Lebenswendung

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Eine Menschenmenge. Ich stand mittendrin, mein kurzes Kamerastativ fest in der Hand. Noch war ein großer Kreis um mich herum, KIZ standen auf der Bühne. "Wenn jemand sie kaputt macht, werde ich euch finden und Köpfen.", schrie Tarek ins Mikro. Der Beat fing an. Während er sich noch aufbaute, kletterte Maxim in den Kreis und rappte seinen Part. Kurz bevor die Leute komplett ausrasteten, legte Maxim seine Arme um mich, damit ich nicht unkontrolliert herum fiel. Mit dem Arm in der Luft, bewegten wir uns wie eine Einheit. Es war großartig und die Bilder waren krass. "Maxim? Statusbericht.", rief Nico, nachdem das Lied vorbei war. "Sie lebt. Ich und meine Untertanen auch." "Hol sie da raus.", rief Tarek. Maxim schob mich zur Abgrenzung vor der Bühne. Mir wurde beim Darüberklettern geholfen, genau wie Maxim. "Ich geh nach hinten.", sagte ich Tarek, denn Philipp war auch noch zum Fotografieren da. Mein Freund nickte nur.

Lea nahm mich in Empfang. "Die Bilder sind bestimmt geil.", ich nickte grinsend. Wir schauten uns das Video auf der Kamera an, es sah richtig cool aus. "Rico hat erzählt Max hätte Stress mit Diana.", ich nickte seufzend. "Die geht mir echt aufen Sack. Ständig hat sie einen neuen Grund von Max abzuhauen." "Max will dir das nicht mehr erzählen, weil du in seinen Augen so schlecht über sie redest.", verwirrt musterte ich meine beste Freundin. "Sein ernst?", sie nickte. Ich zückte mein Handy und wollte Max seine Nummer wählen. "Komm schon. Jenn, lass es.", Betty kam in den Raum, sie war als Assistentin dabei. "Hey Jenn.", ging Max dran. "Hey. Alles klar? Wo bist'n du grade?", Lea schüttelte mit dem Kopf. "Ja, alles okay. Bin bei Andi. Warum?" "Nur so, süßer. Bleibt ihr da oder wollt ihr noch weiter?" "Jenn. Was möchtest du?" "Ich wollte vielleicht noch vorbei kommen.", Lea wollte, dass ich auf Lautsprecher stellte. "Ihr seid doch beim Konzert!?" "Jenn is bisschen dumm gerade. Wir gehen morgen Abend essen, okay? Mit allen Leuten.", Lea drückte mir ihre Hand auf den Mund. "Okay? Wir schreiben später in der Gruppe. Wir arbeiten an Songs. Wenn ihr doch noch bisschen chillen wollt, ihr wisst wo Andi wohnt.", Max legte schlagartig auf. "Du Fotze.", schlug Lea mich. Wir redeten noch ne Zeit lang über unsere Freunde. Lea und ich hatten uns in den hinteren Raum verzogen, die anderen waren die ganze Zeit laut im Hauptraum gewesen, deswegen hatten wir Betty auch schnell wieder rausgeekelt. "Du bist komisch.", fiel Tarek sofort auf. "Alles gut. Hier, deine Brille.", ich setzte ihm seine Sehhilfe auf. "Danke.", sein Kuss schmeckte nach Alkohol, ich hatte keinen Tropfen getrunken. "Hast du schon was getrunken?", ich schüttelte meinen Kopf. Skeptisch musterte mein Freund mich. "Alles gut, Tarek.", versicherte ich sofort. "Baby. Komm schon, rede mit mir.", er umarmte mich kräftig, aber liebevoll. "Max will nicht mit mir darüber reden, wenn er mit seiner alten wieder Stress hat.", erzählte ich ihm, weil es mich ärgerte. "Warum?", fragte Tarek verwirrt. "Weil ich immer schlecht über sie rede...", seufzte ich. "Das kommt wirklich nicht so gut, wenn du über sie herziehst.", meinte Tarek. "Trotzdem.", zischte ich beleidigt. "Frag doch wie es ihm damit geht, wenn sie Stress haben.", schlug er vor. Beleidigt haute ich ihm gegen die Schulter. "Ey. Lass uns was trinken, okay?", schob mein Freund mich zur Couch. "Ich möchte nicht.", seufzend löste ich meine Hand von seiner und setzte mich neben Tarek. Vollkommen müde legte ich meinen Kopf auf seinen Schoß und ließ meine Beine über die Sofalehne baumeln. Die vergangene Nacht hatte ich zwei Stunden gepennt, ich hatte einfach nicht einschlafen können. "Schlaf ein bisschen.", küsste Tarek mich und glitt mit seinen Fingern durch meine Haare. Am Schlafen war ich nur für eine halbe Stunde. Mein Körper fühlte sich ausgelaugt, ich fühlte mich nicht gut. Meine Nase war zu und meine Augen taten weh. "Ich werd krank.", jammerte ich. Tarek umarmte mich kräftig. "Oh ne.", flüsterte er und küsste meine Wange. "Naja, dann kann ich wenigstens mal in Ruhe meine Serien zu ende schauen.", Tarek lachte sarkastisch. "Dafür musst du nicht krank sein.", nickend stand ich auf. "Können wir Heim fahren?", Tarek stand auch auf, was mir zu verstehen gab, dass er auch wegfahren wollte.

Am nächsten Tag war ich komplett erkältet. "Hast du dich abgemeldet?", fragte Tarek auf Handball bezogen, wir hatten ein Spiel. "Noch nicht.", ich hasste es kurz vor knapp abzusagen. "Du kannst so nicht spielen, komm schon.", Tarek machte sich Sorgen. "Ich weiß.", seufzend schrieb ich meiner Trainerin. Mein Freund verwöhnte mich für drei Stunden, dann musste er weg. Max kam vorbei, ich hatte ihn angerufen. "Leg dich hin, hast du alles?", sorgte er sich sofort. Hinter Max kam auch Bonez in die Wohnung. "Hey.", ich umarmte beide. "Jetzt leg dich wieder hin.", ich setzte mich auf die Couch und zog meine Decke bis zum Hals. Die beiden setzten sich zu mir. "Ich bin nur erkältet, ich hab keine Männergrippe.", sagte ich, denn beide machten sich sichtbar Sorgen. "Ey. Ich hab nie gemeckert wegen einer scheiß Erkältung!", riefen sie sofort. "Hört auf euch Sorgen zu machen.", plötzlich wurde mir super schlecht. Ich sprang auf, lief ins Bad und kotzte. "Jenn.", die Rapper knieten sich zu mir. Ein paar mal musste ich mich übergeben, dann putzte ich meinen Mund ab. Ich saß da und sah meine Jungs an.

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt