Verrückte Idee

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Tarek P.O.V

Verunsichert ging ich zu Maxim. Die Idee in meinem Kopf, machte mich wahnsinnig. Wir waren in Kassel, Jenn schlief noch. "Maxim?", er sah zu mir. "Ich- Ich habe mich gefragt, ob ich Jenn einen Antrag machen sollte.", weihte ich ihn ein. Überrascht musterte er mich. "Meinst du, sie ist bereit?", ich wusste es nicht, weshalb ich mit den Schultern zuckte. Maxim holte sein Handy raus und wählte irgendeine Nummer. "Hi, Süßer", es war Lea. "Hi. Tarek hat eine Frage.", er hielt mir das Handy hin. Ich nahm es in die Hand. "Meinst du, dass Jenn für einen Antrag bereit ist?", sie blieb kurz ruhig, was mich noch mehr verunsicherte. "Also... Es ist Jenn, wir wissen alle, dass sie nie viel davon hielt, sich in Kleid zu zwängen etc. Jedoch bist du es, sie würde alles für dich machen.", sie machte eine Pause. "Ich denke, sie würde ja sagen.", erleichtert gab ich Maxim sein Handy wieder. Wie ich es machen wollte, hatte ich schon grob im Kopf, der Rest war noch in Arbeit. "Wo ist Tarek?", hörte ich Jenn auf dem Flur. "Jenn ist wach, wir reden später.", mit diesen Worten verließ ich den Raum und knallte fast gegen meine tolle Freundin. "Alles klar?", ich nahm sie in den Arm und atmete ihren Duft ein. "Ich bin ok.", meinte sie seufzend und kuschelte sich an mich. Sie hatte wieder meinen Adidas Pulli an, der ihr eine Nummer zu groß war. "Hey, hättest du mal Bock auf Frankreich?", ich musterte Jenn, die verwirrt aber nicht abgeneigt zu mir sah. "Was willst du da?", ich nahm ihre Hand, während wir zu den anderen gingen. "Urlaub machen? Bisschen Reisen.", versuchte ich sie zu überzeugen "In Frankreich trinken die Wein, Essen Muscheln und Frösche. Außerdem ist Paris Klischeehaft und gefährlich zu dieser Zeit.", sie hatte mit allem mal wieder recht. "Wo möchtest du denn mal gerne hin?", drehte ich die Frage. "Korea. Italien. Australien. Da, wo viel sonne ist oder irgendwo, wo man Ski und Snowboard fahren kann.", ich merkte mir alles, was sie gesagt hatte und spielte für jede Antwort ein Szenario durch. Ich wollte jedoch nicht wieder einen Urlaub mit anderen Leuten machen und für den Antrag brauchte ich meine Jungs und Lea. "Warum willst du denn wieder weg?", riss Jenn mich aus meinen Gedanken. "Ne, nicht jetzt sofort. Erst in paar Monaten, so um die Osterzeit.", sie nickte und wurde von Tua in ein Gespräch verwickelt. Ich boxte ihn und setzte mich zu Riko und Nico. "Was planst du?", Nico musterte mich genau. Während ich einen Joint drehte, zuckte ich mit den Schultern und sah ihn unschuldig an. "Nichts. Was meinst du, Alter?", Nico wusste, wie ich mich verhielt. "Na dann.", er kiffte weiter und gab mir sein Feuerzeug. Maxim nickte mir zu, als er den Raum betrat, ich zündete meinen Joint an. "Wie ist mit Jenn?", fragte Riko. "Sie versucht es.", Jenn sah mich an und grinste, als sie merkte, dass ich sie beobachtet hatte. Ich fand sie wunderschön und wollte mein Selbstmitleid nicht wieder zwischen uns kommen lassen. Mein Handy klingelte und ließ mich hochschrecken. "Ja?", Iara war am anderen Ende der Leitung. "Hi, Teddy. Kannst du mir ma' Tua geben? Der werte Herr hat sein Handy bei mir vergessen.", ich hätte sie gerne bei mir, jedoch brauchte sie keinen weiteren Stress. "Ja, einen Moment.", sie schwieg, während ich zu Tua rüber ging und ihm das Handy hin hielt. "Iara.", er nickte und entfernte sich von Jenn und mir. Meine Freundin holte eine Zigarette aus ihrer Tasche und musterte meine Reaktion. Sie hatte ihren eigenen Kopf und ihr irgendetwas zu verbieten war einfach dumm und sinnlos gewesen. "In der Osterzeit haben meine Oma und Cara Geburtstag.", erzählte Jenn. "Cara wird 18, richtig?", Jenn nickte. "Wir sind auf jeden Fall eingeladen.", stellte ich fest und zog sie sanft zu mir. Nach einem Kuss meinerseits, ließ ich Jenn wieder los. "Ich geh mal kurz telefonieren.", sie nickte nur. Kaum einen ruhigen Platz gefunden, wählte ich Max's Nummer, ich brauchte den Rat von Jenn's besten Freundes. "Tarek?", er klang verwirrt, was berechtigt war. "Alles ok?", ich grinste leicht, weil er sich sofort sorgen machte. "Mit ihr, ja. Ich brauch mal deine Meinung.", unsicher fing ich mit dem Gespräch an, Max blieb ruhig. "Du weißt doch bestimmt, was ich möchte.", er gab einen leisen Ton von sich. "Spreche es aus!", verlangte der immer erfolgreicher werdende Rapper. "Ich möchte ihr einen Antrag machen, in paar Monaten." "Wie? Wo? Wann? Was?", Standartfragen. "Ich wollte mit ihr in der Osterzeit in den Urlaub, aber da sind ja die zwei Geburtstage.", seufzte ich. "Und sie war gegen den Urlaubsort, den du ihr vorgeschlagen hast.", er kannte sie wirklich gut. "Ja, das auch.", gab ich lachend zu. "Also. Plan B!" "Für Urlaub bin ich noch immer-" "Wohin?" "Ski-Urlaub.", kurze Stille. "Nicht mit gerechnet, aber das ist gut. Willst du da ganz alleine stehen oder wenigstens Lea und Maxim dabei haben?", ich wüsste es noch nicht. "Ich glaube ich brauche die beiden, möchte aber nicht schon wieder mit anderen Leuten in den Urlaub.", es wurde laut bei Max im Hintergrund. "Sorry, ist bisschen Laut, bin bei der Arbeit", entschuldigte er sich. "Alles gut.", winkte ich ab. "Du, meinst du, sie ist bereit?", fragte ich Max, der kurz schwieg. "Jenn ist schwierig einzuschätzen. Ich kann mal ganz vorsichtig und unterschwellig nachfragen.", bot Max an, wofür ich ihm sehr dankbar war. "Das wäre cool, danke Max." "Kein Ding. Man sieht sich.", er legte schnell auf. Als ich zur Tür schaute, stand Jenn im Türrahmen. Erschrocken musterte ich meine schmunzelnde  Freundin. "Mach es nicht. Ich würde ablehnen. Mir ist das zu früh.", ich konnte nichts sagen, sie kam auf mich zu und nahm meine Hand. In meinem Kopf war Chaos, da ich nicht wusste, was ich falsch gemacht hatte. "Hey.", hauchte Jenn und lenkte meine Aufmerksamkeit auf sie. "Was-" "Nichts, gar nichts! Ich liebe dich, nur bin ich noch nicht soweit, verstehst du?", wortlos legte ich meine Arme um sie und vergrub meinen Kopf in ihre Halsbeuge. Meine Enttäuschung war natürlich groß, jedoch hatte Max recht damit, dass Jenn schwer einzuschätzen war. Der Wunsch, mit ihr den Rest meines Lebens zu verbringen war auf jeden fall da. "Tarek.", es war Nico, ich wackelte nur mit meiner Hand und wollte ihn so verscheuchen. "Soundcheck, komm schon.", es klappte nicht. Jenn löste sich um ihn anzugucken. "Alles klar?", hakte Nico dann doch nach. "2 Minuten, ok?", mein Kollege ließ uns in Ruhe. "Mein Opa ist noch nicht lange tot, ich wollte immer, dass er bei meiner Hochzeit dabei ist. In paar Monaten zu heiraten, kommt für mich nicht in Frage und das tut mir wirklich leid für dich. Verstehst du, was ich meine?", ich konnte es nachvollziehen und hatte vollstes Verständnis, trotzdem war es ein Rückschlag für mich. "Ja, ich hab vollstes Verständnis. Es ist trotzdem nicht angenehm, das so gesagt zu bekommen.", Jenn nahm mein Gesicht in ihre Hände und küsste. "Weiß ich doch. Und jetzt geh mal zum Soundcheck.", sie schob mich aus dem Raum. "Ist gut.", sie blieb im Bachstage, während ich zur Bühne ging...

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt