Kapitel 63❤

23 3 0
                                    

Hannah

Nie hätte ich erwartet, dass mir das Leben in England besser gefiel, als in Deutschland. Doch ich konnte nicht für immer hier bleiben. Ende Februar wurde es immer schwerer für meine Schwester, denn sie wusste, dass er bald weg sein würde, also Harry. Maike malte sich die ganze Zeit aus, wie sie das Haus gestalten sollte und Sonja, sie war bedrückt wie noch nie. Es könnte ein Jahr oder länger dauern, eh sie zurückkamen und ich vermisste sie auch jetzt schon, denn ohne sie war es nicht dasselbe. "Hannah, warum starrst du so nach da hinten?", fragte Marlen mich und wedelte mit ihrer Hand vor meinen Gesicht rum. Ich war total in Gedanken versunken, auch wenn das eigentlich nicht meine Art war, sondern eher die meiner Schwester.

"Sry, ich bin gerade nicht bei der Sache." Ich schüttelte kurz meinen Kopf und sah Marlen an.

"Das merke ich. Du hast seit einer halben Stunde nur nach da hinten gestarrt." Sie zeigte mit den Finger auf den Punkt, den ich angestarrt hatte und lachte leicht.

"Sorry, aber weißt du, meiner Schwester geht es nicht sonderlich gut, weil die Jungs ja auf Tour gehen und sie arbeitet ab nächste Woche immer, bis das Album fertig ist. Sie ist quasi meine Ersatz Mutter und Harry so eine Art Vater. Nur ganz theoretisch und ich habe keine Ahnung wie ich das alleine Regeln soll. Ich weiß nicht wie das alles wird, wenn es nicht mehr so ist wie jetzt. Wenn die beiden nicht zusammenhängen. Außerdem habe ich mich schon daran gewöhnt, dass Harry die ganze Zeit in Rubys Nähe ist. Das wird so anders.", sagte ich seufzend.

"Also erstens bist du nicht alleine und zweitens, David dreht sich ständig zu dir um, ist dir das mal aufgefallen." Sie knuffte mir in die Seite und nickte nach vorne in seine Richtung.

"Ne. Kommst du heute wieder zu mir, die Reisen zwar heute ab, aber dann muss ich nicht die sein, die sich um die kümmern muss. Ich will mir nicht das rum Geheule den ganzen Tag lang anhören." Ich sah sie bettelnd an.

"Ja klar komm ich vorbei. Du weißt, dass wir morgen eh Wochenende haben, oder?", fragte sie mich und für eine kurzen Moment rissen mich Davids Augen aus meinem Prinzip. Ich wusste, dass er mich ansah, aber ich leugnete es vor Marlen, sonst ging sie mir mit ihm noch auf den Pinsel.

Ich fing mich jedoch sehr schnell wieder und konnte ihr antworten. "Ja, dann kannst du auch gleich wieder bei mir pennen."

"Ach Hannah, du kannst Gedanken lesen." Marlen zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich konnte mich wieder konzentrieren und sah nach vorne. Doch die Konzentration verschwand schnell wieder, denn David drehte sich wieder um und lächelte mich an. Er war auch echt zu süß. Was er aber nicht wusste, ich stand auf ihn. Zum Glück erlöste mich bald der Gong und Marlen und ich gingen zu mir nach Hause. Marlen war die einzige, die genau wusste, wie es bei mir zu Hause aussah und die genaue Geschichte mit den Jungs kannte. Außer Sophie, aber die würde erst in den Osterferien zu mir kommen. Leider.

"Ich bin wieder zu Hause. Marlen übernachtet bei mir.", brüllte ich in die Villa rein, in der Hoffnung, dass Ruby da war, was aber wie immer nicht der Fall war.

"Müssen wir wie immer rüber gehen?", fragte Marlen und versuchte nicht über das ganze Gesicht zu grinsen. Ich wusste wie gern sie die Jungs hatte und das sie voll der Fan von denen war.

"Jap." Marlen freute sich natürlich. Normalerweise kam man ja nicht so oft und nah an sie ran. Sie hatte schon irgendwie Glück und ich auch, denn ich mochte die Musik von ihnen echt gerne und vielleicht konnte ich durch sie auch mal andere berühmte Leute kennenlernen, aber wir wollen ja nichts überstürzen.

Zusammen gingen wir rüber. Ziemlich viele Koffer standen im Eingang und die fette Limousine stand auch schon vor der Tür. Ich glaubte nicht, das der Moment sehr gelegen war, aber na ja. Maike stand da in Nialls Armen und knipste Fotos von Ruby und Harry, ohne das sie das mitbekamen, Sonja und Louis saßen zusammen auf der Couch und Liam und Zayn schienen schon weg zu sein.

"Ich bin wieder da. Marlen übernachtet hier." Ruby sah mich an und versuchte so gut wie möglich zu Lächeln. Aber na ja. Sie machte einen Schritt von Harry weg und deutete mir an, dass ich mich auch verabschieden sollte. "Ich glaube wir werden uns eine Lange Zeit nicht mehr sehen." Ich stellte mich vor ihn und sah hoch. "Ich bin echt froh, dass meine Schwester dich hat. Es war auch voll cool, dass ich hier sein durfte. Ohne dich hätte ich nie Rubys Zimmer bekommen." Ich musste leicht lachen. "Ich konnte dich am Anfang nicht ausstehen, aber nach einer Zeit, hat sich meine Meinung über dich geändert. Ruby ist quasi meine Ersatzmutter und du warst mittlerweile irgendwie wie mein Ersatzvater. Ich weiß, dass sich das irgendwie komisch anhört, aber so hat es sich halt angefühlt."

"Das ist nicht komisch. Ich finde das eigentlich süß. Wenn ich wiederkomme, bist du nicht mehr hier. Es war schön dich kennenzulernen und pass gut auf deine große Schwester auf." Er sah mich gezwungen Lächelnd an. Anscheinend war er gerade nicht wirklich glücklich und ich konnte ihn verstehen.

"Nur wenn du gut auf sie aufpasst, wenn du wieder zurück bist.", sagte ich und ich glaubte, mein Lächeln sah genauso gezwungen aus wie seins.

"Das werde ich. Aber du versprichst wieder zu kommen, oder?", bat er mich, was ich nicht ablehnen konnte und wollte.

"So bald wie möglich. Mir gefällts hier echt gut bei euch, auch wenn die Sprache etwas kompliziert für mich ist, aber ich schätze mal, dass legt sich nach einiger Zeit." Immer hatte ich gedacht, dass ich den Freund meiner Schwester nicht ausstehen konnte, doch jetzt war es anders.

"Das ist toll." Harry nahm mich in den Arm und damit hatte ich echt nicht gerechnet. Nach kurzer Zeit ließ er mich jedoch wieder los und legte seinen Arm um Ruby. "Ich verspreche dir, dass das die letzte Tour sein wird, auf die du nicht mitkommen kannst und wenn eine kommt wird sie nicht so lange dauern. Ich werde alles, was in meiner Macht steht tun, damit du später mitkannst. Ich will nicht nochmal so lange von dir getrennt sein. Ich weiß jetzt schon nicht, wie ich das nächste Jahr durchstehen soll."

"Bau keine Scheiße und leg dich auf der Bühne nicht zu oft auf die Fresse. Ich weiß, dass dir das öfter mal passiert." Ruby lachte traurig und stellte sich vor Harry wobei sein Arm von ihr weg glitt.

"Ja, aber pass auf dich auf und natürlich auch auf die anderen. Sag mal, wo schläfst du eigentlich, wenn ich weg bin?" Er legte die Hände an ihre Taille, zog sie ganz fest an sich und sah sie frech an.

"Erstens, dein ernst?! Und zweitens in deinem Bett und ab und zu in dem Haus von Maike und Niall." Sie legte ihre Hände auf Harrys Brust und fuhr hoch, bis ihre Arme um seinen Hals lagen.

"Also bei mir.", stellte er fest.

"Ja. Weißt du eigentlich das diese Frage ziemlich doof ist? Dein Kleiderschrank ist wohl leer wenn du zurück kommst, ich bin nämlich zu faul deine Pullis zu waschen." Sie lachte, diesmal nicht gezwungen, oder traurig, sondern wirklich.

"Na toll. Ich habe deine Lieblingssachen da gelassen, dafür habe ich das ein oder andere T-Shirt von dir geklaut." Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, doch Ruby sah wirklich verwirrt aus über das was Harry gesagt hatte. Ich meinte, was wollte er mit ihren T-Shirts? Das machte doch gar keinen Sinn.

"Ja gut ... Ich frag besser gar nicht erst, aber ich glaube du musst los." Langsam verschwand ihr Lächeln wieder und sie wurde ernster.

"Ich will aber nicht.", seufzte Harry.

"Und ich will nicht diskutieren. Also geh schon du Idiot." Ich sah wie seine Hand über ihren Po fuhr und leicht reinkniff, was mich zum Lachen brachte, die jedoch sah ihn sauer an.

Harrys Stimmung änderte sich aber schnell, als er sich nochmal durch den Kopf gehen ließ, was sie eben überhaupt gesagt hatte. "Ich bin kein Idiot." Er verschränkte die Arme vor der Brust. Mit den Beiden war es aber auch immer das selbe.

"Harry komm. Wir müssen.", rief Louis aus dem Flur, worauf Harry irgendwas fluchte, was ich nicht verstand.

"Komm bloß Gesund wieder.", sagte sie und legte ihre Stirn an seine.

"Und du bleibst einfach so wie du bist." Er drückte seine Lippen auf die meiner Schwester, musste sich aber wieder von ihr lösen. Als er sich auf den Weg in den Flur machte, gab Ruby ihm noch einen Klaps auf den Arsch, was mich auch wieder zum Lachen brachte. Die zwei waren einmalig.

Ziemlich schnell saßen die Jungs in der Limousine, welche auch ziemlich schnell losfuhr. Jetzt waren sie wohl weg und Marlen war hier. Mal schauen was wir gleich noch so machen würden.

-------------

Dreams come true 1DWo Geschichten leben. Entdecke jetzt