Max mit der kleinen Standpauke

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Max und ich trafen uns in einem Restaurant um zusammen zu frühstücken. Er wollte mal mit mir reden, was mir etwas Angst machte. "Was ist los?", fragte ich ihn und schlürfte meinen Apfelsaft. "Wir müssen mal über dein Verhalten sprechen." "Warum meinem Verhalten?", fragte ich verwirrt. "Also, erstmal ist es vollkommen unberechtigt, wie du dauernd über Diana sprichst. Sie ist die Mutter meines Sohnes und mit mir verheiratet! Es ist kein Wunder, dass sie dir nie richtig vertraut hat bzw dich nie wirklich mochte. Von der ersten Sekunde an, hast du ihr keine einzige Chance gegeben.", fing Max an, mein lächelnd verschwand. "Ihr müsst euch nicht mögen, das ist okay. Nur höre bitte auf so schlecht über sie zu reden, ich will das nicht mehr hören. Du würdest mich umbringen, wenn ich so über Tarek sprechen würde.", er sah mich an. "Okay?", vorsichtig nickte ich. "Tut mir leid.", sagte ich kleinlaut. "Wenn du's ernst meinst, ist es schon ok.", meinte er lächelnd. "Ich weiß, dass es dich gestört hat und habe trotzdem weiter gemacht. Tut mir leid.", er nickte und trank von seinem Kaffee. "Dir ist auch bewusst, dass du voll Doppelmoral machst, oder?", verwirrt sah ich ihn an. "Naja, sagst Gzuz und co, dass sie nicht mehr Aggro und Asozial sein sollen und trittst selber dem nächstbesten in die Eier. Kein Wunder, dass sich keiner ändert." "Vergleichst du mich gerade wirklich mit den Hamburgern? Das steht in keinem Verhältnis.", empört runzelte ich die Stirn. "Das habe ich nicht gesagt. Natürlich sind die Hamburger deutlich über dir was das Aggressive etc. angeht. Trotzdem verstehst du hoffentlich, was ich meine. Die Gewalt ist einfach ein Teil von uns, den wir seit 20 Jahren haben. Das lässt sich nicht mal eben so ablegen.", ich verstand worauf er hinaus wollte. "Ich will dir jetzt auch keine große Standpauke geben, weil du erwachsen bist und eigentlich dein Verhalten reflektieren solltest von Zeit zu Zeit." "Trotzdem, Max. Du kannst dich ja auch zusammenreißen. Gzuz kann das nicht und das muss er ändern, das ist eigentlich mein Problem. Er versteht nicht, dass er mal runter kommen soll und nicht so großkotzig sein. Er war bekifft im Gericht!", regte ich mich auf. "Jenn, er ist ein Erwachsener Mann. Mehr als es ihm sagen, kannst du nicht. Mir brauchst du das nicht erzählen, ich verstehe dein Problem. Du steigert dich immer viel zu sehr in sowas rein.", seufzend nickte ich. "Ich weiß es doch selber. Nur verstehe ich nicht, warum er das nicht auch mal kapiert.", Max hatte natürlich vollkommen Recht mit dem was er sagte, das änderte leider nichts daran, dass es mich trotzdem aufregte. "Naja, ist jetzt auch egal, ändern an seiner Situation kannst du gerade eh nichts. Der Anwalt bekommt das wohl hin.", meinte Max dann und aß genüsslich sein Frühstück. Er sagte es so einfach, als ob er sich keine Sorgen machen würde. "Dich würd's nicht stören, wenn er wieder im Knast wäre?", nur ein Schulterzucken. "Naja, er kommt wieder raus." "Ja und dann kommt er wieder in den Knast und dann wieder, bis er irgendwann wegen den Drogen ins Gras beißt.", Max lachte. "Es wird schon gut gehen, sei nicht so pessimistisch." "Du bist zu optimistisch. Du glaubst doch an Karma.", wieder lachte Max. "Da sind wir beiden auch definitiv nicht raus.", ich hab schon genug scheiße durch irgendwann reicht's.", meinte ich, was Max leicht abnickte. Wir einigten uns drauf, nicht weiter darüber zu sprechen und aßen weiter.

"Wie läuft's mit Tarek?", fragte Max mich. "Alles gut eigentlich." "Und was ist mit den Drogen?" "Also, er will jetzt Rücksicht nehmen und ich darf ihn zusammenschnauzen, ohne, dass er sauer auf mich sein darf. Er will auf jeden Fall Schritt für Schritt vom Pulver wegkommen und nur noch kiffen." "Das ist doch gut. Ich hoffe er hält sich dran oder fragt dich wirklich nach Rat, falls er merkt er schafft es nicht alleine.", verträumt sah ich in meinen Apfelsaft. "Ich hoffe auch.", mir war bewusst, dass Tarek seine Zeit brauchen würde und er wollte mir keine Sorgen mehr bereiten beziehungsweise keinen Rückfall in mir auslösen. Max sah nachdenklich aus. "Woran denkst du?", ich hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen. "Wie machst du jetzt eigentlich weiter?", ich wusste worauf er hinaus wollte. "Ich versuch einfach weniger Alkohol zu trinken, weniger Zigaretten. Nichts festgelegt, aber mal gucken." "Ihr schafft das schon.", er lächelte mich an, ich nickte nur. Max und ich hatten einiges verschlungen, ich konnte mich kaum bewegen. Er fuhr mich nach Hause, wo ich noch ein wenig an Fotos und Videos arbeitete. Meine Freunde waren mir wichtig und ich wollte sie nicht durch irgendeine doofe Diskussion verlieren.

Tarek kam nach Hause. Ich ging ihm entgegen und sprang auf seinen Arm, meine Beine um ihn. "Hey Baby, alles okay?", ich sah ihn an und nickte. "Ich liebe dich.", er grinste und küsste mich. "Ich liebe dich auch." Tarek setzte mich in der Küche ab und sah in den Kühlschrank. "Baby, lass uns ne Woche in den Urlaub fahren.", überrascht sah er mich an. "Vielleicht bekommst du dann mehr Inspiration für dein Album.", versuchte ich ihn zu locken. "Hast du schon was gebucht?", fragte Tarek mit großen Augen. "Nee. Ich dachte nur, das würde uns und unserer Beziehung vielleicht gut tun, mal allein zu sein. Weg von Berlin und Hamburg, weißt du?", er nickte und biss in eine Scheibe Käse. "Wo willst du hin?", fragte Tarek. "Wie wär's mit Holland? Es gibt so Urlaubparks wo man schwimmen und z.b Bogenschießen gehen kann." "Hört sich gut an, Baby.", ich zog ihn zu mir und umarmte ihn einfach. "Es war so stressig die letzten Monate. Wir sind bald 3 Jahre zusammen." "Mehr oder weniger", lachte er, weshalb ich ihn haute. Tarek zog mich mit ins Wohnzimmer. Er machte Fernseher und die Switch an. "Ich zieh mich eben um.", Ich wusste, was er vor hatte, deswegen machte ich schon Mario Kart an. Ich war froh, dass Tarek mich einfach machen ließ und positiv gestimmt war gegenüber meiner Idee. "So, los geht's!", Tarek sprang neben mir auf die Couch. Wir duellierten uns in Mario Kart für bestimmt eine Stunde, dann grummelte mein Magen und Tarek hielt auch seinen Bauch. "Essen?", er nickte begeistert. "Worauf hast du Hunger?", ich wurde in eine Umarmung gezogen. "Wäre für was schnelles mit Käse." "Quesadillas?", ich nickte. "Gut, setz dich Baby.", er machte leckere Quesadillas, deswegen überließ ich es ihm. "Du, Baby?", nachdenklich musterte ich ihn. "Was denn, süße?", mein Freund drehte sich kurz um. "Max meinte heute, dass ich Doppelmoral mache." "In welchem Sinne?" "Naja, den 187er sagen die sind zu Aggro und Asozial und geh dann raus und trete einem Typen der mich catcalled in die Eier.", Tarek lachte kurz. "Recht hat er schon, du aber auch. Ich verstehe alle Seiten wohl. Die Jungs sind durch ihr asoziales Verhalten und diese Gewaltverherrlichende Haltung berühmt geworden. Die haben immer erst zugeschlagen und dann überlegt.", ich nickte. "Wenn du sowas lässt, vielleicht wird es bei denen auch weniger. Und vielleicht musst du wegen Gzuz erst Bonez überzeugen, dass die ganzen Drogen nicht gut für ihn sind.", ich legte meine Hand an Tareks Rücken, sagte aber nichts. "Baby, alles okay?", sorgte er sich und nahm meine Hand. "Ja, ich muss mir mal überlegen, wie ich das angehe.", meinte ich und lächelte ihn an. Tarek stellte Teller auf den Tisch und stellte die Quesadillas daneben. "Wir essen jetzt erstmal und dann gehen wir schlafen, okay?", Tarek lächelte mich an, ich küsste ihn und genoss dann mein Essen.

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