Harry
Schon die ganze Zeit quälte mich die Frage, was eigentlich passiert war, nachdem wir alle so High gewesen waren. Nie hatte ich eine Antwort bekommen und Ruby wusste genauso wenig wie ich.
Louis und Sonja hatten richtig schnell ein Haus gefunden, wo sie ihren Sohn großziehen wollten und waren innerhalb drei Wochen ausgezogen. Niall hatten wir nur noch im Krankenhaus gesehen und nachdem er Maike vor einer Woche da rausgeholt hatte, haben wir beide ihn nicht mehr gesehen.
Im Moment hielt ich das Mädchen, welches mir unheimlich viel bedeutete in meinen Armen. Ihr Kopf lag auf meiner Brust. Ihre wunderschönen blauen Augen waren geschlossen. Ihre kleinen Hände lagen auf meinen Oberkörper und ihre Beine waren mit meinen verschränkt. Ich liebte es, wenn sie so nah an mich gekuschelt war. Dann breitete sich immer so ein wohliges Gefühl in mir aus. Wir wollten heute zu ihren Eltern fahren, oder besser gesagt fliegen. Mit meiner Hand fuhr ich durch ihr langes orange-blondes Haar. Es war toll. "Honey. Wach auf." Ich drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie regte sich leicht und sah mich aus verschlafenen Augen an.
"Morgen Haz." Sie lächelte mich an, jedoch wurde sie plötzlich ganz blass und ihr Lächeln verschwand.
"Ist alles in Ordnung?", fragte ich besorgt.
Sie schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Mir ist schlecht." Ruby sprang plötzlich auf und rannte ins Bad. Ich als besorgter Freund rannte ihr natürlich hinter her. Mit dem Kopf hing sie über der Kloschüssel und übergab sich. Ich hielt ihr die Haare hoch. Sie konnte doch jetzt nicht krank werden. Als sie fertig war, ließ sie sich auf den Boden fallen. "Ich hasse es."
"Ich mag das auch nicht. Wir wollten doch heute rüber fliegen." Ich sehe mich neben sie und legte meine Hand auf ihr Knie.
"Ja. Ich glaube ich muss das Verschieben." Sie sah mich traurig an.
"Nein. Das will ich nicht. Du ziehst dir was an und dann fahr ich dich zum Arzt. Wenn es was schlimmes ist, gibt der dir was und dann fliegen wir." Ich stand entschlossen auf und half ihr hoch.
"Wenn du darauf bestehst..." Sie klang nicht gerade begeistert, aber ich war es.
"Ja, das tue ich."
Ruby putzte sich die Zähne, zog eine Jogginghose und einen meiner Pullis an, ehe wir uns in mein Auto pflanzten. "Harry ich hab Hunger."
"Du hast dich eben übergeben und jetzt willst du essen?" Irgendwie würde ich aus ihr nicht schlau.
"Ja."
"Nein. Wir fahren jetzt zum Arzt.", bestimmte ich einfach. Es war ein Arzt, bei dem ich auch war, wenn ich was hatte. Wir verstanden uns gut und ihm vertraute ich. Er war der beste auf der ganzen weiten Welt.
Als wir dort warten, wurden wir natürlich bevorzugt. Ich blieb aber Draußen und wartete auf sie.
Ruby
Ich verschwand im Behandlungsraum und Harry blieb Draußen. Ich setzte mich dem Arzt gegenüber. "Was haben sie denn, dass sich Harry solche Sorgen macht?", fragte er mich.
"Es ist nicht wirklich der Rede wert. Ich habe Bauchschmerzen, Fressattacken und muss mich übergeben. Zumindest musste ich mich heute Morgen übergeben.", erklärte ich ihm.
"Wo Sitz der Schmerz im Bauch denn genau?", fragte er und notierte sich meine Antwort.
"Mittig und auf Höhe des Darms."
"Okay, da der Schmerz sich nicht zu einer Seite zieht, kann ich jegliches, was mit dem Blinddarm zu tun hat ausschließen. Ich würde gerne eine Blutbild machen vielleicht finde ich da den Grund. Dafür müsste ich ihnen einmal Blutabnehmen."
"Was?!" In meinem ganzen Körper breitet sich Angst aus. Das konnte ich gar nicht ab. Blutabnehmen. Oh Gott.
"Soll ich Harry reinholen?", fragte er, als er mein Gesicht sah.
Ich nickte heftig mit dem Kopf. Hoffentlich konnte der mir helfen. Hazza ließ sich neben mich auf einen Stuhl fallen. "Was ist denn los Sweetheart?"
"Blutabnehmen. Ich habe Angst. Ich weiß ich bin kein Kind mehr, aber ich habe davor verdammt nochmal Angst. So viele Leute haben das bei mir schon versucht und mir tierisch wehgetan. Ich habe so schlechte Adern.", seufzte ich und hätte jetzt schon vor Angst losheulen können.
"Shhh..." Er drückte meinen Kopf an seine Brust. "Ich bin hier und du brauchst keine Angst haben. Sieh mich an." Mittlerweile hockte schon der verdammte Arzt neben mir und machte die Stelle für die Nadel fertig. Das komische Band befand sich schon um meinen Arm und es war nicht mehr lange, bis diese Nadel in meine Haut stechen würde, dass Blut durch dieses Feine Röhrchen in das große laufen würde und mir schlecht wurde und der Arzt abbrechen musste. So weit würde es hoffentlich nicht kommen. "Hey, sieh mich an Honey." Ich sah in Harrys grüne Augen, die mich fesselten. Er sah so scheiße gut aus in seiner schwarzen Skinnyjeans und mit diesem lässigen weißen T-Shirt. Und seine Locken liebte ich über alles. "Ich liebe dich.", flüsterte er und drückte seine weichen Lippen sanft auf meine.
Ich erwiderte den Kuss natürlich und legte meine rechte Hand, welche der Arzt nicht brauchte, an seine Wange. "Ich liebe dich auch Baby.", flüsterte ich, als ich meine Lippen wieder von seinen löste. Harry strahlte mich an, als ich dies gesagt hatte.
"So, fertig.", sagte der Arzt neben mir.
Ich sah ihn verdattert an. "Wie fertig?"
"Ich bin fertig mit Blutabnehmen. Sie können jetzt wieder ins Wartezimmer gehen, solange wir ihr Blut untersuchen."
Harry und ich standen auf. Ich war ja leicht überfordert damit, dass ich nicht mal den Einstich bemerkt hatte. Ich war so gefesselt von Harry, dass ich das echt nicht mitbekommen hatte. Schon krass. Zusammen setzten wir uns in das Wartezimmer. "War doch gar nicht so schlimm."
"Aber nur weil du da warst. Ohne dich, wäre es der Horror gewesen." Ich legte meine Hand auf seine, die auf meinem Knie ruhte.
"Jetzt übertreib nicht.", knurrte er mir ins Ohr.
"Wir haben ziemlich schnell ein Ergebnis gefunden. Kommen die doch bitte wieder rein.", sagte eine Arzthelferin zu mir. Oh Gott so schnell. Was kam denn jetzt bitte? Ich hatte echt übelst Angst vor der Diagnose. Harry blieb wieder Draußen und ich setzte mich auf meinen Stuhl gegenüber von dem Arzt.
"Ich weiß nicht, ob sie das jetzt so toll finden oder nicht, aber nun ja, ich hoffe Harry ist nicht sauer.", meinte er, was mich nicht gerade glücklich machte.
"Jetzt sagen Sie schon. Ich halte es nicht weiter mit dieser Ungewissheit aus." Nervös spielte ich an meinen Händen rum und sah den Typen gegenüber von mir fragend an.
"Sie sind schwanger.", sagte er und kniff ein Auge zu, weil er womöglich Angst vor meiner Reaktion hatte.
Ich sah ihn mit großen Augen an. "Wie lange schon?"
"Dritte Woche.", flüsterte er fast.
"Fuck! Sie sagen nichts weiter. Wissen sie, die Beziehung zwischen mir und Harry ist geheim und geht im November zwei Jahre. Das soll auch so bleiben. Ich geh dann jetzt mal." Ich packte schnell meine sieben Sachen zusammen. "Tschüss." Ich stand auf und lief auf Harry zu.
"Was hast du?", fragte er sofort, doch ich blockte ihn ab.
"Erzähl ich dir unterwegs." Ich wollte es ihm nicht hier sagen. Was wenn er mir voll die Szene machte? Oh Gott. Da wollte ich gar nicht dran denken. Es würde unser ganzes Leben verändern.
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Dreams come true 1D
FanfictionRuby. Unbeliebt und ruhig. So kann man ihr früheres ich beschreiben. Doch eines Tages hatte sie alle ihre Ängste beiseite gestellt und angefangen ihren Traum zu Leben. Als sie dachte es geht doch nicht, bekam sie eine Email, die ihr komplettes Leben...