Lea lief mir nach und schrie meinen Namen. Ich startete das Auto und fuhr so schnell es ging davon. Ein kleiner Nervenzusammenbruch folgte, meine Konzentration ließ nach. Ein Auto hupte laut, ich konnte gerade noch ausweichen. Das Adrenalin ließ mich wieder klar denken. Ich hielt vor meiner Wohnung und ging zur nächsten S-Bahn Station. Als nächstes hörte ich es ein paar mal Knallen, schreie folgten. "Runter.", rief jemand, als etwas meinen Arm und meine Schulter traf und ich auf den Boden fiel. Es ging alles sehr schnell, ich blieb an der Mauer sitzen und hatte meine Augen geschlossen. "Junge Frau, sind sie ok?", jemand kniete sich zu mir. Es gab keine Schreie mehr, ich hörte Sirenen und schlug meine Augen auf. Ein Sanitäter hockte vor mir, Menschen wurden in Säcke gelegt, alles war blutig. Ich starrte auf die Toten und verletzten Menschen. "Sehen sie mich an! Wie heißen sie?", ich schluckte hart und sah ihm in die Augen. "Jenn." "Gut, Jenn-" "Mein Arm.", mehr bekam ich nicht raus, denn der Schock saß zu tief. "Ok, wir bringen sie ins Krankenhaus. Können sie aufstehen?", er hielt mein Gesicht sanft fest. Ich nickte, mir wurde von ihm auf geholfen. Im Krankenwagen wurde mir ein Schmerzmittel gegeben. "Was ist mit mir? Ich habe Angst nach zu schauen.", fragte ich und wurde etwas panisch, die Bilder gingen mir nicht aus dem Kopf. "Sie wurden von zwei Kugeln getroffen. Ein Streifschuss am Oberarm und ein tiefer Treffer in der Schulter.", der Sanitäter beugte sich leicht über mich, ein anderer wirbelte um uns herum. Die Türen des Krankenwagens wurden geöffnet, die Trage wurde heraus geschoben und ich ins Krankenhaus. Im Aufnahmezimmer kamen zwei junge Ärzte zu mir. Die Krankenschwester erklärte, was Sache war. Die Ärzte stellten sich als Weber und Horn vor. "Es ist ein kritischer Bereich, in dem die Kugel steckt. Wir müssen die Kugel rausholen.", er redete auf Fachchinesich weiter. "Entschuldigung, ich verstehe nichts von all dem, was sie mir erklären.", Ich schaute mir die Schulter an. "Haben sie Grey's Anatomy gesehen?", fragte der andere, Weber. "Ist- Ist das wie von Burk?" "Das wird sich nach dem Röntgen entscheiden.", ich nickte.
Die Ärzte sagten mir nicht wirklich, was nun passieren wurde, weshalb ich etwas durch drehte. Die Lähmung hatte eingesetzt und ich bekam Angst, da ich alleine war. Ich war zurück zur Aufnahme geschoben worden, da alles ziemlich voll war. "Wir haben ihren Notfallkontakt angerufen, er sollte gleich da sein.", die Schwester schob mich mit dem Bett aus der Aufnahme. "Wer ist nochmal der Notfallkontakt? Und wo werde ich hin geschoben?", fragte ich verwirrt. "Ein Maximilian Diehn und Tarek Ebéné. Herr Diehn ist allerdings nicht dran gegangen. Sie kommen in ein Zimmer, die Chirurgen wollen mit ihnen reden.", erklärte sie. "Wir sollten so schnell es geht operieren. Die Kugel muss raus und ich muss versuchen die Nerven zu retten.", ich nickte nachdenklich. "Er ist der Beste auf seinem Gebiet", sagte Dr. Horn. "Operieren sie.", sagte ich. "Sind sie sich-" "Tun sie es. Ich hab nichts zu verlieren."
Nach der Op stand Tarek tatsächlich an meinem Bett und musterte mich besorgt. "Wa- Warum hast du niemanden geschickt!?", zickte ich ihn an, Dr. Horn mischte sich ein. Wir machten Tests, die nicht ziemlich geil endeten. "Das kann sich alles noch verbessern, wir sind bei 40 Prozent.", wollte er mich aufmuntern. "Besser als nichts.", sagte ich nur und hörte danach nur noch zu. "Gut. Ich geh dann. Sie sollten schlafen.", Tarek kam wieder rein. "Was ist passiert?", ich hüllte mich in schweigen. "Ich hab noch keinem bescheid gesagt." "Du solltest nicht hier sein." "Lass mich einfach, denn auch ich vermisse dich.", er sah mir tief in die Augen. "Dann nehm mich zurück. Ich möchte nicht ohne dich.", schluchzte ich. "Du verdienst besseres, keinen Junkie.", ich lag einfach da, redete nicht. "Rede mit mir.", verlangte Tarek, seine Augen wurden glasig und auch er verlor einige Tränen. Ich musterte ihn einfach und versuchte immer wieder, meine Hand zu bewegen. Max stürmte herein und blieb prompt stehen, als er Tarek sah. "Max..", flüsterte ich, Max sah mich an und kam näher. Mein bester hatte auch was abbekommen. "Tut mir leid, Tarek.", Max entschuldigte sich bei Tarek, der abwesend nickte. "Ich erklär dir gleich alles, kannst du uns noch eben alleine lassen?", fragte ich. "Ist gut. Ich hol Kaffee.", Max nickte und verließ das Zimmer. "Werf mir nicht solche Blicke zu, wenn du mich nicht wieder haben möchtest.", schluchzte ich leise. "I-ich kann das nicht.", ich legte meine kalte Hand auf Tarek's. "Deine Hand ist kalt.", seine Hand umschloss meine, ich schwieg. "Ich- Ich geh jetzt.", er ließ meine Hand los und ging zur Tür. Max versperrte ihm den Weg. "Du warst ihr ein guter Freund, der Beste. Du solltest jetzt nicht gehen, sonst möchte ich dich nie wieder sehen.", Tarek drehte seinen Kopf zu mir, er sah traurig und verletzt aus. "Max-" "Jenn, es reicht. Es waren schon zwei oder sogar drei Wochen. Du leidest und das seh ich nicht gerne. Tarek ist auch unglücklich und kann dich nicht hinter sich lassen.", ein verwirrter Arzt sah die Jungs an. "Raus! Beide.", Polizisten folgten Doktor Weber, er sah den Jungs kurz nach und kam dann mit den Polizisten herein. "Sie sollten sich doch Ausruhen.", er sah mich warnend an. "Dann versuchen sie in der Zeit die Liebe ihres Lebens zur Vernunft zu bringen.", er verzog sein Gesicht und nickte. "Die Herren wollten ihre Aussage aufnehmen, wegen der Schießerei.", ich nickte und wischte die wenigen Tränen weg. Ich erzählte den Polizisten, was ich gesehen und gehört hatte, was allerdings nicht sehr viel war. Sie nahmen meine Aussage auf und gingen dann wieder. "Was soll ich mit den Jungs machen?", fragte Doktor Weber und sah sich meinen Arm nochmal an. "Keine Ahnung. Wer rein kommen möchte, kann das... Wenn die noch da sind.", seufzte ich. "Ich guck nach den Jungs und schick eine Krankenschwester, die ihnen ihre Schiene anbringt.", ich mochte ihn. "Danke.", gähnte ich und lehnte mich zurück...
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Alles Endete Im Bunker
FanfictionFortsetzung von 'Alles begann im Club' Das Drama um Jenn geht weiter. Sie versucht irgendwie weiter zu kommen im Leben, während alles drunter und drüber geht. Das Leben von ihr und Tarek nimmt dennoch eine große Wendung.