Dr. Schulz

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Lea holte mich ab. Max war schon auf Tour, genau wie RAF und Bonez. Dr. Weber war im Zimmer, als sie herein kam. "Das dauert noch'n Stündchen, bis die Papiere alle fertig sind.", Lea lehnte sich zu mir rüber. "Der ist 'ne 11 von 10.", flüsterte sie, weshalb ich grinste. "Ist gut, danke.", lächelte ich, mein Arzt verließ den Raum. "Wehe du klärst dir den nicht.", sagte Lea etwas laut. "Lass mich, Lea.", meinte ich nur. "Der ist Goldwert." "Ich will nichts von dem." "Willst du doch. Du willst mit jemanden schlafen um Tarek zu vergessen, ich kenn dich.", sie sprach leise. "Ich werde nicht zur Hure wie Tarek.", sie sah mich an. Lea stand vom Bett auf und musterte mich besorgt. "Wer hat es dir erzählt?" "Tua.", seufzend drehte sie sich zur Wand und dann wieder zu mir. "Lass ihn in Ruhe.", meckerte ich. "Ganz ruhig, ich lass ihn.", ich atmete durch und zog sie in meine Arme. "Ich würde gerne nach vorne schauen und meine Lust befriedigen, aber Tarek existiert für mich noch und das hindert mich.", erklärte ich leise, Lea konnte es verstehen. "Das ist okay." "Wie geht's meinem Baby?" "Es ist schwierig für ihn, aber er hält es durch.", berichtete Lea. "Ich fahr nach Hamburg. Ich muss ihn sehen.", entschied ich. "Ruh dich aus, außerdem ist keiner deiner Freunde aktuell in Hamburg. Die sind alle mit Bonez und RAF auf Tour.", ich schlug die Bettdecke zur Seite und stand auf. "Wo willst du hin?" "Ich muss mir die Beine vertreten.", wir gingen über den Flur. Als wir um eine Ecke gingen, stieß ich gegen jemanden und fiel fast hin. Dieser jemand fing mich auf und packte voll auf meine kaputte Schulter. Ich stieß einen leichten, Schmerz erfüllten Schrei aus. "Alles ok? Entschuldigung.", ein Arzt ließ schnell meine Schulter los und lächelte verlegen. "Es geht schon.", lächelte ich und fing an zu starren, als ich ihm ins Gesicht sah. Lea stieß mir in die Seite, weshalb ich auf den Boden sah. "Das ist ja 'ne hässliche Naht.", er sah sich meinen Oberarm an. "Das wird über Tätowiert.", winkte ich ab. "Trotzdem. Ich kann die verschwinden lassen.", ob es eine Anmache oder einfach nur ein Drang war, wusste ich nicht. "Ihr Zimmer ist gleich um die Ecke.", sagte Lea lächelnd und schob uns dahin. Der Arzt verlangte Sachen zum nähen und setzte sich dann auf einen Stuhl neben meinem Bett. Ich war zu konzentriert auf sein schönes Gesicht, deswegen bemerkte ich gar nicht, wie schnell er fertig war. "Das wird trotzdem mit Tattoos vollgemalt.", er zuckte mit den Schultern. "Ja und? Wenigstens muss er dann keine Narbe tätowieren.", lächelnd sah er mir in die Augen, was mein Herz schmelzen ließ. "Naja, danke.", schüchtern zog ich meine leichte Jacke an. "Was ist passiert?" "Schusswunde." "Ach, da in Kreuzberg letztens?", ich nickte. "Dr. Schulz, was machen sie denn hier?", er wirbelte herum, Lea konnte nicht aufhören zu grinsen. "Ich hab die schlampige Naht am Oberarm neu genäht.", verwirrt sah mein Arzt ihn an. "Ok? Du musst mal runter kommen. Da ist ein Notfall reingekommen.", er nickte, krackelte was auf einen Zettel, klopfte Dr. Weber auf die Schulter und ging dann. "Sie können gleich gehen.", er redete noch mit mir über die Rehazeit, während Lea meine Sachen einpackte. Ich unterschrieb Entlassungspapiere und machte mich dann auf den Weg nach Hause.

Den Zettel von dem Arzt hatte Lea eingesteckt und hielt ihn mir zuhause vor die Augen. Er hatte seine Nummer und seinen Namen hinterlassen. "Mark Schulz.", las Lea grinsend vor. "Gib zu, dass du ihn geil findest.", ich nickte leicht und nahm ihr den Zettel ab und drehte ihn dabei um. "8 Uhr im Schurke.", las ich vor. "Gönn dir.", sie sah grinsend auf ihr Handy. Kurz danach war sie weg, denn sie traf sich mit Maxim und dem Rest im Bunker, ich wollte nicht mitkommen. Den Zettel legte ich nicht aus meiner Hand, es fühlte sich gut an, wieder von jemand hübschen angemacht zu. Ich zog mich um und entschied mich dazu, ihm zu schreiben. Er antwortete ziemlich schnell und sagte nochmal zur Verabredung zu. Als ich ankam, war er schon da. Dr. Weber und Dr. Horn erkannte ich an der Bar. "Ich hab mich noch nich vorgestellt.", meinte ich sofort. "Ich bin Jenn." "Mark. Freut mich, dass du da bist.", ich hatte keine Ahnung, was er vor hatte, aber es war super. Wir tranken, redeten und waren auf einer Welle. Natürlich kamen dann Leute von der K.I.Z Crew herein, sie waren oft dort. Sie grüßten mich, ich grüßte zurück. "Deine Freunde?", fragte Mark. "Sowas ähnliches.", Nils kam als letzter rein. "Wenn du ihm nicht begegnen möchtest, solltest du gehen.", riet er mir, er wollte mich beschützen. "Wer ist gemeint?" "Mein Ex.", Mark nickte. "Wir können gehen, wenn du möchtest.", ich schüttelte meinen Kopf, in dem Moment kam Tarek auch schon mit Nico und Sil-yan herein. Ich schaute etwas zur Seite, Mark schob sich vor mich. "Jetzt können wir doch gehen.", sagte ich schnell und stand auf. Er nickte und schob mich vor sich aus der Bar. "Danke.", sagte ich und ging nah neben ihm her. "Kein Ding. Ich steh nicht so auf zusammentreffen mit dem Ex.", lächelte er. "Darf ich fragen, wer Schluss gemacht hat?", wollte er dann wissen. "Er. Vor 4 Wochen.", seine Augen konzentrierten sich auf mich und nicht auf den Gehweg. "Warum lässt du dich auf mich ein?", brach Mark die Stille. "Weil ich mich nicht an meinen Ex klammern sollte.", ich sah ihm kurz in die blauen Augen. "Ich bin kein Mann für was festes..", fing er an. "Ist ok. Danach such ich nicht. Ich möchte nur etwas Spaß haben.", er grinste. "Da kann ich sicher weiterhelfen.", wir gingen zu ihm in die Wohnung...

Alles Endete Im BunkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt