Harry
"Sag mir bitte, das du das nicht gesehen hast." Meine Wangen wurden warm und verfärbten sich sicher gerade leicht rot. Ich kuschelnd auf der Couch mit einem Teddybär. War ja klar, dass ausgerechnet sie das sehen musste. Jetzt hielt sie mich sicher für ein kleines Kind.
"Oh doch, das hab ich." Sie lächelte mich warm an und lachte mich nicht aus, was das alles schon mal besser machte, aber ganz ungeschehen immer noch nicht. Ehrlich gesagt hätte ich Ruby auch nicht zugetraut, dass sie mich auslachte, dafür war sie zu gutmütig.
"Na toll.", seufzte ich und kratzte mich leicht verlegen am Hinterkopf.
"Ich fands süß." Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und ich fing an den Rest ihres Körpers zu mustern, bevor ich durchdrehte weil es so unheimlich süß aussah, wenn sie das tat und ich das akute verlangen hatte, sie... Okay, den Gendanken sollte ich wirklich verdrängen. Mein Blick fiel auf ihrem eingegibsten Arm. Wenn sie den nicht hätte, dann wäre sie anders auf mich zugegangen. Das wusste ich. Generell schätzte ich, dass wir unter normalen Umständen nicht mehr hier unten stehen würden, sondern beschäftigt wären und zwar oben in meinem Zimmer. Um noch genauer zu sein, in meinem Bett. Und da war der Gedanke schon wieder. Anscheinend konnte ich nicht anders.
Ich machte einen Schritt auf Ruby zu und hob sie hoch, wobei sie ihre Beine sofort um meine Hüfte schlang. Ich hielt sie so fest, dass sie nicht runterfiel, da sie sich ja fast nicht selber festhalten konnte. "Endlich habe ich dich wieder.", nuschelte ich gegen ihren Hals.
Ruby nahm mein Gesicht in ihre kalten kleinen Hände und legte ihre Stirn an meine. "Und ich werde nicht nochmal gehen. Zumindest nicht nach Deutschland. Mein Wohnsitz ist hier, bei dir, also ... Ach was rede ich eigentlich hier lange rum."
"Du redest zu viel. Ich will einen Kuss Ruby.", sagte ich und sah ihr bettelnd in die Augen. Sie lachte aber nur und legte ihre Lippen sachte auf meine, was ich natürlich erwiderte. Nach meinem Geschmack, war dieser Kuss viel zu kurz, aber man nahm, was man bekommen konnte und ich wollte jetzt auch nicht meckern, denn ich hatte ja eigentlich das bekommen, was ich haben wollte.
Vorsichtig ließ ich sie wieder runter und stellte ihr die Frage, die mich schon seit längerem nervte. "Warum hast du mir nicht geschrieben?" Es hatte mich total runter gezogen und ich hatte auch irgendwie Angst vor ihrer Antwort.
"Nachdem ich den Unfall am 15. November hatte, war ich erst mal Bewusstlos. Danach lag ich im Krankenhaus und bin vorgestern erst rausgekommen. Außerdem lässt es sich so scher mit links schreiben, vor allem, da niemand mein Handy gefunden hat. Ich kenne deine Nummer nicht auswendig, sonst hätte ich dir ja geschrieben." Sie senkte den Kopf und sah auf ihre Hände. "Es tut mir so so leid. Ich wollte dir ja schreiben, oder mit dir reden. Nichts lieber als das, aber es ging nicht."
Ich hob ihren Kopf mit meiner Hand an und fuhr mit meinem Daumen vorsichtig über ihre Lippen. "Ist schon gut. Du konntest nicht. Es war nicht deine Schuld. Ich hatte am Anfang gedacht, du hättest dir jemand anderes gesucht, oder mich vergessen. Ich weiß, dass das bescheuert klingt, aber man kann ja nie wissen."
"Wie kann man dich denn vergessen? Das geht doch eigentlich nicht. Zumindest nicht, wenn man dich so gern hat wie ich dich. Und ich habe mir auch keinen anderen gesucht. Ich weiß auch nicht, wie du darauf gekommen bist. Ich liebe dich und keinen anderen." Sie nahm meine Hand von ihrem Kinn und legte sie an ihre Wange. Ihre Augen strahlten und glitzerten. "Jetzt will ich einen Kuss Hazza." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ihre Arme schlang sie um meinen Oberkörper und schmiegte sich an mich ran.
"Du bekommst von mir alles Honey.", raunte ich in ihr Ohr und fuhr mit meiner anderen Hand über ihren Kieferknochen, in ihre weichen Haare, welche mir über die Fingerkuppen glitten. Ich näherte mich mit meinen Lippen ihren, machte aber halt. "Eine Sache habe ich noch. Ich liebe dich auch, wenn nicht sogar ein bisschen mehr als du mich." Sie lachte leise und dann schloss ich die Lücke zwischen unseren Lippen. Ich wusste nicht, was ich mehr vermisst hatte. Ihre Lippen oder sie selbst. Okay, ich hatte sie komplett vermisst, wie ich noch nie jemanden vermisst hatte und ich hatte das Gefühl, von ihren Lippen auf meinen vermisst, denn es war einfach perfekt. Am liebsten würde ich sie 24 Stunden am Tag lang küssen und das 365 Tage im Jahr. Seit einigen Wochen sagte ich irgendwie nur noch den reinsten Kitsch, aber mir war das egal. Das Leuten an der Tür ließ uns leicht zusammen fahren, aber ich wollte nicht, dass sie aufhörte. Wir hatten noch viel zu viel nachzuholen. Ich nahm ihre Unterlippe vorsichtig zwischen meine Zähne und hielt sie davon ab aufzuhören. "Hör nicht auf, bitte. Ich weiß nicht wer an der Tür ist, aber ich weiß, dass du nicht aufhören sollst. Ich habe das so vermisst. Das Gefühl von deinen Lippen. Das kribbeln in meinem Bauch, was nur du auslösen kannst. Bitte hör nicht auf Ruby. Bitte.", sagte ich, nachdem ich ihre Lippe losgelassen hatte. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Louis zur Tür ging und sie öffnete. Aber ich wurde wieder weggerissen, denn sie hatte auf das gehört, was ich gesagt hatte.
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Dreams come true 1D
أدب الهواةRuby. Unbeliebt und ruhig. So kann man ihr früheres ich beschreiben. Doch eines Tages hatte sie alle ihre Ängste beiseite gestellt und angefangen ihren Traum zu Leben. Als sie dachte es geht doch nicht, bekam sie eine Email, die ihr komplettes Leben...