Hannah
Ich hatte nie gedacht, dass mir das alles wirklich so gut gefallen würde und meine Eltern fehlten mir echt, aber ich lebte hier, wie in einem Traumleben und das ließ den Kummer verschwinden. Die Zeit verging auch ziemlich schnell, was bewirkte, dass heute mein erster Tag in der neuen Schule war. Ich hatte Angst wie sau, stand vor meinem Kleiderschrank und fragte mich, was ich eigentlich anziehen sollte. Ruby lief durch den Raum. Ja, sie hatte einen Pulli von Harry an, wie immer und trug noch eine Jeans, dazu ganz normale Vans. Ihre Haare waren toll wie immer. Was würde ich nur tun um ihre Haare und Augen zu haben? Ich wünschte mir sie, seit ich klein war und jetzt hatte ich allen Grund sie noch mehr zu bewundern. Sie hatte einen Wundervollen Freund und lebte ihren Traum. Ich hoffte, ich würde später auch mal so glücklich sein wie sie. "Soll ich dir helfen?", fragte sie und wuschelte mir durch die noch nassen Haare.
Ich nickte eifrig und sie griff in die Klamotten. Zum Vorschein kam ein Outfit, was selbst mir die Sprache verschlug. Ich kannte meine Klamotten und so, aber sie auf diese Weise zu kombinieren wäre mir niemals in den Sinn gekommen. Ich liebte was ich sah. Aber natürlich ließ meine Schwester es nicht darauf beruhen, sondern zerrte mich ins Bad. Sie kümmerte sich um meine Haare und ein dezentes Make-up, wie es ihr Gesicht auch manchmal, so wie heute, bedeckte.
"So, ich finde du siehst perfekt aus." Sie musterte mich von allen Seiten und klatschte sich in die Hände.
"Wenn ich so perfekt aus sehe, wie du in Harrys Pullis, dann kann mir ja gar nichts passieren." Sie strahlte über das ganze Gesicht. Den Gips hatte sie übrigens immer noch. Im Februar sollte das Ding ab und das dauerte noch, da wir ja jetzt erst Anfang Januar hatten. Mindestens einen Monat wird sie warten müssen. Dann stand ihr aber nichts mehr im Weg.
Ich schnappte mir meine Tasche und rannte die Treppe runter in die Küche, wo Harry stand. Welcher sich, fast immer im Haus und immer in ihrer Nähe rumtrieb. Es war anfangs ungewohnt und neu, aber ich gewöhnte mich dran. Nachdem ich was gegessen hatte und mir Geld für die Schule eingepackt hatte, setzte ich mich zu den Beiden ins Auto. Ruby hatte immer noch kein eigenes, was ab und zu nervte, aber sie würde sich sicher, sobald der Scheiß Gips ab war, ein Auto kaufen.
Die Fahrt zur Schule verlief still, wie immer wenn wir mit dem Auto fuhren. Im Hintergrund waren irgendwelche Stimmen aus dem Radio zu hören und ich starrte stumm aus dem Fenster, da ich nichts besseres zu tun hatte. Ich könnte natürlich auch Harry und Ruby beobachten, aber ich schätzte, dass das keine gute Idee war. Nach kurzer Zeit fiel mir auch schon die große Schule ins Blickfeld. Wie sollte ich mich da bloß zurecht finden?
Ruby und ich stiegen aus dem Auto aus und Harry tat es uns gleich. Keine Ahnung warum er das machte. Hatte Ruby ihn angeschwärzt, damit ich schnell neue gefakte Freundinnen fand, die sich eh nur an Harry ranmachen wollten, oder woran lag das? Ich hatte echt Angst und war total nervös, auch wenn ich mich mittlerweile schon an die Sprache gewöhnt hatte.
Zu dritt gingen wir in das Sekretariat. So ne alte Frau sah zu uns auf, schob sich nachdem sie Harry entdeckte die Brille zurecht und sah auf den Computer. "Was wollen sie hier?", fragte ihre krächzende Stimme.
"Meine kleine Schwester geht ab jetzt als Austauschschülerin auf diese Schule.", erklärte Ruby ihr was Sache war, aber anscheinend schien sie das nicht sonderlich zu interessieren.
"Sie meine ich doch gar nicht. Ich meine Mr. Styles. Was will er hier?" Sie sah ihn auffordernd an und wartete auf eine Antwort.
"Ich begleite die beiden." Ruby funkelte ihn sauer an. Harry hörte sich nämlich so an, als würden wir das nicht alleine schaffen.
"Okay, du musst in Raum N 216. Da findest du auch deinen Klassenlehrer." Die Frau wendete sich wieder von uns ab.
Wow. Das die Schule so doof war hätte ich nicht erwartet. Wir verließen das Sekretariat und machten uns auf den Weg um diesen Raum zu suchen, den wir dann auch irgendwann fanden. Vor der Tür blieben wir stehen und meine Schwester legte ihren Arm um mich. "Du wirst das schon schaffen. Ich glaube an dich. Und wenn gar nichts klappt, suche ich dir eigenhändig eine andere Schule."
Harry wartete aber gar nicht erst und stürmte einfach in den Raum. Als Ruby das sah, rannte sie hinter ihm her. Alter der verbockte noch alles. Was tat Harry da? "Okay, ich will es kurz machen. Mich kennt hier jeder und ach egal, ich habe euch eure neue Mitschülerin mitgebracht." Alle Augen lagen nun auf mir, nachdem ich den Raum betreten hatte.
"Was soll das denn, junger Mann!? Verlassen sie sofort diesen Raum!", brüllte der Lehrer und scheuchte ihn Raus. Ich musste mir das Lachen echt verkneifen. Tja. Harry war doch nicht überall willkommen. "Das ist also die neue Austauschschülerin und sie sind?"
"Ihre große Schwester.", antwortete Ruby brav und reichte ihm die Hand.
"Und der Typ?"
"Ein Popstar."
"Ja gut..." Er sah sie komisch an und dann verschwand sie auch schon, ohne ein weiteres Wort zu sagen. "Setz dich dort hin."
Überall wo ich vorbei ging war getuschel und ich konnte es nicht aushalten wenn jemand heimlich über mich ab lästerte. Neben einem Mädchen mit ebenfalls blonden Haaren, ließ ich mich auf einen Stuhl fallen. Sie sah mich lächelnd an. Vielleicht war sie ja in Ordnung.
"Erzähl doch mal was über dich.", bat mich der Lehrer. Ich wollte nicht unhöflich sein, also tat ich das, was er sagte.
"Ich heiße Hannah, komme aus Deutschland, lebe bei meiner Schwester und ihren Freundinnen hier in London. Ich bin 15 Jahre alt und werde für ein halbes Jahr hier in diese Schule gehen.", rasselte ich die Infos runter.
"Okay. Ich hoffe ihr seid alle nett zu ihr." Damit wendete sich der Lehrer wieder der Tafel zu und kritzelte irgendwas dran.
Ich kramte in meiner Tasche rum und zog einen Block raus. "Sag mal, warum wohnt deine Schwester in London? Muss die nicht eigentlich noch zu Schule? Und du kommst doch auch aus Deutschland.", fragte mich das Mädchen neben mir.
"Sie hat die Schule abgebrochen und hat einen Plattenvertrag hier in London. Sie arbeitet mit Simon Cowell. Deshalb ist sie auch mit One Direction befreundet. Das erklärt auch den Auftritt von Harry eben. Sie nimmt bald ihr erstes Album auf.", erklärte ich ihr die Situation und wenn ich das bald jedem erzählen musste, würde ich nach dem dritten Mal durchdrehen,
"Oha. Du glückliche, ich bin übrigens Marlen." Sie lächelte mich warm an. Ich glaubte, mit ihr würde ich mich sicher gut verstehen.
"Marlen, kannst du mir hier alles zeigen? Ich kenne mich hier ja so überhaupt nicht aus."
"Nur wenn ich dann auch mal mit zu euch darf." Sie schlug mir freundschaftlich gegen den Oberarm und sah mich aufmunternd an.
"Ja klar, aber dann wirst du allen von One Direction über den Weg laufen, dass sind nämlich meine Nachbarn. Du musst mir versprechen, dass du dich normal verhältst und nicht anfängst zu schreien." Ich sah sie warnend an.
"Da hab ich nichts gegen und das mit dem schreien bekomme ich auch auf die Reihe." Wir sahen uns an und mussten aus einem unergründlichen Grund lachen. Mit ihr würde ich sicher super zurechtkommen.
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Dreams come true 1D
أدب الهواةRuby. Unbeliebt und ruhig. So kann man ihr früheres ich beschreiben. Doch eines Tages hatte sie alle ihre Ängste beiseite gestellt und angefangen ihren Traum zu Leben. Als sie dachte es geht doch nicht, bekam sie eine Email, die ihr komplettes Leben...