Tote Verwandte

33 2 0
                                    

Es war wieder ein Jahr vergangen, die Jahre wurden immer kürzer. Die Familientreffen an den Feiertagen hatten wir gut überstanden. Tareks Familie war super süß gewesen, sie freuten sich alle sehr über unsere Neuigkeiten. Die meisten wussten natürlich schon bescheid. Bei meiner Familie war es nicht anders gewesen. Ich musste an meine verstorbene Tante denken. Sie war wie eine Mutter für mich und ist an Krebs verstorben. Damals hatte ich schon realisiert, dass sie nie meinen Werdegang miterleben würde. Vielleicht wäre vieles anders verlaufen, wenn sie nicht gestorben wäre. Es machte mich traurig, dass ich ihr Tarek niemals vorstellen konnte.
"Woran denkst du?", holte mich Tarek aus meinen Gedanken. Stumm legte ich mich in seine Arme. Er hielt mich einfach für eine Zeit lang, bis ich mir sicher war, dass ich meine Tränen zurückhalten konnte. "Meine Tante. Ich hätte dich ihr gerne vorgestellt. Und gezeigt, dass Max es geschafft hat.", besorgt strich er mit seinem Daumen über meinen Arm. "Sie kannte Max?", ich nickte nur. "Als ich Max kennengelernt habe, wohnte ich schon ein Jahr glaube ich bei ihr. Max und ich hingen, wie du ja weißt, ständig aufeinander. Sie mochte ihn wirklich und wusste damals schon, dass wir immer zusammen bleiben werden.", ihr Todestag war schrecklich gewesen damals. "Das tut mir leid Baby.", seufzend setzte ich mich wieder auf. "Soll ich hier bleiben?", ich schüttelte meinen Kopf. "Ne, alles gut. Ich glaube ich fahr zu Max. Meine Tante hat damals als wir wussten, dass es zuende ging, mit ihm unter vier Augen gesprochen. Er hat mir nie erzählt, was sie sagte.", sanft küsste Tarek mich. "Okay, wir sind ab 15 Uhr ungefähr im Bunker.", Tarek räumte unsere Teller weg. "Ich komme wahrscheinlich noch vorbei.", ich half ihm und verabschiedete ihn dann.

Bevor ich losfuhr, rief ich Max an. "Hey Jenn." "Hey Max, wo bist du gerade?" "Zuhause... Alles gut?" "Naja, kann ich vorbei kommen? Ich möchte mit dir reden." "Klar, bis gleich.", er lachte kurz. "Okay super, bin gleich da.", ich legte auf und machte mich auch sofort auf den Weg. Sie hatten eine schicke Dachgeschoss Wohnung. Diana war mit dem kleinen Unterwegs, deswegen waren wir alleine. Gespannt sah Max mich an, wir saßen auf seiner Couch. "Ich musste an Mimi denken. Weißt du noch, was sie damals zu dir gesagt an an ihrem Todestag?", Max war überrumpelt und brauchte eine Zeit, bis er antworten konnte. "Ja- Ja ich erinnere mich." "Was war es? Ich muss es wissen." "Also sie sagte, dass sie immer stolz auf dich sein wird und ich dich immer dran erinnern soll. Sie wusste auch, dass wir uns wahrscheinlich nie aus den Augen Verlieren und immer befreundet du sein werden.", er stoppte kurz. "Jenn, sie hat erwartet, dass du abstürzt. Sie wollte, dass ich dir nicht von der Seite weiche.", überrascht sah ich ihn einfach nur an. "Ist das dein ernst?", ich sprach sehr leise, mir blieb fast die Luft weg. Max nickte, er legte seine Hand an meine Wange und umarmte mich dann. "Bist du nur deshalb noch mit mir befreundet?", kam es mir in den Sinn und war auch sofort ausgesprochen. "Jenn, komm schon, natürlich nicht. Ich hab nur noch mehr acht auf dich gegeben, zumindest versucht.", einen Kuss drückte er auf meinen Ansatz. Sanft löste ich mich von ihm, mir liefen ein paar Tränen über die Wange. "Sie hat auch gesagt, dass sie mich heimsuchen wird, wenn ich dir weh tun sollte.", lachte Max, was mich zum Lächeln brachte. "Ich vermisse sie.", verständnisvoll lächelte er mich an.

Tarek konnte sehen, dass ich geweint hatte. "Hey Baby.", sagte Tarek, er zog auch Nicos und Maxims Aufmerksamkeit auf mich als ich herein kam. "Hey Jungs.", Tarek ließ mich auf seinen Schoß sitzen. "Wie wars bei Max?", seufzend lehnte ich mich an ihn. "War hilfreich.", ich hielt meine Antwort kurz, ich wollte die Jungs nicht vom Musik machen abhalten. "Tarek, bist du bereit?", Nico sah uns an. "Ja, klar.", ich ließ Tarek aufstehen, er musste einen Part einrappen. Es war immer wieder witzig die Jungs dabei zu beobachten. Tarek hatte so eine Aggressive Seite wenn er rappte. "Jungs, habt ihr auch Hunger?", es war bereits 17 Uhr und ich hatte nur Frühstück gegessen. Alle  nickten mir zu, was ich auch erwartet hatte. "Das übliche?", lachte ich, grinsend nickten die Jungs wieder. Ich bestellte also Essen für uns und nahm mir ein Bier aus dem Kühlschrank. Dann hockte ich mich neben Nico, der an seinem Computer saß. Als er das Bier sah, legte er eine Hand an meinen Rücken. "Kann ich n Schluck?", ich schob das Bier zu ihm rüber, während ich Tarek musterte. Mein Verlobter fing gerade wieder an zu rappen, da klingelte mein Handy. Warnend sahen die Jungs mich an. "Omg sorry.", panisch nahm ich den Anruf an und gab Tarek einen versöhnend Kuss. "Hey Max.", ich setzte mich auf die Treppe im Bunker. "Hey mir ist noch eingefallen, dass Luca auch allein mit ihr geredet hat damals." "Echt? Dein ernst?", fragte ich ungläubig. "Ja, ich weiß aber nicht was sie ihm gesagt hat." "Max bist du dir ganz sicher? Weil wenn ich ihn anrufe und er doch nichts weiß, trete ich dir ins Gesicht.", er lachte. "Ja bin mir sicher. Ich kann mich auch drum kümmern und ihn anrufen.", bot er an. "Nein, das mache ich dann schon selber. Danke Max. Lieb dich Dickerchen." "Lieb dich auch, bis dann.", er legte auf. Als ich mich umdrehte, stand Tarek oben auf der Treppe. Verwirrt musterte ich ihn. "Was istn los?", er zog mich hoch zu sich. "Max meinte, dass Mimi damals auch mit Luca geredet hat." "Okay?", er zog mich in einen Kuss. Maxim sah uns von der Tür aus zu. "Maxim ist ein Spanner.", flüsterte ich zu Tarek, der nur lachen musste. "Ihm fehlt wohl was, so ohne Lea.", Tarek ging auf ihn zu und haute ihm in den Schritt, Maxim konnte gerade noch ausweichen. "Baby.", traurig sah ich Tarek nach. "Hey Loverboy. Sie will dich.", ich haute Maxim und zog Tarek in eine Umarmung. "Willst du ihn anrufen?" "Ich weiß nicht. Vielleicht sollte er es Marv erzählen und der erzählt es dann mir. Weiß nicht, ob ich ihn sehen möchte." "Was'n los?", fragte Maxim. "Familiensache. Du neugieriger Schuft.", grinste ich Maxim an. "Ruf ihn ruhig an, dann weißt du es wenigstens von direkter Quelle, okay? Du musst es ja irgendwann Erfahren.", Tarek strich mir ein Haar aus dem Gesicht. "Danke Baby." "Jungs! Wir machen für heute Schluss.", rief Nico. Es klingelte, es musste der Lieferant sein. Maxim holte das Essen. "Komm, wir essen was und dann kannst du dich darum kümmern, okay?", ich folgte Tarek also.
Ein paar Stunden später rief ich Luca an. "Hallo?", kam es fragend von ihm. "Luca? Hier ist Jenn?", um ihn herum wurde es leiser. "Hab ich das richtig gehört? Jenn?", wiederholte er. "Ja, hey. Ich hab ne Frage an dich." "Hau raus, was ist los?" "Weißt du noch damals meine Tante? Weißt du, was sie zu dir gesagt hat?", er schwieg erst. "Ja klar weiß ich das noch. Bin mir aber nicht mehr ganz sicher, was sie gesagt hat. Sie meinte, dass du mich wirklich gern hast und ich dir Zeit lassen soll. Sie war auch überzeugt, dass du dich von mir entfernen wirst und dein Leben aus den Augen verlieren würdest. Kommt mir gerade so vor, als wäre sie eine Wahrsagerin gewesen.", er lachte kurz. "Okay, danke." "Was ist los?" "Tarek und ich werden heiraten nächstes Jahr. Das hat mich an Mimi denken lassen und dann musste ich das einfach wissen.", erzählte ich. "Oh, das ist überraschend.", komische Stimmung. "Joa und bei dir?" "Naja, um ehrlich zu sein, nicht gerade gut. Seit wir uns wieder gesehen haben, musste ich an dich denken. Meine Ex ist mega eifersüchtig geworden und hat die Verlobung aufgelöst." "Omg was? Das tut mir leid." "Ist nicht deine Schuld. Naja, ich freue mich für dich." "Danke. Du, ich muss los.", mir war es unangenehm. "Okay, tschau." "Tschau.", ich legte schnell auf. Lachend ging ich zu den Jungs zurück. Tarek sah mich überrascht an. "Was ist?" Ich setzte mich auf seinen Schoß. "Lucas Freundin hat ihn verlassen, nachdem er mit mir den einen Abend trinken war.", Tarek wollte sein Lachen unterdrücken, das klappte aber nicht. "Du hast ihm wohl den Kopf verdreht.", sagte Maxim, er grinste mich an. "Der hat bestimmt die 18 jährige Jenn vermisst.", sagte ich, Tarek küsste mich. "Die hätte ich auch gerne gekannt." "Tarek, wir wären in der Versenkung gelandet.", mein Mann nickte. "Max hätte uns da raus geholt.", meinte er nur. "Ja, ist sowieso krass, dass er noch bei mir ist. Nach allem scheiß, der passiert ist." "Das ist Freundschaft, so wie bei uns Jungs.", Nico haute seine beiden Brüder gegen die Arme. Es war ein süßer Moment. "Luca's Leben ist wahrscheinlich einfach super langweilig. Ich war gefühlt das wildeste, was je in seinem Leben passiert ist.", die Jungs lachten. Manchmal dachte ich noch an die Vergangenheit, die Zeit mit Luca war gut, aber auch mega schwer. Es war einfach eine schwierige Familien und Schulen Situation zu der Zeit.

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt