Aussetzer

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Das erste Thema was es gab, als ich wieder kam, waren meine Freunde. "Wie kommst du zu 187?", fragte Nico. "Rico war mein Schulfreund, über den ich Max kennengelernt habe. Die 187er waren dann mal im Studio mit dabei." "Wie haben die dich behandelt?", fragte Maxim dann, Tarek grinste vor sich hin. "Naja, es waren Arschlöcher.", nickend klammerte Lea sich an Maxim. "Mein Gzuz hat sofort von mir einen drüber bekommen, er hat mich angemacht.", sie hatten genau das erwartet. "Was sagt Mama denn dazu?", lachte Tarek. "Naja, die sind ziemlich asozial, aber die kümmern sich super um Jenn. Jede Tour war ein Horror.", erzählte sie grinsend. "Ich war 20 oder 21.", realisierte ich. "Da ist 'ne scheiße passiert.", erinnerte sich auch Lea. "Bei euch kann ich mir das vorstellen.", lachte Maxim. Kretzsche schaute sich das alles grinsend an. Maxim wechselte wieder das Thema, es ging um meinen Vater. Ich ließ meine Mutter antworten und kippte den Rest Cognac hinunter. "Hast du mal wieder mit Andi geredet?", lenkte Kretzsche mich ab. "Weißt du, was passiert ist?", fragte ich, was er abnickte. "Ich hab seit einigen Monaten nicht mehr mit ihm gesprochen und das muss nicht geändert werden.", die Erinnerung an Andi wie er mich küsste, ekelte mich. "Und? Wer bist du genau, dass Jenn dich schon kennt?", wollte Sil-yan von Kretzsche wissen. "Stefan Kretzschmar. Jenn und ich haben uns mal in Kiel kennengelernt.", stellte er sich vor. "Er ist ein Ex-Handballer und ist jetzt Sport1 Experte für die Handballspiele. Wir haben uns nach nem Spiel der Deutschen Mannschaft kennengelernt.", erklärte ich ausführlicher. "Handball ist ja dein Ding.", meinte Sil-yan nur. "War es."

Meine Mutter schlief bei Kretzsche, ich schlief mit Tarek bei mir. Um 6 war ich noch immer wach, ich hatte kein Auge zumachen können. "Baby.", grummelte Tarek müde und zog mich weiter an sich. "Ja?", fragte ich und sah ihm in die müden Augen. "Warum schläfst du nicht?" "Keine Ahnung, kann nicht.", er legte seine Hand an meine Wange und grinste dann dreckig. "Hast du Lust?", ich schüttelte den Kopf, schmollend sah mein Freund mich an. "Rede mit mir!", verlangte er dann sanft. "Du weißt was los ist.", wich ich aus. "Oberflächlich, ja. Aber da drin, was ist da los?", er tippte mir an den Kopf. "Ich hab 'ne Kugel abbekommen. Gzuz ist im Knast. Ich weiß nicht, wie ich mit meiner Mutter umgehen soll. Wie fühl ich mich wohl!?", zählte ich auf. "Scheiße. Ich weiß. Ich würde ja vorschlagen, mit dir da hin zu fahren, aber du möchtest deine Mutter hier nicht alleine lassen, oder?", ich nickte. "Dann fahren wir mit deiner Mutter zurück und fahren zu Gzuz. Ich war ja noch nicht mit dir da.", er gab sich Mühe, was ich zu schätzen wusste. "Ich liebe dich.", flüsterte ich und lehnte meine Stirn an seine. "Ich dich auch, Baby.", flüsterte Tarek zurück. "Jetzt schlaf noch.", ich drückte Tarek auf die Matratze, legte meinen Arm über seinen Bauch und lehnte meinen Kopf in seine Halsbeuge.

Am Abend kamen wieder welche zum Bunker, meine Mutter war bei ihrer Schwester und ich bei Tarek und dem Rest im Bunker. Tarek kiffte nicht, sondern trank Alkohol in großen Mengen. Als ich von Bartek zu Tarek ging, grinste er mich an und umarmte mich. Mein Freund war am Tanzen und zog mich weiter in die Mitte, um da noch mehr abzugehen. "Tarek, Baby.", er reagierte nicht, weshalb ich sein Kinn in meine Hand nahm und ihn anschaute. "Was!?", fragte er patzig und spannte sich an. Überrascht von seiner Reaktion hob ich leicht meine Hände und ging wieder weg. Tarek packte unsanft mein Handgelenk und hielt mich fest. "Tarek.", Maxim sah auf Tareks Hand an meinem Handgelenk. Der Mann vor mir, starrte mir mit eiskaltem Blick in die Augen. Maxim legte seine Hand auf Tareks und die andere an seine Brust. "Alter, was tust du da? Beruhig' dich mal.", mein Herz pochte unkontrolliert und ich wurde panisch. Jemand stellte sich zwischen mir und Maxim und legte seine Hände an meine Hüfte. Tareks Griff wurde lockerer und ich konnte meine Hand wegziehen. Bonez, der seine Hände an meiner Hüfte hatte, zog mich von Tarek weg. Maxim schob Tarek wütend nach draußen. "Was war das denn?", fragte Bonez wütend, ich wusste es selbst nicht. Schulterzuckend ging ich zum Klo, Bonez bekam gerade noch seine Hand dazwischen und schlüpfte durch den Türspalt, bevor ich abschloss. "Hey.", hauchte Bonez und zog mich in eine Umarmung. Seine Umarmung war kräftig und sehr schön. Für mich war alles wie im Tunnelblick. Bonez schloss auf, hob mich hoch und kämpfte sich mit mir durch die Leute. Kaum waren wir draußen, konnte ich Maxim und Tarek diskutieren hören. "Bonez!", rief Maxim, ich war noch an Bonez geklammert. "Nein, Maxim.", der Hamburger stoppte kurz. "Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie es ihr geht. Es ist schwer für sie, weiter zu machen. So'ne scheiße wie eben braucht sie wirklich nicht, entweder er reißt sich zusammen oder ich hol Jenn zu mir nach Hamburg.", hörte ich Bonez dann sagen und drückte mich noch enger an ihn. "Wo gehen wir hin?", fragte ich leise, als er sich wieder in Bewegung setzte. "Max und so sind im Studio." "Ich möchte nicht zu Max. Bring mich bitte einfach nach Hause.", mit mir auf seinen Armen, ging er zu meiner Wohnung. Bonez setzte mich vor meiner Tür ab, fischte den Schlüssel aus meiner Tasche und schloss auf. Kaum waren wir in der Wohnung, rief Bonez Maxwell an und bestellte ihn zu uns. "Willst du schlafen?", der Große drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich kann nicht schlafen.", meinte ich und machte meine Anlage an. "Meintest du das ernst eben?", fragte ich Bonez, als ich mich in den Sessel fallen ließ. "Ja. Wenn er sich nicht zusammen reißt, pack ich dich und du wohnst bei mir.", die ganze Gzuz Geschichte machte ihm auch zu schaffen und da wir uns davor oft in den Haaren hatten, mussten wir an unserer Beziehung arbeiten und einfach mal den anderen machen lassen.

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt