Max fuhr immer im Winter auf Tour. Da mein Bester mittlerweile so erfolgreich war, hatte er einen Nightliner. Ich begleitete ihn und das ohne als Fotografin mitzufahren. Die Jungs hatte ich länger nicht gesehen. Ben, Philipp, Luis und Alex begrüßten mich auch herzlich, als sie mich mit dem Tourbus abholten. Max lag in seiner Koje und hörte Musik, ich legte mich auf ihn, was ihn erschreckte. Es war sehr früh morgens, er sah müde aus. "Hey Kleine.", er lächelte. Ich küsste seine Stirn und rollte wieder von ihm runter. "Alex hat nach dir gefragt.", meinte er. "Ich war schon bei ihm. Schlaf ein bisschen.", er nickte nur. Ich setzte mich nach unten zu Alex und Rico, beide waren schon am Trinken und Rauchen. "Ich lieb dich, Rico.", grinsend küsste er meine Stirn. "Bin froh, dass du mitkommst.", lächelte Rico, Alex reichte mir einen Joint. "Jenn, kannst du zu mir rüber kommen?", schmollte Alex, er war im Knast gewesen wegen irgendeiner Scheiße. Er ist Max's Cousin, weshalb er für mich auch zur Familie gehörte. Seufzend stand ich auf und setzte mich neben dem 24 Jährigen. "Alex, sieh zu, dass du nicht wieder einfährst. Okay?", ernst musterte ich den Jungen. "Das sagst du so einfach.", spottete er, weshalb ich ihn haute. "Du hast draußen alles. Max kümmert sich um dich und mich kannst auch immer anrufen, wenn du was brauchst. Ich hab genug Sorge um die 187ern. Gzuz kommt wahrscheinlich wieder in den Knast.", seufzend sah er zu mir. "Ich hab dich und deinen Freund in den Nachrichten gesehen.", Skepsis kam von oben runter, er küsste meinen Ansatz, während ich ihn kurz umarmte. Alex erzählte mir einiges aus seiner Zeit, in der ich ihn nicht gesehen hatte. Meinen Kopf hatte ich an ihn gelehnt, die Zeit mit meinen Jungs konnte ich genießen. Es dauerte nicht lange, bis ich richtig müde wurde, was auch dem Gras geschuldet war. Ich schaute bei Max in die Koje, er war wach. "Kann ich?", er nickte und machte Platz für mich. In Max seinen Armen einzuschlafen, war nichts ungewöhnliches. Seine Jungs waren daran gewöhnt und stellten auch nichts mehr in Frage. Wir alle waren Tag 1er, dementsprechend kannten wir uns seit über 10 Jahren. Viele von ihnen hatten mittlerweile Kinder, weshalb ich sie nicht mehr oft sah. Trotzdem war es immer sehr familiär, wenn wir dann wieder alle aufeinander trafen. "Wie war euer Urlaub?" "Es war gut. Wir haben einiges geklärt und eingesehen, dass wir uns selber auch ändern müssen.", Max nickte lächelnd. "Da wird ja jemand Erwachsen.", ich haute ihn lachend. "Nein wirklich. Du hast echt viel scheiße durch, aber wir Jungs haben dich irgendwie immer beschützt. Du musstest dich nie wirklich mit dir selber auseinander setzen, außer vielleicht im Entzug.", er hatte vollkommen recht. "Ich weiß.", seufzte ich nur und kuschelte mich an ihn. "War nicht böse gemeint." "Alles gut Max, ich weiß, du hast ja Recht.", beruhigte ich ihn wieder.
Die Jungs wollten natürlich erstmal ins Gym und Sport machen. Die Jungs zwangen mich zum Sport. Es war sau anstrengend, vorallem weil alle so stabil trainiert waren, nur ich war seit Wochen nicht beim Handball oderso gewesen. Nach 20 Minuten lag ich fertig auf dem Boden. "Achtung!", Rico tat so, als würde er auf mich springen, weshalb ich schreiend zusammen zuckte. Lachend fiel er neben mir auf den Boden, der Rest musste ebenfalls lachen. Als nächstes stand der Soundcheck auf dem Plan. Nach dem Konzert bekamen wir mit, dass jemand Fake Poster vor der Halle verkaufte. Steven und Ben gingen nach draußen und regelten das. Als sie wieder kamen blutete Steven. "Was ist denn passiert?", fragte ich und sah mir seine Finger an. "Keine Ahnung warum das blutet.", meinte er nur. "Kümmerst du dich? Oder sollen Sanitäter kommen?", fragte Max. "Ja ich mach das eben..", unseren Security Typ zog ich also mit ins Bad, Verbandszeug hatte ich eh immer dabei auf Tour. Er hatte sich irgendwo dran geschnitten. Auf seine Finger machte ich Creme und Verband es dann. "Danke, kleine.", Steven küsste meinen Ansatz. "Klar, ich kenn mich da ja mit aus.", lachte ich und folgte ihm wieder in den Backstage. Da Max noch zum Autogramme geben rausgegangen war, machten wir es auch. Mit einem Joint in der Hand beobachtete ich das Geschehen. "Krass, was wir erreicht haben, oder?", nickend stimmte ich Philipp zu. "Ich hab euch vermisst.", meine Arme legte ich um ihn. "Ihr seid nicht so anstrengend wie die 187er.", er lachte tief. "Das ist ja auch nicht schwer.", ein Nicken reichte.
Die Tour tat mir gut. In Berlin kamen die KIZ Jungs und Lea dazu. "Kaum ist Tarek da, werde ich nicht mehr beachtet.", schmollte Rico. Max war mit seiner eigenen Familie beschäftigt. "Komm her Dickerchen.", ich breitete meine Arme aus, er nahm die Umarmung sofort an. Lea umarmte ihn ebenfalls. "Ich lieb euch Mädels.", lachte Rico. "Wir dich auch.", lachte Lea. Max kam mit seinem Vater, seinem Sohn und Diana in den Backstage. Ich nahm mir Diana zur Seite. "Hey, ich wollte dir nur sagen, dass es mir leid tut wie unfair ich dir gegenüber immer war. Ich hoffe wir können das irgendwie vergessen und harmonisch weiter leben.", überrascht wusste sie erst nicht, was sie sagen sollte. "Ich war auch gemein, mir tut's auch leid. Max hat mir mehr über dich erzählt und ich kann eure Bindung besser verstehen mittlerweile.", erleichtert atmete ich aus. "Oh Gott, okay. Ich wollte Max nicht teilen damals, denn er war mein Anker und das hat sich so eingepflanzt bei mir.", sie winkte ab. Wir gingen zu Max zurück. Sein Vater begrüßte mich, ich kannte ihn ganz gut. "Jenn, Mäuschen.", fing er ein Gespräch an, es war schön ihn wiederzusehen. Tarek stellte ich ihm auch noch vor, weil er wie ein guter Onkel für mich war. Lea kam dann mit Maxim auch noch dazu, sie kannte ihn auch gut. Daniel war Tätowierer, er hatte den Jungs schon ein paar Sachen gestochen. Ich ließ Max entscheiden, was ich mir stechen lassen sollte. Mein Bester entschied sich für das Loyal Logo, welches Daniel dann klein auf meinen Handrücken tätowierte. "Lea muss auch, die gehört dazu!", rief Max, die Jungs vereinten sich, um sie zu Daniel zu zerren. Klein bekam sie dann Loyal aufs Handgelenk gestochen. Die Show in Berlin war einfach Abriss, Max Skeppo und Rico waren einfach richtig gut und die Leute hatten richtig Bock. Max hatte noch einen sentimentalen Moment, da es die bisher größte Show für ihn war und seine Familie zuschaute. Ich nahm meine Jungs in den Arm, als sie von der Bühne kamen. "Max, ich bin stolz auf dich.", flüsterte ich und sah ihn grinsend an, er hatte Tränen in den Augen. "Danke, dass du immer da warst.", lächelte Max und umarmte mich noch einmal. "Natürlich, du ja auch für mich.", ich ließ die anderen ihn auch Umarmen und schnappte mir Tareks Hand. "Ich bin so stolz auf ihn und die ganzen Jungs.", Tarek küsste mich. "Größte Halle in Berlin, das heißt schon was.", sagte Tarek, ich wusste, dass er es ihm gönnte.
Wir feierten noch echt doll, ich blieb bei Joints und ein paar Bieren. Allerdings hatten wir die Party irgendwann in das Tag1er Studio verlegt. Ich hatte noch gut mit Max seinem Vater gesprochen, er hatte einiges durch im Leben und war immer froh, wenn er mich mit Max zusammen sah. Max und ich haben wirklich viel miteinander erlebt. Er war immer da, hat mich oft zur Schule gebracht und wieder abgeholt. Mit ihm konnte ich die Realität und meine Probleme entweder ignorieren oder besprechen. Unsere Liebe zueinander war einfach das erfrischendste, was es damals für mich gab. Ohne Max und auch ohne Lea, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben oder ein kompletter Junkie. In gewisser Weise war ich tatsächlich von ihm abhängig, damals zumindest. Mit Tarek wurde das alle besser, der Entzug war nicht leicht gewesen. "Hey Max.", ich umarmte ihn kräftig. "Hey was los?", lächelnd sah er mich an. "Ich hab dich lieb, ich hab gerade an früher gedacht. Wie abhängig wir voneinander waren.", Max küsste meine Stirn. "Es ist besser geworden, aber wir sind immer zusammen.", er tippte mir gegen die Brust, an die Stelle wo mein Herz war. "Ja, das sind wir.", es war ein süßer Moment. Ben unterbrach uns ungewollt, ich ging zu Tarek. "Wollen wir nach Hause?", Tarek umarmte mich. "Keine Lust mehr?", er zuckte mit den Schultern, er sah müde aus. "Bin müde." "Ist es okay, wenn-", er nickte seufzend und fuhr sich übers Gesicht. "Tarek-" "Nein, schon gut.", er wandte sich von mir. Ich hielt ihn fest und musterte ihn. "Baby, was ist los?" "Nichts. Ich will nur schlafen.", ich nickte. "Okay, komm, wir müssen uns von Max und den Jungs verabschieden.", lächelte ich. Ich zog Tarek hinter mir her. Wir wurden von gefühlt jedem nochmal umarmt, bevor wir gingen. Meine Füße taten weh, ich war etwas high und ich wollte nicht mehr meine Beine bewegen. Kurzerhand sprang ich auf Tareks Rücken, der mich dann auch einige Zeit trug. "Danke." "Für was?", musterte ich ihn verwirrt. "Dass du mit mir gekommen bist.", ich küsste seinen Kopf. "Natürlich. Ich wollte Konflikte vermeiden.", meinte ich. "Ach, so ist das also.", grinste Tarek mich an. "Du weißt was ich meine.", haute ich ihn grinsend. Er ließ mich runter um mich liebevoll zu küssen.
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Alles Endete Im Bunker
Hayran KurguFortsetzung von 'Alles begann im Club' Das Drama um Jenn geht weiter. Sie versucht irgendwie weiter zu kommen im Leben, während alles drunter und drüber geht. Das Leben von ihr und Tarek nimmt dennoch eine große Wendung.