Kapitel 68❤

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Louis

"Jetzt reiß dich mal zusammen!", schnauzte ich Harry an. Ich hatte ihn echt noch nie so gesehen, aber wenn Sonja sowas passiert wäre, würde ich auch heulen. Er tat mir leid, aber er hatte was zutun. Er musste sich zusammenreißen, sonst konnte er Hannah nicht helfen. Er musste ihr helfen. Sie brauchte ihn und er musste es auch für Ruby tun, denn sie würde sich von ihm wünschen, dass er was tat und ihr half.

"Louis ich kann nicht ich. Was soll ich denn machen? Sie liegt im Koma und ich kann nicht zu ihr. Dann wenn sie mich verdammt nochmal braucht, kann ich wegen meinem Scheiß Beruf nicht zu ihr. Louis, was ist wenn sie nie wieder aufwacht?" Harry nahm die Hände vom Gesicht und sah mich mit seinen roten verheulten Augen an. Verheult sah er echt scheiße aus.

"Warum denkst du direkt so negativ? Sie wird aufwachen, wenn du dich jetzt zusammen reißt und eine Lösung für Hannah findest. Sie sitzt im Krankenhaus, weiß nicht was sie machen soll und wird alleine nicht klarkommen. Sie braucht deine Hilfe.", redete ich auf ihn ein, in der Hoffnung, dass er sich wieder fing.

"Was soll ich denn bitte machen?" Harry sah mich fragend an, aber ich konnte nichts tun.

"Lass dir was einfallen. Es ist sie Schwester deiner Freundin." Am liebsten hätte ich ihm eine schöne Backpfeife verpasst, aber ich brachte es dann doch nicht über das Herz.

Harry stand auf und fuhr sich durch die verstrubbelten Haare. "Sonja kann sich nicht um sie kümmern. Kennst du wen, der das übernehmen könnte?"

"Ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung.", murmelte er und schniefte.

Ich legte meine Hände auf seine Schultern und rüttelte an ihm rum. "Reiß dich zusammen und denk nach."

"Ich könnte ja Gemma und Mum Fragen, ob sie zu ihr fahren können und sich um sie kümmern können.", schlug Harry vor, was mich ehrlich gesagt echt aufheiterte.

"Geht doch Harry. Und jetzt Ruf Gemma an." Womöglich klang ich etwas zu streng und bestimmte über ihn, aber Harry hatte das gerade nötig.

Harry nahm sein Handy und rief sie an. Er sah gerade echt wirklich scheiße aus. Nachdem er aufgelegt hatte, rief ich wieder Hannah mit Harrys Handy an. "Louis?" Hannah klang ziemlich verweint. In der Geschichte waren sich Harry und Hannah echt ähnlich.

"Ja. Harry hat eine Lösung gefunden. Du bleibst genau da wo du bist. In zwei Stunden kommen Gemma und Anne zu dir und bleiben bei euch. Sie werden dir helfen."

Ich hörte, wie sie erleichtert aufatmete. "Wann kommt ihr wieder?"

"Wir sind doch erst einen Monat unterwegs. Aber ich denke, dass wir durch dieses ganze Drama einiges verschieben müssen und sich das ganze in die Länge zieht. Ich glaube es dauert noch über ein Jahr. Ich schätze mal Anfang Juni nächstes Jahr. Es ist noch viel Zeit. Aber vielleicht können Harry und Niall ja mal einen Tag, oder ein Wochenende rausholen. Ich weiß es nicht genau.", antwortete ich leicht zerknirscht und mir gefiel es doch auch nicht.

"Okay. Danke Louis. Kannst du mir Harry geben, oder ist das gerade nicht möglich.", fragte mich ihre zerbrochenen Stimme.

"Ich glaube das er dazu fähig ist zu reden." Ich reichte Harry das Handy. Er wollte eigentlich nicht, aber es würde ihm sicherlich gut tun. Es tat mir leid, das hätte nicht passieren sollen und ich könnte darauf wetten das es weder Maikes noch Rubys Schuld war. Das einzige, was mich in dieser Situation noch glücklich machte war, dass Sonja nichts passiert war.

Hannah

"Ja?", fragte Harrys Stimme. Sie klang nicht wie immer, sondern ziemlich zerbrochen und zittrig. Genauso wie meine.

"Wirst du vorbeikommen?" Ich spürte Sophies Hand, die sich auf meine Schulter legte und sie sanft streichelte. Ich war so froh, dass sie bei mir war, auch wenn ich lieber Ruby oder Harry neben mir sitzen hätte, da die beiden nicht gehen würden und Sophie schon.

"Ich will, aber ich weiß nicht ob ich kann. Hannah, mach das sie aufwacht. Du musst mir immer sagen wie es ihr geht, oder Gemma, oder Mum, aber irgendwer muss mir sagen, was da vor sich geht und ich will wissen, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Ich will das Ruby wach ist und ihre Stimme hören.", flüsterte Harry. Ich konnte anhand seiner Stimme hören, dass er weinte.

"Ich werde es dir erzählen, sobald ich kann. Versprochen. Ich schätze mal, das wir voneinander hören.", sagte ich vorsichtig und seufzte leicht.

"Ja. Bis bald Hannah und sag Ruby, ich weiß nicht ob sie dich hört, aber tu es trotzdem, dass ich sie liebe. Bitte.", bat er mich und ich musste Sophie den Mund zuhalten, damit sie nicht anfing zu quietschen.

"Ich verspreche es dir. Bis dann." Ich legte auf und sah Sophie an, ehe ich die Hand von ihrem Mund nahm.

"Er hat gesagt, dass er sie liebt.", quietschte sie kurz, raffte sich dann aber zusammen und wurde wieder ernster. "Das wird schon."

"Das will ich hoffen. Wenn meine Mum davon erfährt müssen wir sofort zurück und mein halbes Jahr in London hat sich erledigt. Soweit darf es nicht kommen." Ich lehnte mich an die Rücklehne des Sitzes im Wartebereich.

"Irgendwie ist das komisch. Ich bin so traurig, dass ich nicht glücklich darüber sein kann, dass du gerade in meiner Anwesenheit mit Harry, Niall und Louis telefoniert hast." Sie blickte auf ihre Hände. Ich hatte mir das auch schöner vorgestellt. Ich wollte eigentlich unter anderen Umständen mit ihnen und Sophie telefonieren, aber das war nicht der Fall gewesen.

"Sorry. Ich verspreche dir, dass ich sie dir noch persönlich vorstellen werde. Sophie. Ich habe alle meine Bezugspersonen verloren. Keiner von denen ist bei mir." Ich fiel Sophie in die Arme und heulte einfach drauf los. Ich heulte Eimer Wasser und das ziemlich lange, bis sich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich drehte mich schnell um und sah in Gemmas Augen.

"Alles wird gut.", flüsterte sie, nahm mich in den Arm und Anna setzte sich zu Sophie. Ihre Hand strich über meinen Rücken und sie versuchte mich zu beruhigen, was ihr auch relative gut gelang.

"Ich habe Angst Gemma.", flüsterte ich ihr ins Ohr.

"Brauchst du nicht. Jetzt sind wir da und zusammen schaffen wir das." Sie sah mich an und nickte aufmunternd.

"Okay.", seufzte ich.

"Dann lass uns erstmal zu dir fahren." Und das taten dann wir auch.

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"Ich wusste ja gar nicht, dass du hier wohnst, das hat Harry nicht erzählt.", sagte Anne als wir ausstiegen.

"Dieses Haus gehört eigentlich Ruby, Maike und Sonja. Es hat auch nur drei Schlafzimmer. Ruby ist in Harrys Zimmer nebenan eingezogen und so war Platz für mich. Maike ist eigentlich auch immer drüben bei Niall und Sonja bei Louis. So habe ich das ganze Haus für mich alleine und Sophie pennt in meinem Zimmer. Ihr könnt in den anderen beiden Zimmern schlafen, wenn ihr wollt. Zur Not sind drüben auch noch vier Zimmer von den Jungs frei.", bat ich ihnen an, doch sie winkten das zweite ab.

"Ich glaube wir bleiben besser hier." Gemma und Anne halfen mir, alles hinzubekommen auch was nach den Osterferien, nachdem Sophie wieder weg war, die Schule betraf, konnte mir Gemma echt gut helfen. Ohne sie würde ich das echt nicht schaffen. Sonja verkroch sich die ganze Zeit in Louis Zimmer und zeigte sich kaum. Ich war jeden Tag nach der Schule bei Ruby und Maike und telefonierte fast täglich mit Harry. Der Grund des Unfalls war mittlerweile bekannt. Ein falsch Fahrer auf der Autobahn. Er ist voll in sie rein gefahren. Sie hatten Glück in Unglück. Es hätte schlimmer enden können. Maikes Zustand blieb bis zu den Sommerferien unverändert und kritisch, der meiner Schwester hatte sich gebessert. Jetzt fehlte nur noch das sie aufwachte. Und das so schnell wie nur möglich.

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Dreams come true 1DWo Geschichten leben. Entdecke jetzt