soweit ich das Ganze sehen konnte. Der Teddy war verschwunden.
"Harry wir haben eine Überraschung für dich.", meinte Louis und fing an zu kichern, was sich schon ziemlich komisch anhörte, aber es brachte mich zum Lächeln.
"Wenn die so doof sind wie die letzten, dann Rede ich gar nicht mehr mit euch." Harry verdrehte die Augen und sah Louis erwartungsvoll an.
Ich stellte mich extra so in den Raum, dass er mich sehen konnte. Seine Gesichtszüge wurden sofort weicher und er kam fast auf mich zu gerannt, doch ich stoppte ihn und sprach die Frage aus, die mir schon länger auf der Zunge lag. "Wo ist der Teddy?!"
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Dreams come true 1D
FanfictionRuby. Unbeliebt und ruhig. So kann man ihr früheres ich beschreiben. Doch eines Tages hatte sie alle ihre Ängste beiseite gestellt und angefangen ihren Traum zu Leben. Als sie dachte es geht doch nicht, bekam sie eine Email, die ihr komplettes Leben...