Max lag neben mir im Krankenbett. Tarek war gegangen, als der Arzt ihn und Max raus geschickt hatte. "Was hast du Lea erzählt?" "Dass ich bei dir bin.", ich drehte meinen Kopf zu Max, er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und setzte sich auf. "Geh nicht.", jammerte ich. "Ich geh nur kurz pissen.", lachte er und ging zum Klo. Mein Abendessen wurde gebracht, es stank und ich hatte pronto keinen Hunger mehr. "Wie lange gehen Besuchszeiten?", fragte Max. "20 Uhr" "Es soll keiner mehr kommen." "Das mein ich auch gar nicht.", er setzte sich wieder zu mir. Die Krankenschwester ging raus und schloss die Tür. "Warum bist du auf Tarek los gegangen?", fragte ich Max nach einiger Zeit Stille. "Dich leiden zu sehen und mit Tarek konfrontiert zu werden, hat mich überwältigt. Es tut mir leid.", er fing an zu grinsen. "Tarek kann ganz schön zuhauen.", ich nickte und starrte ihn an. "Wenn du schlafen willst, sag's einfach.", seine Hand legte er an meine Wange. Ich wusste, dass er gerne zu seiner Familie wollte, jedoch wollte er mich auch nicht alleine lassen. "Du kannst ruhig nach Hause, ich komm klar.", nickend umarmte er mich vorsichtig. "Ich bin morgen wieder da, ich bring dir Klamotten und so.", Max stand auf. "Ist gut, danke.", er bewegte sich nicht vom Bett weg, weshalb ich ihn böse ansah. "Schon gut, ich gehe.", lachte er und spazierte aus der Tür.
Um 8Uhr geweckt zu werden, war definitiv nicht das, was ich mir im Krankenhaus gewünscht hatte. Ich wurde gewaschen und fertig gemacht, kurz darauf war die Visite. Hinter Dr. Weber kamen 4 andere, jüngere Leute in weißen Kitteln hervor. "Also. Horn?", sagte Weber. "Jenn Haines, 25. Schusswunde an der Schulter-", irgendwas auf Fachchinesich plapperte er hinter. "Wie fühlt sich ihre Hand an?" "Zeige- und Kleinerfinger sind taub.", Dr. Weber testete meine Reflexe und Bewegungsmöglichkeiten. Mein Arm war bis auf die beiden Finger wieder etwas beweglich. "Wann kann ich raus?" "Sie haben es ja eilig." "Ich muss noch so einiges organisieren. Immerhin fall ich für die Tour meines besten Freundes aus und ich kann nun nicht mehr für ihn arbeiten.", wurde mir klar und das nervte. "Sie brauchen das hier noch für 'ne lange Zeit und die Reha kommt auch noch.", er zeigte auf den Armgurt, der meinen Arm stützte. "Es-", ich stoppte. Dr. Weber teilte seine Assistenzärzte ein und blieb dann bei mir. "Sie können in 2 Tagen vielleicht raus. Es kommt auf ihre Hand an. Es ist langwierig, das alles.", ich nickte und senkte den Kopf. "Tut mir leid.", Dr. Weber ließ mich alleine.
Max brachte mir mein Zeug. Er musste kurz danach wieder los, immerhin stand die Tour an und er musste Sachen organisieren. Kaum war er weg, klingelte mein Handy, Tua rief an. "Wo bist du?", ich atmete durch. "Tua. Ich bin im Krankenhaus-" "Warum!? Ist alles ok? Bist du schwanger?", ich konnte mir seinen Blick vorstellen und lachte kurz. "Ich hatte seit Ewigkeiten keinen Sex, also bin ich nicht schwanger.", er seufzte. "Ich dachte es gibt ein K.I.Z Baby. Dann müssten du und Tarek sich gemeinsam um das Blag kümmern." "Kommst du mit Essen? Am besten gesalzene Chips. Danke. Lieb dich." "Gut, zwanzig Minuten.", Tua legte einfach auf. Während ich auf Tua wartete, zog ich mich um, was schwerer war als gedacht. Ich ging in Jogginghose, Top und einer locker über geworfene Sweatshirtjacke über den Gang. "Hey, Frau Haines. Ihnen wurde Bettruhe verordnet.", Dr. Horn kam mir auf dem Flur entgegen. "Ich halt es im Bett nicht aus. Außerdem geht es mir gut.", er stoppte und sah mich an. "Jenn-", ich drehte mich um, denn es war Tua. Vorsichtig umarmte er mich. "Hab lang nichts von dir gehört.", flüsterte der Große. "Bin froh, dass du da bist.", ich löste mich aus seiner leichten Umarmung. Tua hatte wirklich Süßkram dabei. "Komm, gehen wir wieder rein.", er schob mich zu meinem Zimmer und drückte mich auf die Matratze. "Was ist passiert?" "So'n Idiot hat in 'ner S-Bahn Station um sich geschossen.", erklärte ich und setzte mich im Schneidersitz. "Hab ich von gehört..", er musterte mich. Tua setzte sich mir gegenüber und legte den Süßkram ab. "Er hat gestern seine Klamotten abgeholt.", platzte es mir raus. "Er sah so ausgeschlafen aus." "Ich kann Tarek im Moment nicht leiden.", überrascht sah ich Tua an. "Warum?" "Er war in halb Berlin.", Tarek sprang mit allem ins Bett, was in der Lage dazu war. Irgendwas war da noch, nur er behielt es für sich. "Ich verschweig dir sowas nicht gerne.", ich lehnte mich zurück ins Kissen. "Das möchte ich auch nicht.", ich verschwendete einen Gedanken an den Sex mit Andi und wünschte mir diesen kurz zurück. Ich nahm mir eine Tüte Chips und riss sie auf. "Hast du mit jemand anderes geschlafen?", fragte Tua. "Nein. Ich wurde angemacht, aber ich hätte kotzen können.", gestand ich und stopfte eine Hand voll Chips in meinen Mund. "Ich würde gerne endlich wieder mit jemandem Schlafen.", seufzte ich und stopfte mir noch eine Hand voll Chips in den Mund. "Wenn du hier raus kommst, kannst du das.", grinste Tua. "Warum ist kein anderer hier?", fragte er dann. "Es wissen nur Tarek, Max und du bescheid... Tarek war noch als Notfallnummer drin.", erklärte ich sofort. "War er hier?", ich starrte Tua nur an. "Jenn!?" "Ich möchte nicht über Tarek reden." "Du musst Bonez und Lea bescheid sagen.", verlangte Tua böse. "Mach ich heute, ganz ruhig.", sagte ich schnell um ihn zu beruhigen. Tua musterte mich, ich musterte ihn. Er wirkte glücklich und erleichtert. Ich hatte ihn sehr lieb, immerhin war Tua mein bester Freund. Ich brauchte ihn und hoffte, dass auch er mich brauchte...
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Alles Endete Im Bunker
FanficFortsetzung von 'Alles begann im Club' Das Drama um Jenn geht weiter. Sie versucht irgendwie weiter zu kommen im Leben, während alles drunter und drüber geht. Das Leben von ihr und Tarek nimmt dennoch eine große Wendung.