Kleine Diskussion

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Bogenschießen war wirklich spaßig. Tarek und ich waren echt nicht schlecht. Das eine mal schoss ich durch das Heu, welches die Zielscheibe darstellte. Tarek hatte es gesehen und konnte sich kaum halten vor Lachen, genau wie ich. "Glaubst du wir schaffen das?", verwirrt sah Tarek mich an, als ich ihn umarmte. "Was meinst du?" "Ich meine uns. Schaffen wir es uns zu bessern?", noch immer verwirrt schob mich Tarek ein wenig von sich weg. "Natürlich. Wir müssen uns nur gegenseitig dabei unterstützen. Es dauert halt ein wenig, aber wir bekommen das hin.", sanft zog er mich wieder in eine Umarmung. Tarek war an der Reihe mit schießen, er war auch wirklich gut. Mit meinem Handy machte ich ein Bild von ihm, es sah süß aus. Das Bogenschießen hatte wirklich Spaß gemacht, leider war es schneller vorbei als wir dachten.

Wir saßen im Garten und kifften. "Wieso haben du und Max eigentlich so eine starke Bindung?", fragte Tarek auf einmal. "Er war immer für mich da. Am Anfang hatte ich ja noch meinen ersten Freund, mit dem es dann auseinander gelaufen ist. Die Trennung war okay für mich. Dann waren Max und ich ja nicht sicher, ob wir Gefühle füreinander haben. Wir sind von jeden Tag was machen zu drei Wochen gar nicht sehen. Beim Feiern haben wir uns wiedergesehen und einen Fingerschwur gemacht, dass wir für immer beste Freunde bleiben.", die Erinnerung an Max und meine Freundschaft war schön. "Habt ihr nicht einmal miteinander geschlafen?", ich nickte. "Es war glaub ich an meinem Geburtstag. Wir waren auf jeden Fall bei meinem Vater Zuhause. Betrunken ist es dann passiert. Ich fand Max schon immer attraktiv und ein Charakter hat sich eigentlich nicht wirklich verändert, zumindest mit mir nicht. Max war einfach immer an meiner Seite und ich an seiner. Das alles habe ich Rico zu verdanken.", Tarek lächelte. "Ihr seid wie Stean und Iara. Für Iara bin ich wie Bonez für dich, oder Gzuz.", er lächelte. "Das ist jetzt voll Off topic, aber, was ist wenn ich vom Gericht vorgeladen werde?", panisch sah ich Tarek an. "Dann bekommst du einen guten Anwalt und tust was die sagen. Er hat scheiße gebaut, nicht du. Ich weiß, man Snitcht nicht, aber irgendwann muss er es ja lernen.", sagte Tarek ganz ruhig. "Ich verrate Gazo nicht vor Gericht, er ist Familie.", böse musterte ich Tarek. "Du sollst dich selber nicht in irgendwas verwickeln.", sorgte er sich. "Aber noch musst du dir darüber keine Gedanken machen.", fügte mein Freund hinzu und griff nach meiner Hand. "Ich weiß. Es ist mir gerade nur so eingefallen." "Also zurück zum Thema.", lenkte Tarek wieder ab, was ich ganz gut fand. "Die Jungs sind einfach meine Familie. Ich musste echt viel scheiße vertragen als ich 18/19/20 Jahre alt war. Max hörte in der Zeit nach und nach auf mit den Drogen, doch ich fing an sie zu nehmen. Er hat immer versucht mir das auszureden. Manchmal hab ich ne Woche mich gar nicht gemeldet. Ich bin noch immer überrascht, wie ich meine Ausbildung geschafft habe.", ich hatte in der Zeit trotzdem schöne Erinnerungen, aber es wurde dann immer schlimmer wegen den Drogen. "Wie konntest du dir die Drogen leisten?", fragte Tarek. "Mein Papa hat immer schön aufs Konto bezahlt, quasi mein Unterhalt. Da er und meine Mutter sich ja getrennt hatten und er das Haus behalten durfte, ohne große Verhandlungen undso.", erzählte ich. "Es war eine schwierige Zeit. Ich war nicht viel zuhause, war mit Luca oder Max unterwegs. Meine Mutter ist nach Bremen gezogen, ich wohnte bei meiner Tante und ihrem Freund. Mein Vater war mit Fabians Mutter zusammen, weshalb ich dann halt auch viel mit ihm gemacht habe.", Tarek strich über meinen Arm und musterte mich besorgt. "Tut mir leid, dass du das alles durchmachen musstest.", ich küsste ihn. "Ist schon gut.", Tarek zog mich vom Stuhl und schob mich auf seinen Schoß. Mal wieder betrachtete ich meinen Freund. Er war wirklich gut gebaut, gute Gene hat er definitiv abbekommen. Je öfter ich ihn mir wirklich anschaute, desto attraktiver fand ich ihn. Meine Hand legte ich an seinen Bart und kraulte ihn ein wenig. Lächelnd musterte Tarek mich. "Baby, wir müssen mit uns selbst im Reinen sein, dann können wir auch unsere Beziehung besser führen.", sagte Tarek, während er vor sich hin träumte. "Wir bekommen das schon hin.", meinte ich. "Wenn wir heiraten, müssen wir uns ein Haus kaufen.", Tarek starrte noch immer verträumt auf den See. Grinsend küsste ich ihn.

Am Abend zauberte Tarek etwas leckeres zu Essen, er war ein wirklich guter Koch und beschäftigte sich damit gerne. "Tarek, ich hab mir überlegt, mit Max auf Tour zu gehen. Es wird die größte Tour für uns bis jetzt.", etwas überrascht sah er zu mir. "Meinst du, dass es das richtige ist für dich im Moment?" "Die Jungs machen Sport, bleiben im kleinen Kreis, rauchen nur Joints. Ich möchte Max, Rico und Skippo unterstützen.", sagte ich vorsichtig. Tarek seufzte kaum merklich. "Musst du nach unserem Urlaub erstmal wieder flüchten? Oder wie soll ich das verstehen.", meinte er dann. "Nein- Tarek.", seufzte ich. "Die ist erst in einem Monat und ich hab meine ganzen Freunde von damals seit langem nicht gesehen. Alex ist letztens erst wieder aus dem Knast raus. Die 187er sind ja schon meine Familie, aber diese Jungs haben mir geholfen im Leben klar zu kommen nach meinem Absturz.", erklärte ich. "Du kannst in jeder Stadt dazu kommen.", fügte ich hinzu. "Wer ist Alex?", konzentrierte er sich auf die falsche Sache. "Max's Cousin, er ist paar Jährchen jünger als ich.", er nickte nur und widmete sich wieder dem Chicken. Ich stand auf und umarmte ihn. "Tarek, ich möchte nicht flüchten. Wenn du möchtest und Max das genehmigt, kannst du gerne mitkommen.", er drehte sich zu mir. "Darum geht es nicht. Ich will nicht, dass es wieder so wird wie vorm Urlaub.", sanft musterte ich ihn. "Ich doch auch nicht, ich bin einfach gerne bei ihnen." "Du bist abhängig von ihm, dasselbe mit 187.", er war genervt. Seufzend gab ich auf und setzte mich auf die Couch. Tarek kam so weit aus der Küche, bis er mich anschauen konnte. "Jenn." "Nein Tarek, ich finde das unfair. Ich hänge nunmal an die Jungs. Max ist mein großer Bruder. Du hättest Iara doch auch gerne dabei, wenn ihr jetzt auf eure bisher größte Tour gehen würdet." "Du bist nicht Iara.", verwirrt sah ich zu meinem Freund. "Es geht ums Prinzip, Tarek.", wir sprachen beide sehr ruhig. Ich fühlte mich verarscht, er konnte doch nicht ernsthaft behaupten nicht zu wissen wie wichtig einem sowas ist. Meine Jungs mussten einiges durchmachen und ich war stolz, wie weit sie es geschafft hatten. Tarek redete sich ein, dass ich nur keine Zeit mit ihm verbringen wollte. Seufzend lehnte Tarek sich an den Tisch und winkte mich zu sich rüber. "Komm her.", sagte er und hielt Blickkontakt mit mir. Er wollte mich einschüchtern. "Fick dich, ne. Wir haben hier gerade eine ernste Diskussion.", den halb gerauchten Joint zündete ich mir an. Tarek starrte mich einfach an. "Du weißt, dass ich nicht irgendein Püppchen bin und sofort springe, wenn irgendjemand was will.", mit dem Mittelfinger hoch setzte ich mich raus in den Garten, Tarek kümmerte sich erstmal um das Essen.

Knapp 20 Minuten später kam Tarek raus mit zwei Tellern, die er auf den Tisch stellte. Tarek selber setzte sich auf mich. Überfordert fing ich einfach an zu lachen. "Na Baby.", ich umarmte ihn. "Es tut mir leid.", sagte Tarek kleinlaut. "Ist schon in Ordnung. Du kannst nachvollziehen, wie es ist auf einmal in so großen Hallen zu spielen. Ich wollte damit überhaupt nicht sagen, dass ich nach dem Urlaub Zeit für mich bräuchte, denn das ist wirklich nicht der Fall.", ich sah nur wie sein Kopf nickte. "Baby, was ist los?", irgendwas bedrückte ihn. "Nichts, ich bin einfach nur müde. Zu viel Gras geraucht.", er stand wieder auf, reichte mir einen Teller und setzte sich dann auf den anderen Stuhl. "Ich bin auch echt high gerade.", stimmte ich ihm zu und grinste. Wir aßen gemütlich, ich trank ein Bierchen. Lange blieben wir allerdings nicht draußen, da es sonst zu kalt geworden wäre. Ich lag mit Tarek im Bett, wir hatten dort auch einen Fernseher, der allerdings nur im Hintergrund an war. Mein Freund lag auf dem Rücken, ich legte mich einfach auf ihn. "Babyyy.", jammerte er. Mit einem Hundeblick sah ich zu Tarek hoch.  "Bin müde.", grinsend legte er seine Hand auf meinen Kopf, steckte sein Handy ans Aufladekabel und umarmte mich. "Gute Nacht, Baby."

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt