Kapitel 58❤

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Ruby

Ich lief dem Idioten mit dem Namen Harry hinterher. Das was er getan hatte, war nicht gerade seine Beste Idee. "Musste diese Nummer gerade sein?", fauchte ich ihn an.

"Warum so sauer, war doch witzig?" Er tat so, als hätte er nichts getan, obwohl ich vom Gegenteil überzeugt war. Er könnte der Grund sein, weshalb ich Hannah eine zweite Schule suchen müsste.

"Wenn meine Schwester wegen dir da jetzt nicht klar kommt, dann dreh ich dir den Hals um." Ich sah ihn finster an, aber anscheinend schien ihn das alles nicht zu stören.

"Solang du mir nicht das Ding da unten abschneidest,", er zeigte auf seine Schritt, "ist alles in Ordnung." Er grinste mich behindert wie noch nie an.

"Du perverses Arschloch!" Am liebsten würde ich ihm jetzt einen Tritt in seine heiligsten Stücke verpassen und weggehen, aber so fies war ich dann doch nicht. Ich war viel zu gutmütig und er benahm sich wie ein Arschloch.

"Ich weiß Honey. Ich bin pervers und ein Arschloch. Aber du liebst dieses Arsch. Egal was ich tu. Du liebst mich und daran kannst du nichts ändern." Leider hatte er Recht. Ich konnte nichts dagegen machen. Es war nur einer von seinen Späßen, aber ich konnte mir auch einen Spaß aus dem ganzen machen.

"Halt die Klappe Hazza, oder ich erzähl allen, dass du mit einem Teddy im Arm gepennt hast.", drohte ich ihm, aber natürlich hatte er wieder was dagegen.

"Und wenn schon. Dann verbreite ich halt fiese Lügen über dich." Er sah mich frech von der Seite an.

"Das tust du sicher nicht." Wie gerne ich doch sauer die Arme vor der Brust verschränken wollte, aber dank diesem beschissenen Gips ging das verdammt nochmal nicht.

"Bist du jetzt wieder sauer?", fragte er mich und eigentlich hätte ihm mein Gesicht schon seine Frage beantworten müssen.

"Ne, ich tu nur so." Ich setzte mich in Harrys Auto, doch er fuhr nicht los. Warum konnte er verdammt nochmal nicht los fahren? Alles regte mich gerade tierisch auf.

"Ich will nicht das du sauer bist." Er legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, doch ich schlug sie weg.

"Dann bring mich einfach nach Hause." Er tat was ich sagte und fuhr endlich los. Meinen Kopf lehnte ich an die Scheibe und mit meinen linken Zeigefinger klopfte ich immer gegen die Scheibe des Fensters. Es lenkte mich von allem ab. Ich versuchte so gut wie möglich sauer auf ihn zu sein, aber es ging nicht. Ich konnte nicht sauer sein, also kam ich auf den Gedanken jetzt nur noch so zu tun und ihn schmoren zu lassen. Das hatte dieser Idiot verdient.

Zu Hause stieg ich stumm aus und ging nach Drinnen. Niall stand im Wohnzimmer und ich ging geradewegs auf ihn zu. Immerhin war er mein Bester Freund und mit ihm konnte man vernünftig reden, im Gegensatz zu Harry. "Na du?", fragte ich und stellte mich vor ihn.

"Stress mit Harry?" Niall zog die Augenbrauen zusammen. "Was hat er angestellt?"

"Ne ne. Der hat nichts getan, er soll nur schmoren." Direkt nachdem ich das gesagt hatte, schlangen sich zwei Arme von hinten um mich und rissen mich mit sich. Es war natürlich Harry, der sich hinten über auf die Couch fallen ließ.

"Das habe ich gehört.", raunte er in mein Ohr und drückte seine Lippen gegen meinen Hals.

Ich aber drehte mich auf den Bauch, sodass ich den Typen der unter mir lag ansehen konnte. "Ich hätte dir eben doch in die Eier treten sollen. Das hättest du wirklich verdient."

"Hättest du eh nicht gemacht.", meinte er und lachte anscheinend über mich. Es hörte sich so an, als hätte ich nicht genügend Mumm. Aber den hatte ich.

"Leg es nicht darauf an." Er grinste mich bloß schief an. Dieses Hin und Her wo es nie einer böse meinte, war immer so zwischen uns. Ich hatte nicht erwartet, dass alles mal so glatt laufen konnte, doch das ganze hielt nicht wirklich lange. Denn bald tauchten wieder Probleme auf, die mich ziemlich einschüchterten.

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Heute Abend, am 31 Januar, hatte mich der Arzt endlich den Gips befreit und ich konnte meinen Arm und meine Schulter endlich wieder normal bewegen. Meine Schulter konnte ich teilweise auch so schon normal bewegen, aber jetzt war es was anderes. Marlen, eine Freundin von Hannah, hielt sich in letzter Zeit öfters in unserer Nähe auf und Harry und ich hatten es geschafft unsere Beziehung geheim zu halten. Es nervte zwar manchmal, aber ich war nicht wirklich heiß darauf mit ihm Händchenhaltend durch die Gegend zu laufen, also was sollte es schon. Und am nächsten Tag wurde mein Hazza zwanzig. Dieser alte Kerl.

Ich legte mich zu meiner Schwester ins Bett. Ich hatte sie gefragt, ob ich die Nacht bei ihr schlafen könnte und sie hatte eingewilligt. Harry wusste nicht, dass der Gips ab war und das sollte er bis Morgen auch erstmal nicht wissen. Es sollte doch eine kleine Art Überraschung werden.

Kommen wir mal zu den Anderen. Niall und Maike waren immer noch glücklich, wie schon immer. Die beiden waren einfach füreinander bestimmt. Und Sonja und Louis, bei denen war es komplizierter als bei Harry und mir, aber sie waren auch perfekt zusammen. Keiner von den anderen hielt etwas Geheim, nur Harry und ich. Es störte mich ein wenig, aber es gab schlimmeres, was mir jetzt erstmal bevorstand.

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Die Sonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht und weckten mich aus meinem ruhigen Schlaf auf. Ich blinzelte und irgendwie war ich jetzt schon aufgeregt, denn ich wusste, was heute geschehen würde. Ich stand auf und schlüpfte in Jogginghose und einen Pulli von Harry, ehe ich mich auf den Weg zu ihm machte.

Er lag in seinem Bett und schlief tief und fest. Ich legte mich neben ihn und strich ihm mit meiner jetzt gesunden rechten Hand vorsichtig die Locken aus dem Gesicht. Er blinzelte gegen das Licht an, was voll süß aussah und sah mich aus großen Augen an. "Morgen Honey.", murmelte er, gähnte und richtete sich auf.

"Hazza." Mehr brachte ich nicht über die Lippen. Ich warf mich einfach auf ihn drauf, schlang meine Arme um seinen Hals und er schlang seine Arme etwas überfordert um mich. Kam ihm wohl etwas zu plötzlich. Es war ja noch früh am Morgen.

Er brauchte einiges Sekunden um zu schnallen, was gerade eigentlich passiert war. "Wo ist denn der hässliche Gips hin?", fragte er und ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen.

"Weg. Den wollte der Arzt zurück haben und ganz ehrlich, ich bin froh drüber. Ach ja, alles Gute zum zwanzigsten Harry. Und dein Geschenk bekommst du später, ich weiß noch nicht genau wann. Willst du eigentlich feiern?" Ich sah ihn erwartungsvoll an und mein Bauch hörte einfach nicht mehr auf zu kribbeln. Wenn er nur wüsste, was ich mir ausgedacht hatte.

"Wenn ich mich zwischen dir und einer Party entscheiden müsste, hätte die Party keine Chance. Dieses Jahr habe ich keine Lust groß zu feiern. Vielleicht nächstes Jahr. Ich bin nicht in Party Stimmung." Ich saß auf Harrys Schoss und er strahlte einfach nur vor sich hin. "Was hältst du von einem Tag im Bett. Mit ein paar Filme und was zu Essen?", fragte er.

"Klingt gut.", gab ich zurück und ich glaubte nicht, dass ich jemals schon mal so aufgeregt war, wie jetzt gerade.

"Dann werde ich jetzt mal die Sachen holen." Harry hob mich von seinem Schoss und setzte mich vorsichtig neben sich ab. Er gab mir einen flüchtigen Kuss und verschwand aus der Tür. Seitdem ich hier war, hatte ich ja so ein komisches Gefühl im Bauch. Ich wusste, was Harry außer den Filmen noch wollte. Ohne das er was gesagt hatte, wusste ich das. Er hätte es schon viel früher gemacht, aber der Gips stand ihm im Weg. Jetzt war er jedoch weg. Es war quasi sein Geschenk. Etwas, was ich ihm geben wollte. Das Problem an der ganzen Sache war, ich hatte das noch nie gemacht und irgendwie war das ja schon peinlich. Ich meine ich bin 18. Oh man. Ich hoffte Harry war Vorsichtig und wusste was er tat. Und ich hoffte das er über mich Bescheid wusste. Warum machte ich mich jetzt eigentlich so verrückt? Immerhin schlafen alle irgendwann miteinander. Irgendwie konnte nichts so wirklich meine Angst verscheuchen. Aber für mich stand eins klar. Ich würde es heute tun. Ich würde ihn am seinem Geburtstag das geben, was er sich wünschte und ich schätzte, dass war einer seiner wünsche. Denn Harry wurde von Zeit zu Zeit immer perverser. Wer wusste wovon er schon geträumt hatte. Ich wollte nicht in den Kopf diese Typens schauen.

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Dreams come true 1DWo Geschichten leben. Entdecke jetzt