Überraschungsbesuch

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Nach dem Training gingen wir 6 noch Frühstücken, ich fand es witzig mit ihnen. "Du, Jenn?", fragte Felix. "Was denn, Felix?", er lehnte sich vor. "Ist es nicht komisch, seine Zeit nur mit Kerlen zu verbringen?", ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Warum? Was bringen mir nervige Tussis? Außerdem hab ich ja meine Mädels, auch wenn ich zu 90% nur mit Lea rumhänge.", sein Blick war komisch. "Jenn hat seit Ewigkeiten mich und die anderen als Freunde. Sie ist es gewohnt und es klappt doch alles. Außerdem sind viele von ihren alten Freunden oder Freundinnen weggezogen.", mischte Max sich ein. Ich musterte ihn kurz und aß dann weiter. "Seid wann kennt ihr euch?", hakte Dorian nach. "2008", Max nickte bestätigend.

Tarek hatte mich 7 mal angerufen und mir einige Nachrichten geschickt. "Tarek läuft Amok.", lachte ich und zeigte Max mein Handy. "Vielleicht ist ja was.", meinte Max trocken und schaute selber kurz auf sein Handy. Ich wählte Tareks Nummer, der ging sofort dran. "Kommst du nach Hause?", wurde ich sofort gelöchert. "Ja, sind auf dem Weg zurück. Alles okay?", fragte ich verwirrt. "Deine Mutter sitzt mit Kretzsche bei mir im Wohnzimmer.", sagte er leise und unbegeistert. "Okay, das ist komisch. Ich beeil mich.", meinte ich lachend. "Gut, bis gleich.", Tarek legte auf, Max musterte mich. "Was ist?", fragte ich ihn und steckte mein Handy weg. "Ich musste an deinen ersten Geburtstag mit mir denken.", ich lachte erst und verstummte dann ganz schnell. "Genau das.", lachte Max und sah kurz auf den Boden. "Das ist eine der wenigen Bruchstücke, die ich noch weiß. Ich will da gar nicht drüber reden.", Max stimmte mir nickend zu. "Diana bringt immer wieder dieses Thema auf, dass wir ja zu viel miteinander machen und ich noch immer in dich verknallt bin.", ich wusste, dass er seine Frau und seinen Sohn von ganzen Herzen liebte und niemals gegen irgendwas eintauschen würde. "Das tut mir leid.", er winkte ab. "Hast du es Tarek erzählt.", ich schüttelte beschämt den Kopf. Es wäre keine gute Idee, ihm zu sagen, dass ich mit 17 Jahren mit Max im Bett gelandet bin. "Ich glaub das ist nicht gut.", Max nickte grinsend. "Das ist wohl war.", wir waren bei Tarek angekommen. "Kommst du mit hoch? Meine Mum ist mit Kretzsche oben.", Max überlegte und nickte.

Tarek sah Max überrascht an, genau wie die anderen beiden. "Max.", meine Mutter umarmte Max begeistert. "Hi.", lachte Max. "So. Und du bist Kretzsche.", der attraktive Mann nickte und stand auf. "Guten Männergeschmack hat die Familie.", meinte Max. Ich begrüßte meine Mutter und Kretzsche, dann war Tarek dran. "Gut geschlafen?", erkundigte ich mich leise, während die anderen drei sich setzten. "Bis auf den Zwischenfall. Danke und sorry, weil du wegen mir kaum Schlaf bekommst.", er küsste mich liebevoll. "Ist schon gut, Schlaf ja eh nie sehr viel.", ich haute ihm auf den Hintern und setzte mich dann ebenfalls, Tarek brachte mir und Max Getränke aus der Küche. "Ihr zieht also wirklich um?", stumm nickend musterte ich sie. "Wieder Kreuzberg?", ich grinste, was alles bedeutete. "Ist am besten. Beide Studios sind in Kreuzberg und die Agentur ist sogar näher dran.", warf Tarek ein. "Ich finds gut, dass du aus deiner alten Wohnung raus kommst.", sagte sie zu mir, was ich böse auffasste. "Das hörte sich gemein an.", wir bestätigten Kretzsche mit heftigem Nicken. "Brauchst du ab und zu.", grinsend zuckte sie mit den Schultern. "Habt ihr über heiraten nach gedacht?", meinte meine Mitter dann auf einmal. Geschockt sahen Tarek und ich uns und dann meine Mutter an. "Wir ziehen gerade erst zusammen. Ruhig bleiben, Mutter." "Ist okay, Tschuldige.", sagte sie seufzend. "Warum seid ihr hier?", versuchte ich dann so nett wie möglich zu fragen. "Ich wollte euch sehen, war ja bei ihm." "Aber ich glaube wir fahren wieder, Lucie hat ja nachher ihr Spiel.", Kretzsche merkte, dass ich nicht begeistert vom Besuch meiner Mutter war. Ich war froh, sie wieder gesehen zu haben, allerdings benahm sie sich komisch, irgendwie anders. Meine Mutter verabschiedete sich von Tarek und Max, ich ging mit Kretzsche zur Tür. "Warum ist sie so?", er zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Mir ist es auch schon aufgefallen.", er war ratlos. "Beobachte sie. Halte nach Tabletten Ausschau, kannst du das machen?", nickend umarmte er mich, ich lehnte mich an ihn, denn auf erneuten Familienstress habe ich keinen Bock. Bei Kretzsche fühlte ich mich wohl und ich hoffte, dass meine Mutter es genauso sah. "So. Bis dann.", ich umarmte auch meine Mutter. "Wir telefonieren.", nickend ließ ich sie gehen und schloss die Tür. "Sie ist anders.", bei Max leuteten ebenfalls die Alarmglocken. "Ich weiß, ich hab Kretzsche drauf angesetzt.", mein bester nickte, Tarek wusste überhaupt nicht, was abging. "Ich lass euch mal alleine.", Max war dann auch schnell weg. "Was war das?", ich lehnte mich an Tarek. "Lange Geschichte.", Tarek wusste noch immer nicht alles, was in meinem Leben schon passiert war, er ließ es dabei.

Es war Mittagszeit, Tarek machte sich was zu essen, ich hatte keinen Hunger. "Bringen wir Möbel und meine ersten Kisten rüber?", ich wollte weiter machen. "Ich muss zum Studio.", meinte Tarek entschuldigend. "Ist okay. Dann geh ich zur Agentur.", ich wartete, bis Tarek aufgegessen hatte und fuhr dann kurz vor ihm los. Als ich die Agentur betrat, schmissen Julian und ein anderer Kerl Bälle in den Mülleimer, der an der gegenüberliegenden Wand stand. "Jenn!", Julian sprang mich an, ich stolperte lachend zurück. "Hallo Julian.", grinste ich. "Wer ist denn der neue hier?", Dennis war nicht da. "Das ist Marvin, wir kennen ihn von einigen Projekten in Afrika.", erklärte Julian. "Ich bin Jenn.", der Blonde nickte mir nett zu. "Hab von dir gehört.", ich sah ihn fragend an. "Er hält viel von dir." "Ich weiß. Wir lieben uns.", Julian lachte und traf den Mülleimer nicht. "Anfänger.", ich ließ mir den Ball geben und traf natürlich direkt. "Gibts was?" "Wir machen hier eine Silvester Party. Du kommst mit Tarek.", ich schüttelte meinen Kopf. "Das wird nichts." "Wieso das denn nicht?" "Wir sind in Amiland. Die Jungs müssen am 13. Januar wieder auf Tour und wir brauchen Urlaub.", Julian schmollte. "Sorry.", schob ich lachend nach. "Du bekommst jetzt keine Aufgabe von mir, ausser Bilder zu machen, ganz viele, damit wir die an Universal verkaufen können und dann bist ja noch auf Tour.", als ich ihn ansah, fing er an zu grinsen. "Du Geldgeile Bitch.", er wusste, dass es sowieso mein Plan gewesen war. Wir saßen noch eine ganze Zeit in der Agentur herum und unterhielten uns gut...

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt