In der Stadt mit den Palmen aus Plastik

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Maxwell und Bonez fuhren weiter nach Hamburg, während Tarek und ich mit meiner Mutter in Bremen waren. Es war süß, wie sie sich von Kretzsche verabschiedet hatte. Wir blieben noch etwas länger bei meiner Mutter und fuhren dann ebenfalls weiter nach Hamburg, da ich zu Gzuz wollte. Bonez trafen wir vorm Knast, zusammen gingen wir herein. "Ich war lange nicht mehr vor einem Knast.", sagte Tarek überwältigt. "Du musst nicht reingehen.", ich erinnerte mich an die Sprühaktion, wo er den Arsch gesehen hatte, der ihn eingebuchtet hatte. "Ist okay, ich krieg das hin.", sagte er und nahm meine Hand. "Gut, dann lass uns rein.", sagte Bonez und schob uns zur Anmeldung. Es dauerte wieder ewig, bis wir rein konnten. Gzuz saß schon da, er lächelte. Die Jungs ließen mir den Vortritt, also umarmte ich Gzuz als erste. "Ich vermisse dich.", flüsterte ich. "Ich dich auch, kleine.", flüsterte er zurück und ließ mich los. Er umarmte Bonez und Tarek flüchtig. "Lange her, dass du in Hamburg warst.", grinste Gzuz Tarek an. "Das ist wahr." "Ma hat 'nen neuen.", erzählte ich. "Echt?", grinste Gzuz begeistert, er griff vorsichtig nach meiner Hand. LX wurde an einen Platz neben uns gesetzt, er bekam wohl Besuch. "Hey, Leute.", grinste LX uns an. "Na Digga, was läuft?", fragte Bonez. "Ich vermiss' euch, Leute. Jenn, du musst mich auch mal besuchen, nicht nur Gzuz.", beschwerte er sich. "War er nicht Freigänger?", flüsterte Tarek. "Man bekommt nicht für alles Freigang.", flüsterte ich zurück und sah wieder zu LX. "Komm du erstmal wieder hier raus." "Ja, November wahrscheinlich." "Digga, noch ein Jahr oder was!?" "Wenn du dich auf 'nem Freigang prügelst oder sonst 'ne scheiße baust, ist das kein Wunder.", meinte ich. Der Wärter ging zwischen uns. "Genießt die Zeit mit ihm und nicht mit anderen.", wir nickten und wandten uns wieder Gzuz zu. "Bist nicht mehr so dick.", ärgerte Bonez seinen Besten. "Das hast du jetzt.", schoss Gzuz zurück und musterte mich. "Wie is?", fragte er dann. "Ich komm klar.", wollte ich ihn beruhigen, er gab sich damit natürlich nicht zufrieden. "Lass es sein.", Tarek legte seine Hand auf mein Bein. "Keine Sorge, wir kümmern uns.", ich war froh, dass Bonez Wir gesagt und dabei zu Tarek geschaut hatte.

Das Treffen mit Gzuz half mir extrem, ich fühlte mich besser. Bonez wollte mich noch bei einem Interview dabei haben. Interviews gaben sie nicht oft, jedoch hat die Backspin sie angefragt und Nico ist ein guter Kumpel von den Jungs. Fragend sah ich zu Tarek, der nur mit den Schultern zuckte. "Wenn du möchtest, dann können wir das machen.", lächelte er dann. "Ist ok. Wo treffen wir ihn?", fragte ich. "Im Studio, Maxwell dürfte schon da sein.", ich nickte. "Sehen uns da.", Bonez stieg in sein Auto, Tarek und ich stiegen in Tarek's Auto. Mein Freund fuhr Bonez einfach nach. Maxwell war tatsächlich schon da, das Backspin Team auch. "Jenn und... Tarek?", Tarek nickte lächelnd. "Sitzt du neben mir?", Bonez zog mich zum Sofa. "Kann ich wohl", meinte ich, also drückte er mich auf das Sofa und setzte sich daneben. Maxwell setzte sich andere Seite von Bonez hin. Nico stellte Fragen zu Gzuz, die mir und auch Bonez nicht wirklich passten. "Du kennst Gzuz den Bildern nach, auch ziemlich gut.", Nico fing an mit mir zu reden. "Ich bin nicht hier um Fragen zu beantworten.", meinte ich nur. "Warum sitzt du dann hier?", ich sah zu Bonez. "Ist sie immer.", mischte sich Maxwell ein. "Aber ja, ich kenne ihn gut.", Tarek sah mich interessiert an. "Sonst noch was?", fragte ich. "Eine Frage?", ich nickte kurz. "Wie ist das für dich, dass er den anhaltenden Hype im Knast erlebt?", ich schluckte. "Knast ist immer scheiße. Es tut mir für ihn selbst leid und für LX genau so.", mehr sagte ich dazu nicht. Nach dem Interview flüchtete ich sofort zu Tarek. Ich legte meine Arm um ihn und drückte mich nah an ihn. "Hey, alles gut.", flüsterte mein Freund und strich mir über den Rücken. "Ich vermiss' ihn.", flüsterte ich traurig zurück. Die Verhaftung von Gzuz belastete mich sehr. Denn er war mein anderer Tua, nur hatte ich ihn noch lieber. Er hatte mir bei Fabian beigestanden und ich ihm bei anderen Geschichten. "Weiß ich doch.", bekam ich zurück. "Willst du noch hier bleiben?", besorgt sah Tarek mich an. Ich konnte verstehen, dass er sich Sorgen machte. "Ja. Ich geh erst 'ne Kippe rauchen.", etwas enttäuscht ließ Tarek mich raus gehen. Wir wollten mit dem scheiß aufhören, allerdings brauchte ich nach dem Interview eine Zigarette. Ich ging zum Balkon und machte mir eine an, Tarek kam mir hinterher und legte seine Arme um meinen Bauch. "Ich liebe dich.", flüsterte er, während ich an der Kippe zog. Den Rauch atmete ich tief ein und pustete diesen dann langsam wieder aus. "Ich liebe dich auch.", während ich mich umdrehte und Tarek umarmte, nahm er mir die Zigarette ab. "Baby.", flüsterte ich warnend, doch Tarek trat sie aus und sah mich ernst an. "Du hast 5 Jahre im Voraus, das ist unfair.", meinte ich und wollte an ihm vorbei gehen. "Dafür lebst du länger.", sagte er, was im Normalfall offensichtlich war. "Offensichtlich, aber das will ich gar nicht.", meinte ich, befreite mich aus seinem sanften Griff und ging zu Bonez. "Bleibt ihr noch länger hier?", ich zuckte mit den Schultern. "Wir wollen für Palmen aus Gold was drehen, also falls du mit möchtest...", Maxwell lehnte sich an mich. "Wo denn?" "Hamburg hauptsächlich. Raf und Max kommen morgen. Am Wochenende sind wir dann auch bei der Krone.", Marten, Bonez' Cousin, betrat das Studio. "Angel", ich sprang in seine Arme. Er lachte tief und ließ mich runter. "Immer noch Angel?", fragte der Motorradfahrer dann. "Du bist ja noch bei den Hells Angels, also ja.", grinste ich ihn an. Der Rest begrüßte ihn auch, Tarek und Maxwell unterhielten sich danach wieder eifrig. "Tarek sieht pissig aus.", Bonez legte seinen Arm auf meine Schulter. "Ist er auch." "Warum?" "Weil ich rauche.", gespielt empört sah er mich an und hielt eine Hand vor seinem Mund. "Oh nein.", flüsterte er dann, weshalb ich ihm grinsend gegen den Arm schlug. "Wie lang bist du noch hier?", wechselte Marten das Thema. "Weiß nicht, muss mit Tarek reden.", antwortete ich ihm kurz. "Dann mach das mal.", Marten hob mich hoch und trug mich zu Tarek und Maxwell. "Marten.", stellte Marten sich meinem Freund vor, er hatte seine Hells Angels Kutte an. "Tarek.", Marten sah ihm in die Augen. "Sag mir bescheid, wenn er Stress macht.", flüsterte Marten mir dann zu und küsste meine Schläfe. Ich trat ihm gegen sein Schienbein und zog Tarek zu mir. "Ich weiß, was du möchtest.", fing Tarek sofort an. "Ist okay, aber ich würde dann jetzt nach Hause fahren, weil wir an neuer Musik arbeiten.", ich wusste, dass er wieder nach Berlin wollte, so gern er sich auch mit Maxwell und dem Rest unterhielt. "Kann ich verstehen, aber kannst du nicht erst morgen fahren?", lieb sah ich ihn an. "Drunken Masters legen heute Nacht auf, die Jungs zählen auf mich.", meinte er. Schmollend legte ich meine Arme um ihn. "Ich liebe dich.", er küsste mich, ich erwiderte sofort. "Ich dich auch.", ein kleiner Kuss folgte. Tarek verabschiedete sich von der Bande, ich ging noch mit ihm zum Auto. "Mach, was du möchtest, okay?", er merkte, dass ich seine Kontrolle unnötig fand. "Hätte ich sowieso gemacht, weißt du doch.", grinsend stieg er ein. "Komm mir ja heile nach Hause.", ich nickte, ging von dem Auto weg, damit er ausparken konnte und sah ihm dann nach...

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