Zurück im Alltag

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"Wie geht es dir?", fragte ich sanft. "Verdammt scheiße. Was ist mit dir?", Tua und ich telefonierten, ob er wieder in Berlin war, wusste ich nicht. "Mit Tarek ist alles gut, aber sonst bin ich durch.", seufzte ich. "Hast du schon jemanden verloren?", von Toten Verwandten konnte ich ein Lied singen. "Meinen Opa, dann meinen Onkel, dann meine Tante, meine Oma und dann noch 'ne Tante.", zählte ich auf. "Und ich schieb hier so'ne Welle.", sagte Tua erstaunt. "Das ist normal und vollkommen verständlich. Machs nicht wie ich und verdräng das, tust du mir und Iara den gefallen?", er schwieg. "Und hör auf zu kiffen, dadurch fühlst du dich nur noch schlechter." "Ist okay.", seufzte Tua. "Mach Musik. Unternimm' was. Lenk' dich ab. Ohne Drogen." "Ja, Mama.", ich grinste. "Hast du Tarek erzählt, dass du durch bist.", er hatte mich erwischt. "Ne. Er schläft noch immer.", ich ging zum Schlafzimmer und beobachtete Tarek. "Sag es ihm.", riet Tua mir. "Hast du es eigentlich mit jemanden-" "Einen Arzt. Es ist nicht redenswert. Und dann hab ich mit Tarek geschlafen, das war deutlich besser." "In...einer Nacht?", fragte Tua verwirrt. "Bin nicht stolz drauf.", Tarek drehte sich augenzwinkernd auf den Rücken, streckte sich und gähnte. "Er ist wach, ich leg auf.", sagte ich zu Tua. "Ja, man sieht sich.", er legte auf.

Tarek musterte mich verwirrt und breitete seine Arme einladend aus, sodass ich mich zu ihm legte. "Ich hab Hunger.", nuschelte Tarek verschlafen, ich hatte seine Stimme am morgen vermisst. "Baby, ich hab Angst und Paranoia." "Wegen der Sache?", er wirkte auf einmal hellwach, ich nickte nur. "Das kriegen wir weg.", seine Arme legte er eng um mich und küsste mich innig. "Ich liebe dich.", flüsterte ich. "Ich dich auch, Baby.", Tarek küsste mich nochmal, drehte mich auf den Rücken und stützte sich über mich. Ich betrachtete seinen trainierten Oberkörper und fuhr mit meinen Fingern über seine Haut um die Muskeln darunter zu spüren. Tarek sah mir tief in die Augen, küsste meine Stirn und stand dann auf. Etwas enttäuscht, setzte ich mich auf. "Ich muss erst was besorgen.", grinste Tarek triumphierend, der Arsch ließ mich warten. "Ich sollte mal zur Agentur.", Tarek suchte sich Klamotten raus und zog sich schnell an. "Ich geh schon.", meinte ich zu Tarek, bevor er ins Bad verschwand, ich war schon fertig. "Ist gut.", ich küsste ihn, Tarek hatte seine Hände an meinem Hintern und gab mir einen Klapser auf besagtes Körperteil, als ich zur Tür ging. "Gott, hab ich dich vermisst.", hörte ich ihn noch sagen, weshalb ich glücklich die Treppen herunter lief.

Ich ging ausnahmsweise zufuß zur Agentur. An der Ampel fiel mir eine bekannte Stimme auf. Ich sah mich in der Menge um und erkannte ihn. Er stand ein Stück weiter vorne und unterhielt sich mit jemandem. Vorsichtig ging ich durch die Leute und tippte ihm auf die Schulter. Verwirrt drehte er sich zu mir und grinste dann. "Jenn.", er umarmte mich mit seiner Kippe in der Hand. "Timi.", ich umarmte ihn zurück. "Was machst du in Berlin?", es wurde grün und wird gingen über die Straße. "Meine Freunde besuchen.", ich sah zu Vortex. "Die Fotografin.", nannte er mich. "Sie hat einen Namen.", sagte Timi augenverdrehend. "Besser als Tarek's Alte.", grinste ich. "Du bist Igor, richtig?", Vortex nickte lächelnd. "Du bist mit Tarek zusammen?", wir blieben an einer Straßenecke stehen. "Hast du keine Erinnerungen an die Eröffnung der Bar?", lachte Timi ihn aus. "Kaum.", das erklärte einiges. "Hab von deinem Zwischenfall gehört.", erzählte Timi auf einmal ernst. "Woher?", fragte ich verwirrt und fasste mir unbewusst an die Schulter. "Es geht rum.", meinte er nur. "Ok... Ich muss weiter.", ich wuschelte Timi durch die Haare und fischte eine Kippe aus seiner Schachtel. "Bis dann.", Timi zündete meine und dann seine an. "Ja, bye Igor.", er nickte mir zu. Mit einem Klaps auf Timis Hintern, setzte ich meinen Weg fort. Timi und ich kannten uns nicht wirklich. Wir hatten zuerst miteinander nur über Drogen geredet und einiges zusammen getrunken. Trotzdem hatten wir eine Art von Freundschaft aufgebaut und ich mochte ihn.

Im Treppenhaus klingelte mein Handy, Julian rief mich an, ich drückte ihn weg und öffnete die Tür zur Agentur. 2 Augenpaare sahen mich erschrocken an. "Jenn.", ich ging auf die beiden zu und umarmte sie kurz. "Wieder Lebensfähig?", grinste Dennis frech. "Fick dich.", schoss ich genauso frech zurück. Wir erzählten uns gegenseitig kurz, was so passiert war. "Kannst du Arbeiten?" "Muss.", meinte ich, die Jungs sahen sich Kopfschüttelnd an. "Wir fliegen mit den Kiz Jungs bald in den Urlaub, vor der Tour. Da kann ich paar Bilder machen, vielleicht braucht Universal welche.", die beiden nickten. "Wie ist es mit Tour?", ich zuckte mit den Schultern. "Ich wurde nicht gefragt, aber die haben heute so'ne Art Meeting", wieder nickten sie. Dann saß ich einige Zeit an der Bearbeitung von Fotos von Hochzeiten, Geburstagen, etc. Ich war froh, wieder nützlich sein zu können.
Tarek rief mich an. "Hey, Baby. Kommst du mit auf Tour?", fragte er sofort. "Klar.", meinte ich. "Ehm, dann auch als Teils Fotografin?", wollte er wissen. "Bilder machen sind kein Ding." "Gut, dann ist das ja klar. In 'ner halben Stunde zu unserer Pizzaria?", grinsend schaute ich mich um. "Klar. Bye, Baby", verabschiedete ich mich. "Bye.", schon hatte er aufgelegt. Ich machte mein Zeug noch schnell zuende, ich würde sowieso zu spät kommen. "Ich treff mich mit Tarek.", sagte ich den beiden Jungs. "Klär uns den Deal, ok?", ich nickte grinsend. "Schone deinen Arm, wir brauchen dich. Der Kontra Deal ist ja leider schon in die Hose gegangen, wegen dem Idioten." "Mach ich... Ich muss jetzt los.", die beiden nickten mir lächelnd zu, ich lief die Treppen herunter und machte mich auf den Weg zur Pizzaria, die nicht weit weg war. Ich war zurück im Alltag, worüber ich sehr froh war...

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt