"Hallo? Jenn?", ich lief die wenigen Stufen runter und sprang ihr in die Arme. Lachend stolperte sie zurück. "Lass uns hoch.", ihre Augen funkelten vor Freude. Wir liefen die Treppen hoch und kletterten auf das platte Dach. Meine Beste grinste mich an, stellte ihren Rucksack ab und setzte sich. Während auch ich mich setzte, machte sie sich eine Zigarette an. "Warst du gestern da? Kannst du mir was zu Bonez, Max und Tarek sagen?", fragte ich Lea, die langsam nickte, Fabian hatte keinen für ein Shooting gefunden, also hatte ich Lea gefragt. "Wir haben Maxwell und den Rest zum Bunker eingeladen. Erst war auch alles gut, aber dann fing Nico an zu pöbeln. Ich weiß nicht, was er gesagt hat, aber es ging hin und her mit dem Gepöbel. Irgendwann meinte Max dann was von Tarek und dir und wie unglücklich du wärst. Max ist dann auf Tarek los, der sich gewehrt hat. Bonez hat Max den Rücken frei gehalten.", erklärte Lea seufzend. "Bonez hat schon 'ne Standpauke bekommen. Ich bin einfach abgehauen." "Ihr beiden muckt euch immer an, das legt sich wieder. "Ich weiß.", ich sah von meinen Händen hoch. "Tarek hat heute seine Klamotten abgeholt.", sie verzog das Gesicht. "Scheiße." "Ich vermisse ihn." "Verständlich." "Ich weiß nicht, was ich tun soll. Er fehlt einfach überall und ich geh nirgendwo hin, denn alles erinnert mich an ihn. Auch dieses Haus.", sie legte einen Arm um mich und zog mich zu sich. "Das ist normal, du liebst ihn.", ich ließ mich zurück fallen und schaute in den bewölkten Himmel. Es war ziemlich frisch draußen, dass ich nur einen Pulli an hatte, half nicht wirklich. "Oh, stören wir?", fragte jemand hinter uns. Lea und ich drehten uns um. "Nein.", sagte Lea, während sie mich an grinste, die zwei Kerle nickten. "Ihr könnt ruhig hier sitzen.", ich wusste, was Lea vor hatte. "Tyler.", er sah mir in die Augen. "Jenn" "Lea." "Mika", es war kurz still. "Du erkennst mich nicht.", stellte Tyler fest. Verwirrt sah ich ihn an. "Was? Sorry, aber woher sollten wir uns kennen?", fragte ich. "Der Barkeeper. Sie und der Typ haben dich aus der Bar geholt.", es war der Barkeeper nach der Krise mit Tarek. "Du sahst in der Bar anders aus..." "Liegt am Alkohol, der da um mich herum ist.", grinste er. "Das ist wohl wahr.", ich ließ mich wieder nach hinten fallen. "Und? Was ist mit dem Kerl?" "Er ist ein Idiot. Macht mit der Liebe seines Lebens Schluss!", mischte Lea sich ein. "Warum? Ich würde sie nicht gehen lassen, wenn ich sie bereits hätte.", meinte Mika. "Frag mich nicht. Ich hab keine Ahnung, was er sich dabei gedacht hat.", seufzte ich und schaute auf mein Handy. Bonez wollte wissen, wo ich hin gefahren war und Tarek wollte seinen Wohnungsschlüssel wiederhaben. "Wer schreibt?", ich gab Lea mein Handy. "War das Absicht?" "Nein, als ob ich an seinen scheiß Schlüssel denke.", antwortete ich. "Darf ich Bonez antworten?", ich nickte. "Lass sie einfach mal in Ruhe. Ich bin bei ihr. Du solltest woanders unterkommen für die restliche Zeit. Kannst zu mir, Schlüssel hast du ja.", sie schickte die Sprachnachricht ab und sah mich an, ich nickte nur. Ich nahm mein Handy wieder um Tarek zu schreiben
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Tarek: Ich brauch noch meinen Schlüssel wieder. Bist du zuhause?
Jenn: Ich bin nicht zuhause. Wenn du den sofort haben willst, musst du zum alten Haus mit meinen Graffti kommen.
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Er antwortete nicht mehr, ich schob mein Handy seufzend wieder in meine Hosentasche und starrte weiter in den Himmel. "Jenn... Jenn!", Lea klopfte mir auf den Arm und holte mich aus den Träumereien. "Was?" "Tarek ist da." "Schön für Tarek.", sie schlug mich seufzend. "Gib mir den Schlüssel.", verlangte Lea, die Jungs saßen noch immer neben uns. Ich stand auf und schaute zu Tarek. Ich machte seinen Schlüssel von meinem Schlüsselbund und gab ihn ihm. Als er nach dem Schlüssel griff, sah ich seine nicht verarztete Hand. "Du solltest das verarzten lassen.", Lea schob sich zwischen uns und nahm Tarek's Hand. "Er war doch bei dir, warum hast du das nicht gemacht?", klagte sie mich an. "Jetzt bin ich Schuld, oder was? Es ist nicht mehr meine Aufgabe ihn zu verarzten, auch wenn ich mir wünschte, dass es so wäre.", meckerte ich zurück. "Es ist-" "Halt den Mund.", Lea unterbrach Tarek und ließ ihn nicht los. "Du hast Bonez doch auch verarztet." "Du stellst Bonez mit Tarek gleich?" "Hey! Streitet euch nicht.", rief Tarek und schob Lea's Hand von seiner. "Es ist tatsächlich nicht mehr ihre Aufgabe. Stell Jenn nicht als die Schlechte dar.", er machte eine erneute Pause. "Danke für den Schlüssel." "Versprich mir, dass du die behandelst.", verlangte Lea besorgt. Tarek trat einen Schritt zurück und nickte. "Mach ich, versprochen. Ich war nur noch nicht zuhause.", er lächelte ganz leicht, packte Lea kurz an die Schulter und ging. Lea ging wieder zu unserem Platz, ich sah ihm nach. "Er ist weg.", Tyler sprach sanft mit mir. "Ich weiß.", ich legte mich wieder hin und schloss meine Augen. "Wenn du Lust hast-", Tyler legte sich neben mich. "Nein." "Jenn!" "Lass mich einfach in Ruhe.", ich merkte, dass sich Tränen in meinen Augen bildeten und ich einfach nicht mehr konnte. Zu wissen, dass wahrscheinlich niemand zuhause auf mich wartete. Niemand der mir Komplimente gab, obwohl ich aussah wie ein Penner. Niemand der da war, wenn es kein anderer sein konnte. Tarek fehlte mir unglaublich und Tyler widerte mich mit seinen Flirtversuchen an. Die Blicke der anderen drei spürte ich auf mir, das hinderte mich jedoch nicht daran, aufzustehen und zu meinem Auto zu sprinten..
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Alles Endete Im Bunker
FanficFortsetzung von 'Alles begann im Club' Das Drama um Jenn geht weiter. Sie versucht irgendwie weiter zu kommen im Leben, während alles drunter und drüber geht. Das Leben von ihr und Tarek nimmt dennoch eine große Wendung.