Es bricht um sie herum

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Tua schaute mich an, seine Augen waren rot, jedoch sah er nicht so aus, als ob er gekifft hätte. Tarek war mit einigen Leuten unterwegs und ich war alleine in meiner Wohnung. "Es ist 1 Uhr nachts, was ist los?", fragte ich müde und zog ihn besorgt in die Wohnung. Er machte die Wohnungstür zu und setzte sich auf mein Sofa. "Iara hat mit mir Schluss gemacht.", brachte er heraus, kleine Tränen liefen seine Wange hinunter. Überrascht von seinen Worten, starrte ich ihn erst nur an. "Warum?", ich zog ihn in eine Umarmung. "Das ist unwichtig.", Tua schob mich sanft von sich und holte etwas Gras aus der Innentasche seiner Jacke. "Ist es nicht.", meinte ich verwirrt. Meine Augen beobachteten ihn eine Zeit lang ruhig, bis er seinen Joint anzündete. "Tua. Was ist passiert?", sein Blick wirkte leer. "Sie hat mich gefragt, ob ich schon mal eine meiner Ex-Freundinnen betrogen habe.", fing er an. "Und? Hast du?", mir war seine Pause zu lang. "Ja.", mein Blick sagte alles. Ich stand auf, holte mir ein Bier und brachte ihm Mate mit. "Eine Ex-Freundin hat mich letztens vor Universal abgefangen, wir haben uns gestritten und aufeinmal zückte sie das Foto von mir und einer anderen. Sie wusste es die ganze Zeit. Naja, das Bild landete auf dem Boden, keiner von uns beiden hat es aufgehoben. Iara wollte mir mein Handy nachbringen, hat alles gehört und dann das Foto gesehen und aufgehoben.", er machte wieder eine Pause, um seine Tränen zu unterdrücken. "Heute Abend hat sie mich gefragt, ob ich jemals fremdgegangen war, ich hab verneint und dann ist sie ausgetickt.", ich wäre auch ausgetickt, weshalb ich meinen Mund hielt. Tua saß ewig einfach neben mir und kiffte, ich trank ein Bier nach dem anderen, wir schwiegen beide.

Tarek kam besoffen in die Wohnung, er bemerte mich und Tua gar nicht auf dem Sofa, sondern ging direkt ins Schlafzimmer. Grinsend sah Tua mich an, ich zuckte nur mit den Schultern. Mein Freund kam kurz danach ins Wohnzimmer und sah sich um, sofort quetschte er sich zu mir und Tua. Anhänglich kuschelte Tarek sich an mich. "Geh ins Bett.", keine Regung von Tareks Seite. "Komm schon, Dicker. Geh ins Bett.", ich strich ihm über den Kopf und küsste seine Stirn. Seufzend und wankend stand er auf. "Warum bist du hier?", lallte Tarek. "Darf ich keine Freunde mehr besuchen?", grinste Tua, Tarek zuckte mit den Schultern. In den Augen meines Freundes konnte ich sehen, dass er Drogen genommen hatte, weshalb ich aufstand. "Was hast du eingeworfen, geraucht oder geschnieft?", fragte ich ihn also. "Speed.", seufzend schob ich ihn zum Schlazimmer. "Solange du noch mit Andi schreibst, darf ich ohne deine Anwesenheit Speed konsumieren.", sein Blick war sauer und total ernst, er lallte nicht mehr. "Mach ich nicht mehr, hättest mal besser gucken sollen.", genervt knallte ich die Tür hinter mir zu. Tarek kam wieder heraus, weshalb Tua aufstand und zu uns kam. Tarek sah mich genau an. "Willst du noch was von ihm?" "Nein. Was er getan hat, war scheiße und er nervt nur noch. Das war ein Fehler.", ich sprach leise. "Hast du was geraucht?" "Nein. Ich hab nur meine 3 Biere getrunken.", Tua nickte heftig. Tarek kam einen Schritt näher und umarmte mich. "Lässt du das?", fragte ich meinen Freund, denn meine Nachrichten durchsehen, war unterste Schublade. "Ich sollte eine Nachricht an Bonez schreiben, da hab ich nur den Namen gesehen, mehr nicht.", das war wahr. "Es ist unfair, dass du Speed nimmst und ich nichtmal rauchen soll.", flüsterte ich gegen seine Brust. "Ich hab mich verrückt gemacht wegen Andi, tut mir leid.", ich sah ihn an und nickte nur. "Wenigstens vertagt ihr euch.", sagte Tua und setzte sich seufzend wieder. "Was meinst du damit?", Tareks Alarmglocken waren an. "Iara hat mit mir Schluss gemacht", der nächste Joint wurde vom Tisch genommen. Bevor Tua diesen anstecken konnte, griff Tarek seinen Kragen und drückte den Großen gegen das Sofa. "Warum!?" "Tarek.", sagte ich panisch. Tua hob seine Hände leicht und erzählte, was passiert war. "Iara hast du nicht betrogen?", Tua schüttelte ehrlich den Kopf. "Nein. Die Beziehung mit ihr ist was komplett anderes.", ich trat hinter Tarek und legte meine Hände auf seine, da diese noch Tua an das Sofa drückten. "Reicht jetzt. Ok?", sein Griff wurde lockerer. "Gehst du jetzt Schlafen?", fragte ich, er schüttelte seinen Kopf. "Ich fahr zu ihr." "Wie?" "Mit S-Bahn.", für die S-Bahn war er mir zu betrunken. "Ich bring dich zu Iara und Basti und fahr dann weiter, um Tua nach Hause zu bringen.", entschied ich und machte mich fertig. Die Jungs hatten gar keine andere Wahl, als mit mir zu kommen.

"Warum bringst du mich nach Hause?", Tua war ziemlich high. "Weil ich noch bei dir bleiben möchte, damit du keinen Scheiß machst.", ich wandte meinen Blick nicht von der Straße. "Aber sie hat mich abserviert und es sieht nicht so aus, als ob sie mich wieder haben möchte. Du weißt wie sie tickt." "Genau diese Ansicht ist der Grund, warum ich bei dir bleibe. Auf Tour werde ich auch vorbei schauen.", versuchte ich ihm klar zu machen. Tua fokussierte seine Hände. Ich wurde angerufen, mit der Freisprechanlage im Auto nahm ich den Anruf an. "Lea?", es war wieder eine dieser Nächte, wo alles aufeinmal passierte. "Kannst du zu mir kommen?", ich bekam Panik. "Wieso? Was ist los?", sie schniefte leise. "Hab mich mit Maxim gestritten.", erklärte sie. Ich war hin und her gerissen, denn Lea brauchte mich, jedoch war Tua auch auf Leute angewiesen. "Ich fahr gerade Tua nach Hause. Rufst du bitte Kathi an? Ich komm nach, ok?", es blieb eine Zeit ruhig. "Ist okay. Bis gleich." "Bis gleich. Ich lieb dich, ok?" "Ich weiß. Beeil dich.", Lea legte auf. Zum Glück waren wir kurz danach bei Tua in der Wohnung. Als Tua pissen ging, rief ich Maeckes an. Er war nicht erfreut, dass ich ihn mitten in der Nacht anrief. "Bevor du jetzt irgendwas sagst, hör mir zu.", bat ich ihn. Maeckes blieb ruhig, weshalb ich weiter redete. "Iara hat mit Tua Schluss gemacht. Ich hab keine Zeit, dir alles zu erklären. Es wäre cool, wenn du zu seiner Wohnung kommen könntest, denn Maxim und meine beste Freundin haben sich gestritten und ich muss da hin.", ich atmete durch. "Bitte.", schob ich nach. "Ist okay, ich komme, fahr ruhig.", versicherte er mir, wofür ich ihm dankbar war. "Danke. Wirklich." "Kein Ding. Bye.", Maeckes war meine Rettung. Tua kam wieder und ich umarmte ihn stürmisch. "Bau keinen Scheiß.", er umarmte mich zurück und nickte. "Werde ich nicht, Maeckes kommt doch.", grinsend schob er mich zur Tür. Grinsend ging ich ein paar Stufen hinunter. "Du bist nicht mehr wie früher. Du weißt, was du in Iara hast, also kämpf!", verlangte ich von meinem besten Freund. Mit einem einfachen Nicken sah er mich an, bevor ich zum Auto lief und bis zur anderen Seite Berlins fuhr...

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