Tua

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Als ich aufwachte, hatte ich zwei Anrufe von Tua. Verwirrt kuschelte ich mich wieder an Tarek und schrieb Tua.

Jenn: Hey Großer, alles okay? Bin gerade erst aufgewacht.
Tua: Ich muss mal mit dir telefonieren. Wenn du bereit bist, ruf zurück.

Tarek wollte mich in Beschlag nehmen, doch ich wollte aufstehen. "Babyy", sagte er schmollend. "Ich muss Tua anrufen, er hat irgendwas.", widerwillig ließ er mich gehen. Ich setzte mich in einer Decke eingewickelt auf den Balkon, wo Eddy mir gesellschaft leistete. "Hey Tua." "Du hättest ruhig noch schlafen können, es ist halb 7.", meinte Tua, seine Stimme klang verändert. "Nein, ich kann nicht schlafen, wenn du was hast.", er lachte kurz. "Also, was ist los?", Tua seufzte auf. "Iara meinte ich sollte mal mit dir reden.", ich bekam kurz Angst. "Ich bin ja gerade mit ihr bei meinen Eltern. Mein Vater liegt im Sterben, Jenn.", geschockt könnte ich erst gar nichts sagen. "Tua, das tut mir leid. Oh man. Hast du es im Urlaub erfahren?" "Ja. Ich kann es immer noch nicht fassen." "Tua, du hättest ruhig mit mir reden können. Iara ist fast durchgedreht. Wie du weißt, hab ich auch einige Familienmitglieder schon verloren. Rede immer mit deiner Mutter und Iara über alles. Das ist ätzend, aber es auszusprechen, macht es etwas einfacher.", redete ich auf ihn an. "Jenn. Es ist nicht immer so einfach wie du es sagst." "Tua, werde kein Arsch, nur weil es dir nicht gut geht.", sagte ich patzig. "Sei froh, dass du deinen Vater bis jetzt an deiner Seite hattest. Ganz egal was war, ihr müsst die Zeit jetzt genießen." "Mit wem telefonierst du?", sagte jemand bei Tua im Hintergrund. "Das ist Jenn, die Freundin von Tarek.", hörte ich ihn sagen. "Ach, grüß Tarek lieb, kleines.", sagte wahrscheinlich seine Mutter. "Mache ich.", sie war ja niedlich. "Willst du mir noch was erzählen, oder hast du keine Lust mehr meine Meinung zu hören?", fragte ich lachend. "Jenn, es ist was anderes seinen Vater zu verlieren als den Opa oderso." "Das sagst du nur, weil ich dich nicht hauen kann. Jeder Tod ist anders, also werde ich dein Gefühl zu deinem Vater nicht nachvollziehen können. Jedoch ist meine Tante an Krebs gestorben, als ich 19 war. Ich hab 5 Jahre mit ihr zusammen gewohnt. Du hast es nicht immer am schlechtesten, Tua. Den Tod kann man nicht akzeptieren, wenn man Angehöriger ist." "Du redest schon wieder auf mich ein." "Ja, weil ich mit solchen Situationen nicht gut umgehen kann und das weißt du auch.", er lachte wieder kurz. "Ich hab dich lieb Tua, es tut mir leid, dass ihr da durch müsst." "Hab dich auch lieb. Tut mir leid, dass ich so ein Arsch bin." "Das ist mir nichts neues.", ich grinste in mich hinein, unterbewusst versuchte ich seine Stimmung für einen Moment zu bessern. "Übrigens Glückwunsch zur Verlobung. Wie war es?" "Es war super. Ich hab da gar nicht mit gerechnet. Ich hätte auch gedacht, dass er mit dir was plant, aber mit meinen Jungs wars einfach geil.", ich schwelgte in Erinnerung an den Moment. "Das freut mich. Ihr seid süß.", ich konnte spüren, dass er wieder trauriger wurde. "Tua, schreibe über deine Gefühle. Oder rede wenigstens mit wem, ich höre dir immer gerne zu, da du mir auch immer zuhören musst.", von Tua kam ein leichtes lachen. "Hey, so sind wir. Ich muss das nur erstmal alles verarbeiten.", er war süß. "Klar, großer.", die Balkontür öffnete sich, Tarek kam zu mir. "Alles okay?", ich schüttelte meinen Kopf und gab ihm mein Handy. "Hey Tua.", Tarek und ich kuschelten. "Was los?", Tua atmete aus. "Mein Vater liegt im Sterben.", überrascht sieht Tarek mich an. "Oh scheiße, Bruder. Warum sagst du denn nichts?", für eine Zeit blendete ich die beiden aus und genoss Tareks Nähe. Zwei Minuten später hatte Tarek dann aufgelegt und gab mir mein Handy wieder. Stumm musterte er mich. "Mach dir keinen Kopf, okay?", ich nickte. "Ich kann ihm eh nicht helfen, da er mich nicht lässt." "Kommt mir bekannt vor.", frech lächelt er mich an. Schmunzelnd haute ich Tarek sanft und lehnte mich an ihn.

"Jenn!", rief Bonez von weitem. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn sofort. Wir standen vor seiner neuen Wohnung in Berlin. Eine schöne Gegend und schönes Haus. Er schob mich sofort hoch. Die Wohnung hatte 120qm², einen zweiten Stock mit Dachterrasse und natürlich eine Einbauküche. Es war modern eingerichtet und wirkte noch nicht wirklich wohnlich. Im oberen Stockwerk schmiss ich mich auf sein Bett und musterte ihn. "Johnny, was ist los?", ich haute zweimal sanft neben mir aufs Bett. Seufzend legte er sich zu mir, seinen Kopf bettete er auf meinen Bauch. Lächelnd kraulte ich seinen Kopf, war jedoch überrascht, dass er mein Kuschelangebot so annahm. "Das typische von ihr wieder. Ich wäre nie da etc.", fing mein Bester an. "Okay" "Ich habe keine Lust mir das hundert mal anzuhören und zum hundertsten mal zu erklären, dass es mein Job ist und es manchmal einfach nicht anders geht. Vorallem da ja nächstes Jahr mein Solo Debüt erscheint.", ich konnte beide Seiten sehr gut verstehen. "Trotzdem führt ihr noch immer eine Beziehung. Ich kenn beide Seiten sehr gut, das weißt du ja. Irgendwann wird es nervig, wenn man nicht ungefähr das selbe Leben hat. Nimm es ihr nicht zu böse.", seufzend drehte er seinen Kopf zu meinem."Du bist ja gar nicht auf meiner Seite.", lachend haute ich ihn. "Weil ich mir vorstellen kann, wie du reagiert hast. Ich kann gerade nur mit dir darüber reden und nicht mit ihr. Wenn ich auf deiner Seite wäre, würde das nicht gut gehen.", er nickte langsam. Wir lagen eine Zeit lang einfach da auf seinem Bett. "Ich bin gestresst.", sagte Bonez irgendwann seufzend. Ich schob seinen Kopf von mir runter und legte mich auf ihn, seine Arme legte er um mich. "Danke." "Immer doch.", lächelte ich. "John, ich bin die letzte, die dich wegen Gefühlen verurteilt. Ich bin immer da für dich."

Tarek kam ins Restaurant, ich wartete mit Bonez und Max schon auf ihn. "Hey Baby.", ich zog ihn zu mir runter um ihn zu küssen. "Na süße.", lächelte er mich an und begrüßte dann die beiden Jungs. "Es ist ja bald Weihnachten, was macht ihr da?", fragte Bonez. "Heiligabend müssen wir noch gucken, aber einen Tag sind wir bei seinen Verwandten und einen natürlich bei meinen." "Wahrscheinlich Heiligabend so wie letztes Jahr, oder?", fragte Tarek mich. "Ich weiß es nicht, müssten wir abklären.", er nickte nur kurz. "Warum fragst du? Bist du nicht in Hamburg?" "Doch, wahrscheinlich schon, ich wollts nur wissen.", meinte er, was Max zum Lachen brachte. "Du bist wirklich dumm manchmal.", lachte ich, Bonez haute mir kurz sanft auf den Oberarm. Irgendwie war er verändert, was Zuneigung anging. Ein Kellner kam, der uns kurz unterbrechen musste. Ich sprach das Thema Gzuz an, Bonez sein Blick sagte alles. "Ich hab keine Lust mit dir zu diskutieren.", meinte er nur. "Will ich auch gar nicht. Mich fuckt es halt nur ab, dass er wieder in Knast muss. Vielleicht hat er es jetzt eingesehen, weil ich ja auch Aussagen musste.", Tarek nahm meine Hand in seine. "Vielleicht. Keiner weiß genau, was bei Gzuz im Kopf abgeht.", meinte Max, was alle bestätigten. "Wann ist es eigentlich soweit?", fragte Tarek. "Das dauert noch ein wenig. Weiß aber nicht wie lang.", antwortete Bonez. "Übrigens zieht Jenn jetzt bei mir ein.", grinste Bonez komplett aus dem Kontext gerissen. Nickend musterte Tarek mich, während ich fast an dem Wasser erstickte. "Wir tauschen einfach die Wohnungen", meinte ich frech. "Wenn ihr die haben wollt.", zuckte Bonez nur mit den Schultern. "Ich will nicht schon wieder umziehen.", Tarek stimmte mir zu und küsste mich. "Irgendwie ist es witzig, dass du oft deinen Partner mitbringst, er aber der einzige ist. Keiner von uns nimmt die Partnerin mit.", Max hatte uns beobachtet. "Es muss nur einer anfangen. Aber eure Frauen sollen doch gar nicht genau wissen, was ihr macht.", alle drei lachten kurz, weshalb ich Tarek leicht haute. Mein Verlobter sah mich sanft an, er sah einfach mega süß aus. Wieder hatte er seine Brille auf und ein weiches Sweatshirt an. Tarek verschwand wieder zu Universal, als wir aufgegessen hatten. Eddy war bei Maxim bei Universal geblieben. Die anderen beiden hatten ihre Hunde dabei. "Fahren wir noch in den Wald, mit den Hunden spazieren gehen?", ich nickte. "Ich bin raus. Muss noch weg.", er stand auf und drückte Max Geld in die Hand. Ich umarmte ihn noch, bevor er davon ging. "Was istn mit ihm los?" "Ich weiß nur, dass er Stress mit seiner Freundin hat.", antwortete ich schulterzuckend. "Okay.", lächelnd sah er mich an. "Gehen wir?", er schaute sich nach einer Kellnerin um. "Gerne."

Max brachte mich zu Universal nachdem wir im Wald spazieren waren. "Hey Jungs.", ich küsste Tareks Glatze. "Was machst du hier?", fragte Tarek und sah zu mir. Verwirrt musterte ich ihn und schlug gegen seinen Arm. "Au, Jenn!", Maxim hatte Eddy auf dem Arm und sah uns an. "Was?", fragend sah ich Tarek an. Er war komisch. Maxim sah zwischen Tarek und mir hin und her, langsam ging er wieder aus dem Raum und ließ uns in Ruhe. Tarek fing an zu lachen und zog mich auf seinen Schoß. "Mach nur Spaß Baby.", grinste er, böse haute ich ihn. "Nicht witzig, Max hat mich extra her gefahren." "Tut mir leid Baby." "Ich suche Maxim, Eddy freut sich wenigstens mich zu sehen.", Tarek ließ mich los. Maxim war mit den Orsons Jungs am reden. "Eddyyy.", sein kleiner, süßer Kopf drehte sich zu mir. Maxim reichte ihn mir sofort lachend. Ich umarmte die Jungs kurz der Reihe nach. Mein Verlobter kam auch heraus und umarmte mich von hinten. "Du bist böse.", flüsterte ich ihm zu. "Tut mir leid.", mit seinen Teddyaugen wickelte Tarek mich um den Finger. "Das ist unfair.", ich ließ Eddy runter, damit er ein wenig herum toben konnte. Bartek spielte kurz mit ihm, während Maeckes mich zur Seite nahm. "Hast du noch was von Tua gehört?" "Hab heute erst erfahren was bei ihm los ist.", er nickte. "Ich weiß es auch erst seit gestern.", meinte er. "Ich lasse ihn erstmal in Ruhe, denke ich. Spätestens wenn Iara wieder am Start ist, werde ich ihn mal besuchen gehen.", auch wenn Maeckes mich nicht wirklich leiden konnte, akzeptierte er die Beziehung zwischen Tua und mir. Tarek streckte seine Hand zu mir aus, Eddy hatte er auf dem Arm. "Ich gebe dir bescheid wenn ich was weiß.", Maeckes nickte nur, weshalb ich Tareks Hand nahm. "Wollen wir nach Hause?", Maxim quetschte sich zwischen uns. "Nein, Tarek du musst noch mehr schreiben. Nico ist gleich auch wieder da.", grinsend küsste ich Tarek. Die Orsons gingen was Essen, Maxim schob mich und Tarek zurück ins Studio. Nico kam mit Essen zurück, es war recht spät geworden. "Wollt ihr nicht im Bunker weiter machen?", fragte ich vorsichtig. "Ne wir sind im Flow gerade.", Nico saß an nem neuen Beat. "Baby, komm her.", Tarek breitete seine Arme aus, sodass ich mich auf seinen Schoß setzen konnte. "Du kannst auch nach Hause Baby, es dauert noch.", flüsterte Tarek mir zu. "Ist schon okay. Solange ich euch nicht störe.", Tarek schüttelte seinen Kopf. "Dass ich dich nicht störe, will ich auch hoffen." lachte ich, Tarek piekste mir in die Seite. "Nein, alles gut, du störst nicht.", sagte Nico und lächelte mich kurz an.

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt